Erstellt am: 8. 9. 2016 - 10:27 Uhr
Danke, Star Trek
Ohne "Star Trek" wäre die Welt eine schlechtere. Eine ohne sechs TV-Serien mit insgesamt 726 Folgen und eine ohne 13 Feature-Filme. Eine Welt, in der wir möglicherweise nie die Gesangstimme von William Shatner entdeckt hätten und eine Welt, in der vielleicht nie von "Star Trek" inspirierte Erfindungen wie Handys und Tablets entstanden wären.
Eine Welt, in der es den Film "3 Männer und ein Baby" vielleicht nie gegeben hätte (für den niemand anderes als Leonard Nimoy die Regie gemacht hat). Und vor allem eine Welt ohne die beste Crew und die besten Captains der TV-Geschichte: Kirk, Picard, Sisko, Janeway und (der Vollständigkeit halber) Archer.
CBS Studios Inc
50 Jahre "Star Trek", das bedeutet nicht nur 50 Jahre intergalaktische Abenteuer durch faszinierende Alienwelten, sondern vor allem 50 Jahre auf der Brücke der USS Enterprise. Mit dem arrogant-charismatischen Captain Kirk, dem faszinierend-logischen Mr. Spock, dem Whiskey-liebenden Scotty, der analytisch-cleveren Lieutenant Uhura und dem griesgrämig-gutmütigen Dr. McCoy. Eine Crew wie eine Familie, die einen auf ihrer Mission durchs Weltall Woche für Woche auf die Brücke der Enterprise mitnimmt, wenn es wieder mal heißt: "Energize, Mr. Scott!"
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To boldly go, where no one has gone before
Einen Western im Weltraum, das wollte Serienerfinder Gene Rodenberry mit "Star Trek" kreieren, letzten Endes wurde aber schon die originale Serie mehr als das. "Star Trek", das ist zugängliches Entertainment für ganze Familien, gleichzeitig aber auch politische Sozialkritik. Eine utopische Vorstellung einer Zukunft, in der alles gut gegangen ist für die Menschheit. In der jegliche Unterschiede überwunden wurden, Mauern gefallen, Menschen zusammengekommen sind und gemeinsam eine kosmopolitische Gesellschaft errichtet haben. Und damit eine der grundoptimistischsten TV-Serien aller Zeiten.
"I looked across the way and there was the face of Dr. Martin Luther King smiling at me and walking toward me", erinnert sich Uhura-Darstellerin Nichelle Nichols im Interview mit NPR an eine ganz besondere Begegnung in einer Zeit, als sie gerade darüber nachdachte, "Star Trek" zu verlassen und an anderen Projekten zu arbeiten. "I said, well, I told Gene just yesterday that I'm going to leave the show after the first year - and he stopped me and said: You cannot do that. For the first time, we are being seen the world over as we should be seen. He says, do you understand that this is the only show that my wife Coretta and I will allow our little children to stay up and watch. I was speechless."
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Als Franchise hat es "Star Trek" über die Jahre geschafft, sich vielfältiger Erzählmechanismen zu bedienen. Da gibt es düstere Stories, Comedy-Episoden und Zeitreisefolgen. Die 80er Jahre Show "Star Trek: The Next Generation" fokussierte sich auf komplexe Weltraumdiplomatie, "Deep Space Nine" schaffte es eine Show über die innerpolitischen Konflikte auf einer entlegenen Raumstation zu werden, während "Voyager" zum ersten Mal eine weibliche Kapitänin auf die Brücke des Raumschiffs schickte.
"Star Trek" ist aber auch eine Show, die Außenseitern dabei hilft, sich inkludiert zu fühlen. Gleichheit, lautet die große Message der Serie, Respekt und ein ständiges Arbeiten in Richtung eines friedlichen Miteinanders. Und auch wenn die Show über die Jahre, vor allem mit "Enterprise", der bis jetzt letzten Serie aus dem "Star Trek"-Universum aus dem Jahr 2001 oder den neuesten Filmen von J.J. Abrams einiges von dieser Botschaft verloren hat, bleibt doch das Vermächtnis der Serie bestehen.
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1966 als revolutionäres Stück Fernsehen entstanden, mittlerweile eine gigantische Weltmarke, die zahlreiche Serien, Filme, Comics, Bücher, Lieder und vor allem Menschen weltweit über die Jahrzehnte beeinflusst hat. Deshalb ein Salut und ein Dankeschön für 50 Jahre "Star Trek". Und auf noch mindestens 500 weitere Jahre "Space, the final frontier".