Erstellt am: 18. 8. 2016 - 14:03 Uhr
Maschinen gegen menschliche Hacker
Seit 1993 findet in Las Vegas jährlich die DEFCON statt, eine der größten Veranstaltungen für Hacker weltweit. Neben Vorträgen und Seminaren findet auf der Konferenz auch ein sogenannter „Capture the Flag“-Wettbewerb statt, der als Weltmeisterschaft der Hacker gilt. 15 Teams, die sich zuvor qualifiziert haben, treten gegeneinander an. Dieses Jahr war aber ein entscheidender Punkt anders: Zum ersten mal konnten auch künstliche Intelligenzen gegen die menschlichen Hacker antreten.
DEFCON
Ebenfalls stets auf der DEFCON vertreten ist die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) – eine Forschungseinrichtung, die dem amerikanischen Verteidigungsministerium unterstellt ist. Warum nimmt DARPA teil? Die Einrichtung hat in den 1960er Jahren das ARPANET entwickelt, den Vorläufer des Internet. Die Erforschung der Sicherheit von Computernetzwerken gehört zu ihren Grundaufgaben, deshalb forscht DARPA auch an autonom hackenden Systemen. „Wenn wir über Computersicherheit und autonome Systeme sprechen, dann müssen wir die Tatsache berücksichtigen, dass Computersicherheit ein kontradiktorischer Wettbewerb des Geistes ist“, sagt Mike Walker von DARPA.
DEFCON
Schon auf der DefCon im Vorjahr hat Walker künstliche Intelligenzen vorgestellt, die den „Capture the Flag“-Wettbewerb spielen konnten – und er ließ die Maschinen zuerst einmal gegeneinander antreten. „Sie waren fähig, in 73% aller Fälle Schwachstellen in Software zu finden“, sagt der Forscher - und die Maschinen hätten die Schwachstellen im Programmcode nicht nur einfach gefunden, sondern „sie waren fähig, die Eingaben und die Logik zu erstellen, die nötig sind, um reproduzierbar Software zu kompromittieren, die sie nie zuvor gesehen hatten.“
Es lag also nahe, die erfolgreich hackenden künstlichen Intelligenzen auch gegen die 15 menschlichen Teams antreten zu anlassen. Vorher wurden sowohl die stärkste Maschine, als auch die stärkste menschliche Mannschaft ermittelt. Siegreiches menschliches Team war wie schon im Vorjahr The Plaid Parliament of Pwning (PPP) aus Pennsylvania.
DEFCON
Von PPP selbst stammt kurioserweise auch jener Supercomputer, der gegen die übrigen fünf Maschinen gewonnen hat. Der siegreiche Computer und die darauf laufende Software namens Mayhem gingen anschließend ins Rennen mit den 15 menschlichen Hackerteams. Und sie wurden - letzter. Grund dafür ist, dass Menschen teilweise unfair ans Werk gehen und während des Wettbewerbs Fallen stellen. Also: Hackende Maschinen haben gegen Menschen keine Chance. Noch.