Erstellt am: 8. 8. 2016 - 06:00 Uhr
T-Shirt-Bands
Bands, deren T-Shirts populärer sind als sie selber: berühmtestes Beispiel ist wohl der Misfits-Totenschädel.
Misfits
Auch weit vorne mit dabei sind Rage Against The Machine mit ihrer Guns With Nuns-Oberbekleidung oder Cradle Of Filth mit ihrer masturbierenden Nonne.
Im schlimmsten Fall werden die ikonografischen Logos von einem riesigen Mode-Supermarkt aufgekauft und vertrieben und landen dann auf Oberkörpern, die nie in ihrem Leben einen Ton der Band anhören würden. Ich sage nur Hallo Slayer! Die folgenden vier Gruppen sind aber integer geblieben und spielen die nächsten vier Tage in der Arena Wien.
Fashion, turn to the left
Black Flag
Black Flag, die Pioniere des amerikanischen Hardcore-Punk, verwenden als Logo gerne eine schwarze Fahne oder eine schwarze Schere. Mit diesbezüglichen Aufnähern oder Shirts macht man klar, dass man politisch interessiert ist und auf der Seite der Schwächeren steht. Die reunierten Black Flag spielen am Montag, 8. August, allerdings ohne Henry Rollins, unter dem namen "Flag" in der Arena Wien.
Eine andere wichtige Band des Punkrock waren die Dead Kennedys. Inhaltlich predigte deren Sänger Jello Biafra genauso wie Black Flag gesellschaftskritische Ideen und Gleichberechtigung. Allerdings eine Spur zynischer und nihilistischer.
Dead Kennedys
Als Logo haben sich die Dead Kennedys die weißen Buchstaben D und K auf einem roten Kreis und einem schwarzen Hintergrund ausgesucht. Erinnert an kommunistische oder faschistische Ästhetik. Ist aber natürlich sarkastisch gemeint. Dieses T-Shirt ist eine klare Positionierung. Jello Biafra spielt morgen Dienstag mit der The Guantanamo School Of Medicine in der Arena Wien.
Eine der nächsten Evolutionen des amerikanischen Hardcore-Punk war Mitte der Achtziger der Industrial-Metal. Berühmte Vorzeige-Band mit dem einprägsamen Namen Ministry.
Ministry
Ministry gestalten ihre T-Shirts möglichst provokant mit grauslichen Bildern und der Schriftzug Ministry wird gerne rot geschmiert, wobei das M absichtlich an ein Anarchy-Zeichen erinnert. Ministry spielen am Mittwoch in der Arena Wien.
Und wir bleiben inhaltlich wie ästhetisch auf Linie und kommen zum Donnerstag und der nächsten T-Shirt-Band.
Der Bandname Agnostic Front ist Programm. Hardcore-Punk mit politischen Überlegungen. Im Unterschied zu ähnlichen Bands travestiert die amerikanische Gruppe nicht kommunistische oder faschistische Stile, sondern die des US-Amerikas. Der Weißkopfseeadler aus dem amerikanischen Wappen muss herhalten. Agnostic Front spielen am Donnerstag in der Arena Wien.
Agnostic Front
Am Freitag ist mit Konstantin Wecker in der Arena Wien dann mal T-Shirt-Band-Pause. Obwohl natürlich auch der bayrische Meister welche hat, allerdings modisch zurückhaltender als die gerade erwähnten Protagonisten.
Am Sonntag kommt dann aber doch noch eine Band, die im Verdacht steht, dass sich ihre Shirts besser verkaufen als ihre Tonträger; Neurosis aus den Vereinigten Staaten in die Arena Wien.