Erstellt am: 14. 7. 2016 - 15:13 Uhr
The Goddamn Patriarchy
Seit gestern wissen wir also: eine Frau wird in Großbritannien Premierministerin und reiht sich somit in die Riege der Krisenmanagerinnen ein, die derzeit wichtige Länder anführen. Wie auch die Chefin schon mal zu mir gesagt hat: "Wenn’s ein Scheißjob ist, wird’s eine Frau." Vielleich ist es auch unter diesen Vorzeichen zu betrachten, dass Mattel heute seine Wahlkampf-Barbies vorgestellt hat.
AFP/Mattel
Aber ich schweife ab - zurück zur britischen Neo-Premierminsterin (die erste und damit zweite seit Thatcher übrigens und auch schon eisern geheißen): Große Medien zeigten anlässlich der Übernahme des höchsten Amts im Staate durch Theresa May lieber ein Close-Up ihrer Leoparden-Pumps als ihr Gesicht. Das Internet schlägt zurück und dreht durch anlässlich des scharfen Outfits „Anzug und schwarze Schuhe“ des First Husbands Philip. Fun fact on the side: Philip, der als Fondsmanager für große Banken gearbeitet hat und seit 2005 "Relationship manager" für die Capital Group ist, hat laut BBC zum Amtsantritt seiner Frau per Presseaussendung verkündet: "He is not involved with, and doesn't manage, money and is not a portfolio manager."
AFP PHOTO / JUSTIN TALLIS
Die an-und-für-sich alte Idee des Entlarvens von Sexismus mittels umdrehen der Gender-Vorzeichen hat auch die Initiative 20.000 Frauen aufgegriffen. Während der Fußball-Europameisterschaft haben ja nackte Frauen mit Ball für einen Wettanbieter geworben. Die Initiative 20.000 Frauen haben das gleiche Sujet unter dem Motto „Balls for Boys“ mit Männerhintern und Hoden inszeniert. Das schon letzte Woche, als die EURO noch lief.
20000 Frauen
Was wir aber seit dieser Woche wissen: Wer dieses Sujet auf Facebook postet, muss leider feststellen, dass es von der Seite gelöscht wird - das Original-Bild mit der nackten Frau übrigens nicht. Olivera Stajic vom Online-Standard hat die Probe aufs Exempel gemacht.
Laut Wett-Firma ist das Nackte-Frau-Werbesujet aber nur abgekupfert von einem Film - also bitte jetzt kein Stress von wegen Sexismus. Apropos Film und Sexismus: Youtuberin Laci Green hat darüber nachgedacht: Wie würden Liebesfilme aussehen, wenn sie aus feministischer Perspektive gedreht worden wären? Der creepy Stalker-Vampir würde nicht gedated werden, bei "Grease" würde einer der Lederjacken-Boys aus dem Chor geworfen werden und „Knocked up“ wäre nach 2 Minuten vorbei.
Dazu noch ein Oldie but Goldie: Hermione and the Goddamn Patriarchy