Erstellt am: 11. 7. 2016 - 18:07 Uhr
Beyond the Wizards Sleeve
Nicht als Band sondern als "Sonic Brotherhood" bezeichnen der britische Producer und DJ Erol Alkan und sein Partner Richard Norris ihr Bandprojekt Beyond the Wizards Sleeve. Der Award für den blödesten Bandnamen ist ihnen sicher - zumindest bis ich mein Eurodance-Projekt Vorhautfaltung an den Start kriege.
Wizard Sleeve ist ein Slang-Ausdruck für Vagina, frei übersetzt bedeutet der Bandname Post-Vaginal oder so etwas in der Art. Würdiger Humor für erwachsene Männer jenseits der vierzig!
Beyond the Wizards Sleeve on Soundcloud
2008 gab es ein erstes Album des Projekts das aber aus Re -Edits, Remixen und neuen Instrumentals bestand. So kann mensch mit Fug und Recht behaupten, dass "The Soft Bounce" das erste Allbum der Post Vaginas ist.
Erol Alkan hat 1993 begonnen als DJ zu arbeiten und in seinen Sets Gitarrenmusiken verschiedenster Couleur einzubauen. Als Produzent hat er unter anderen die Mystery Jets, Franz Ferdinand oder The Long Blondes betreut. Die Remix-Liste ist endlos: Justice, Metronomy, Ladytron, Hot Chip, alle mit dabei.
Richard Norris ist Mitglied des Neunziger-Jahre-Technoprojekts The Grid und eher im Studio als hinterm DJ Pult anzutreffen. Als Gaststimmen sind Blaine Harrison von den Mystery Jets, Euros Childs von Gorky’s Zygotic Mynci, Jane Weaver, Holly Miranda und Hannah Peel zu hören.
Psychedelische Schauergeschichten, das Unheimliche, das sich durch Romantik und Schwärmereien von einem Bad Trip unterscheidet, ist das nebelverhangene Terrain, durch das die beiden waten.
In der Selbstbeschreibung liest sich das so: "The soft bounce is a trip album in the widest sense, 45 minutes of pleasure and pain, doubt and transcendence taking in ‘60s psych, blissful Balearica and all-out acid assaults."
Sinisterer Electronic-Shoegaze mit schwarz-romantischer Glasur wäre auch eine geeignete Genre-Aneinanderreihung, um beim lustigen Bandratespiel Beyond the Wizards Sleve zu beschreiben.
Sehr wichtig ist Beyond the Wizards Sleeve die Visualisierung ihrer Arbeit. Live haben sie mit Projektionen gearbeitet, die an Schwarz-Weiß Schauer- und Gespenster-Filme erinnern und für "The Soft Bounce" wird es beginnend mit dem Video zur Single "Diagram Girl", eine Serie von Clips geben die hintereinander betrachtet eine surrealistische Gespenstergeschichte ergeben sollen.
"French New Wave films, Surrealist cinema and the dream logic of Samuel Beckett." Eine Soundtrack zu dieser Melange will The Soft Bounce sein und euch in die Twilight Zone der sinstren Romantik schaukeln. Augen schließen, zuhören, vielleicht funktioniert's...