Erstellt am: 9. 7. 2016 - 17:00 Uhr

Brand New

Die Neuvorstellungen der Woche: Moop Mama/Jan Delay - "Alle Kinder", Trentemoeller/Jenny Beth - "River in Me", Granada - "Pina Colada", Dena - "Lights Camera Action"

Moop Mama/Jan Delay - "Alle Kinder"

„M.O.O.P.topia“ nennt sich das aktuelle, dritte Album von Moop Mama, die 10-köpfige bayrische HipHop-Combo hat dafür ihren Sound fast ausschließlich auf Blasinstrumente, Percussions und Stimme runtergefahren. Gäste aber gibt es: Blumentopf beispielsweise oder, besonders prominent, Eizi Eißfeldt, der trotz des Comebacks seiner Beginner Zeit gefunden hat, wieder mal sein Alter Ego Jan Delay aus dem Schrank zu holen. Der Song „Alle Kinder“ ist der Hit – ein Hit mit ernstem Thema. Das Stück dreht sich um Ungleichgewicht, Ungerechtigkeit, Schieflagen in der Welt, Krieg, Flüchtlinge.

Trentemøller/Jehnny Beth - "River In Me"

Unter den Kollaborationen sind die unerwarteten oft die feinsten. Im Falle des dänischen Musikers und Produzenten Anders Trentemøller hat man sich aber eventuell schon ein bisschen daran gewöhnt, dass sich der Herr von der Ambient-Elektronik und dem Geister-House der frühen Jahre dezent entfernt hat und sich immer mehr Shoegaze und Indie annähert. Und so passt das auch nur bestens, dass auf seiner aktuellen Single Jenny Beth von den großartigen Postpunk-Erneuerinnen Savages am Mikrofon zu Gast ist. „River in Me“ ist ein dunkler, forscher Electro-Rocker zum guten, alten Thema „Liebe“. Ist’s schon Zeit für das Electroclash-Revival?

Granada - "Pina Colada"

Entstanden ist das Projekt Granada, als der steirische Musiker Effi damit beauftragt wurde, Musik für den 2015 erschienenen Film „Planet Ottakring“ von Michael Riebl zu gestalten und sich dafür ein neues, deutsch singendes Alter Ego zurechtgelegt hat. Weil da mehr Songs als gebraucht zusammenkommen sind, wird das Projekt weitergeführt – zum Glück. „Pina Colada“ ist das, was man – man ahnt es – „Sommerhit“ nennen darf. Erinnert an Vampire Weekend und kann sicher als freigeistige, eigenständige Verbeugung vor dem Klassiker „Escape (The Pina Colada Song) von Rupert Holmes verstanden werden. Prost.

Dena - "Lights Camera Action"

Trotz eines sehr guten Debütalbums ist es nach ihrem Überhit „Cash, Diamond Rings, Swimming Pools“ ein bisschen ruhiger um die ursprünglich aus Bulgarien stammende Exilberlinerin Dena geworden. Im September erscheint ihre neue EP „Trust“, zusammengebaut in New York, die Vorabsingle tauscht den patzig-frechen HipHop der frühen Tracks gegen funkelnden Indie-R’n’B und federleichte Ferienclub-Disco. Hit für die stilvolle Blockparty, Hit für am Rande des Swimmingpools.