Erstellt am: 2. 7. 2016 - 17:46 Uhr
The daily Blumenau. EM-Journal '16-66, 02-07-16.
The daily blumenau hat im Oktober 2013 die Journal-Reihe (die es davor auch 2003, '05, '07, 2009 und 2011 gab) abgelöst. Und bietet Einträge zu diesen Themenfeldern.
Das ist ein Eintrag ins EM-Journal '16, da ist die Klick-Übersicht.
Viertelfinale 1 mit Polen gegen Portugal, VF2 mit Wales - Belgien.
Das waren die Achtelfinals: Schweiz - Polen. dann Wales - Nordirland und schließlich Kroatien gegen Portugal.
Tag 2 brachte den Sieg von Frankreich gegen Irland weiters Deutschland vs Slowakei und Ungarn - Beglien
Tag 3 dann Italien vs Spanien und Engand - Island
Das war das Aus von Österreich in Runde 3. Das war der Rasierklingen-Tanz von Österreich gegen Portugal, so sieht es in der Nachlese aus. Das war Österreich vs Ungarn und das ist die Analyse dazu.
Das war Runde 3 in der Frankreich-Gruppe A, das in der England/Wales-Gruppe B, das in der Deutschland-Gruppe C in der Spanien-Gruppe D und der Belgien/Italien-Gruppe E.
Das war die zweite Runde mit Rumänien vs. Schweiz sowie Frankreich - Albanien weiters Russland gg. Slowakei und England - Wales sowie Ukraine - Nordirland und Deutschland vs. Polen. Dann war Schweden gegen Italien sowie Tschechien gegen Kroatien und Spanien vs. Türkei
Weitere Erstrunden-Spiele: Frankreich vs. Rumänien sowie Albanien - Schweiz und aus der der Gruppe B Wales vs. Slowakei und England - Russland. So gingen Polen gegen Nordirland und Deutschland - Ukraine. Und das war Türkei - Kroatien und Spanien - Tschechien.
Und dann noch Irland vs. Schweden und Belgien - Italien plus dann noch Portugal - Island.
Offizielles gibt's auf uefa.com und das ist die Info-Site von sport.orf.at.
#GERITA #emjournal16 #fußballjournal16
Ein Muster dieser Euro geht weiter: die Mannschaft, die besser im Spiel war, kommt weiter. So auch heute. Die DFB-Elf wollte es mehr, hat mehr dafür getan. Italiens Einsatz war in vielen Phasen einfach zu verhalten.
Das heißt nicht, dass diese Entscheidung insgesamt verdient ist: Italien war das deutlich spektakulärere Team, die Wieder-Entdeckung des Turniers, eine Mannschaft mit vielen not-so-big-names, die auf Basis einer exzellenten Strategie weiterkommt. Was man über Deutschland, den Bruder Wankelmut, nicht sagen kann: da ist taktisch zu vieles unrund, strategisch einiges im gelben Bereich.
Ich hätte verdammt gerne ein Finale Portugal - Italien gesehen, ein Spiel zwischen zwei Teams, die deutlich über ihre Leistungsgrenzen und Fähigkeiten hinausgegangen sind. Weltmeister Deutschland könnte (ebenso wie es Europameister Spanien gekonnt hätte) mehr, hat es aber nicht abrufen können; da ist die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu groß um mir die nötige Freude am Spielschaun, am ins-Match-versinken zu geben.
Trotzdem gibt es am deutschen Weiterkommen nichts zu meckern: das Absolute steht über dem Relativen.
Und dann noch ein Wort zur emotionalisierten Kritik des Herrn Scholl in der ARD. Von den Fakten und der Voraussetzung teile ich seine Kritik - ist ja in den Worten vor dem Match ganz unten nachzulesen. Dass Scholl, der sich als Analytiker neuen Stils gibt, zuletzt aber immer wieder als Oldschool-Wolf im Schafspelz aufgetreten ist, sie dazu nutzt dem von ihm gehassten (ich sage: nicht verstandenen) sogenannten Konzeptrainertum ans Bein zu pissen, ist widerlich. Damit macht er sich zu einem Basler oder einem Effenberg, also einem lächerlichen keifenden Dinosaurier.
Und das dritte Elferschießen der Euro...
... auch wieder das erste ohne Polen und Portugal- Und Italien hat zwei Sekunden vor dem Ende noch 7 Zaza für Chiellini gebracht, der wird also wohl einen schiessen... Löw hat seine dritte Wechseloption gar nicht gezogen.
Buffon und Neuer sollen halten, Italien schießt vor den eigenen Fans und beginnt...
Insigne täuscht sicher, halbhoch links, 0:1
Kroos hoch rechts, sicher, Buffon war fast dort 1:1
Zaza fetzt den Ball übers Tor, nachdem er antänzelt...
Müller schlapft den Ball nach links hin, aber Buffon ist dort und hält den Ball weg, weiter 1:1
Barzagli mittig, hoch, sicher 1:2
Özil täuscht Buffon weg, schießt den Ball aber an die rechte Stange...
Pelle rollt den Ball fast absurd peinlich vorbei am linken Eck, das Neuer aber eh bis zur Gänze abgedeckt hatte...
Draxler wie ein Strich scharf rechts, getäuscht, 2:2
Bonucci kommt noch einmal zum Elferschuß... wieder Verzögerung, flach rechts, aber Neuer ist wieder dort und hält.
Schweinsteiger hat es am Fuß, trifft er, geht sein Team weiter. Und er schiesst den Ball noch höher drüber als Zaza vorher!
Nach je 5 Schützen steht es nur 2:2..
Jetzt Giaccherini, schön sicher geschlapft in die Mitte, 2:3
Hummels trifft rechts halbhoch, Buffon war fast dran, 3:3.
Parolo sicher, scharf, halbhoch, halbrechts, 3:4
Kimmich, der Junior, scharf, links, Bufon ist nur fast dran, 4:4
De Sciglio Unterkante Latte, hoch halblinks, 4:5
Boateng wie Kimmich, sicher links, Buffon dort, aber ohne Chance, 5:5
Darmian schiesst Neuer quasi in die Arme, flach, rechts...
Hector schiesst auch flach und halbrechts, der Ball rutscht unter Buffon durch, 5:6
Die zweite Verlängerung im Viertelfinale...
... die vierte insgesamt, die erste an der nicht Polen oder Portugal beteiligt sind.
Deutschland tut das richtige, setzt auf die Karte engmaschig-genaues Pass-Spiel am gegnerischen 16er, auf der Suche nach einer kleinen Lücke. Italien sucht seine Chance weiterhin mit klugen Seitenwechseln und verliert nach De Sciglio mit Pelle schon den zweiten Mann fürs Semifinale. 20 Insigne ersetzt (108.) den angeschlagenen Eder, der dritte verletzungsbedingt Wechsel schon. Nicht erst seit diesem Wechsel stehen die Italiener defensiv in einem 5-4-1, mit nur Pelle vornedrin, also mit weniger Pressing und mehr Kettendruck.
Deutschland will das Elferschießen verhindern, bei Italien bin ich mir nicht so sicher.
Die italienische Rückkehr
Dass Italien zurückkommt, ist unerwartet. Und gegen das Drehbuch. Denn dass ausgerechnet Boateng ein dummes Handspiel im Strafraum begeht, Boateng, der kurz zuvor Pelle bei einem Gegenstoß aber sowas von souverän den Ball abgelaufen hat, Boateng, der deutsche Spieler des Turniers, das ist nicht fair. Ist aber so. Bonucci verwertet den folgenden Strafstoß (79.) flach und sicher ins rechte Eck, 1:1.
Nach dem 1:0 war Italien minutenlang in Schockstarre, Deutschland hat brutal und richtig nachgesetzt. Nach dem 1:1 übernimmt auch erst einmal Italien, um das Momentum zu nutzen. Löw hat auch insofern ein kleines Problem, dass er schon zweimal wegen Verletzung wechseln musste, und nur noch eine Variante übrig hat.
Conte bringt keine neue Variante, er ersetzt 5 Minuten vor Schluß Florenzi durch 4 Darmian, die klassische Lösung für den rechten Außenspieler.
Deutsche Führung, im doppelten Sinn
Das DFB-Team geht mit einer neuen Haltung in Halbzeit 2: sie wollen jetzt etwas, sie erhöhen, sie riskieren. Nicht viel, nur ein wenig mehr Tempo und ein wenig mehr Verve, aber es genügt um das Spiel zu erobern. Denn: Italien spielt das durchaus in die Karten. Sie wollen ja, dass der Gegner sie anläuft und unachtsam wird.
Bis zur Minute 60 läuft Deutschland dann an, und erzeugt ein paar Halbchancen - bleibt aber aufmerksam, weshalb Italien noch nichts anbringen kann.
In Minute 65 gelingt es Özil eínen abgefälschten Pass ins Tor zu bringen (vorausgegangen war Gomez' erste gute Aktion über links), Özil, der unrund wirkt, dem seine Position nicht passt, ähnlich wie Müller oder Kroos, denen wieder einmal das ganze Spiel nicht passt. Und wieder einmal ist es egal, wie die deutschen Stars letztlich drauf sind - sie machen es dann mit dem Weltmeister-Selbstbewusstseins-Extra-Bonus. Zwei Minuten später ist die Führung auch verdient (Buffon rettet bei einem unmöglich zu rettenden Gomez-Ball, nach großem Özik-Lob).
Italien wirkt erstmals im gesamten Turnier ein wenig hilflos: muss sich dringend wieder fangen. Gomez muss verletzt runter, für ihn kommt (72.) 11 Draxler. Der wird Teil eines 5-3-2, Özil hat sich in die Etappe zurückgezogen, rechts neben Kroos, Schweini geht nach links,. Draxler ist eine von zwei Spitzen, er nimmt die linke, Müller die rechte Seite.
Worte zur Halbzeit
Da hat Löw sein Deutschland also ganz genau auf den Gegner eingetunt: gefühlt allerdings ein bissl mehr auf den von März, als auf den, der sich in Juni gezeigt hat. Die wirkliche Gefahr, die schnellen Seitenläufe, vor allem die gedoppelten, vor allem die über die linke Angriff-Seite beeinträchtigt sein heutiges System nicht. Allerdings sind die Deutschen bis dato zu schlau um dem Gegner allzu viele Gegenstöße zu überlassen und gar zu viele Lücken zu offenbaren.
Halbzeit 2 kann so weitergehen; oder auch nicht. Wenn sich Conte und/oder Löw was überlegen... Und: jedes Tor wird die Anlage beider drastisch ändern.
Halbzeit 1: einander die eigene Spielidee aufdrängen
Die UEFA-Aufstellung war in einem 4-4-2, ist natürlich ein Blödsinn: Löws 5-2-3 steht felsenfest. Einzige Variable: Özil und Müller tauschen (zumindest anfänglich) gern die Seiten.
Italien steckt beim ersten Neuer-Abstoß alle Pass-Wege komplett zu. Neuer muss sekundenlang in peinlicher Starre verharren, weil er nix vorfindet Überhaupt läuft Eder Neuer an, als wäre er sein direkter Gegenspieler.
Italien setzt auf Parolo als Sechser, Sturaro übernimmt seine halbrechte Position, ansonsten alles wie gehabt - Florenzi und Di Sciglio rücken in die Fünferkette, Giaccherini klebt links an der Außenlinie, Sturao sucht noch seine beste Position.
In der 9 Minute probiert #DieMannschaft schon bei der ersten Ecke die Wiederholung des 2:0 beim März-Testspiel: kurz und dann eine kurze Flanke aus dem Halbfeld an die lange Stange. Man lebt also tatsächlich tief in diesen aktuellen Erfahrungen. Immer wieder halbhohe kurze Flanken aus dem Halbfeld auf Zielpunkte an der Strafraumgrenze.
Nach 15 Minuten muss Khedira runter, er hat sich verletzt: 7 Schweinsteiger kommt und ersetzt ihn erstmal nahtlos. Und er kriegt auch sofort die Kapitänsbinde, was für ein Symbol...
Gefährlich wird Italien, wie immer bei der Euro, letztlich über die Außenläufe, auch wenn sie dann ins Zentrum einbiegen. Insofern sind die 3 Innenverteidiger gegen die beiden Spitzen nominell zwar eine Blockade, werden aber immer wieder von außen angelaufen.
Beide Teams sind wie Geldeintreiber, die den Fuß in der Tür des Schuldners haben: unangenehme Gäste, die man schnell wieder loswerden will. Beide deuten ihre Gefährlichkeit dabei ungehemmt an, können beide jederzeit einen Stoß/Stich ausführen, der aber sowas von sitzt. Die Deutschen testen das mit Müllers Kopfball (42.), Italien mit Sturaros Schuß (43.) aus.
Die Aufstellungen sind da und es ist eine überraschende Variante
Die deutsche Aufstellung ist da, und es ist nicht nur nicht die bisherige Euro-Mannschaft, sondern nicht einmal das März-Team, sondern eine noch vorsichtigere Variante des damaligen 5-2-3. Stand damals Özil noch als Co-Sechser im Zentrum, spielt er diesmal links statt Draxler. Zudem ist nicht Götze, sondern Gomez vorderste Spitze; Löw tut also das überspitzte Gegenteil des Erwarteten, er will sich ein Denkmal setzen, mit seiner Genialität gewinnen, sich das unten angesprochene Denkmal setzen. Er konnte also der Lockung nicht widerstehen: er will nicht (nur) dass die Mannschaft gewinnt, ER will gewinnen. Und natürlich ist das möglich.
Deutschland also in weiß/schwarz mit 1 Neuer (K), 21 Kimmich, 4 Höwedes, 17 Jérôme Boateng, 5 Hummels, 3 Hector; 6 Khedira, 18 Kroos; 13 Thomas Müller, 23 Gomez, 8 Özil.
Unerwartete Opfer sind 11 Draxler, 19 Götze, dazu kommt Einwechsler 9 Schürrle, außerdem 7 Schweinsteiger, 10 Podolski, 2 Mustafi sowie 20 Leroy Sane.
Italien spielt in blau-weiß mit 1 Buffon (K); 15 Barzagli, 19 Bonucci, 3 Chiellini; 8 Florenzi, 14 Sturaro, 18 Parolo, 23 Giaccherini, 2 De Sciglio; 9 Pellè, 17 Éder.
Das ist das 3-5-2, Sturaro ersetzt den angeschlagenen 16 De Rossi und den gesperrten 10 Thiago Motta, der sein erstes Back-Up gewesen wäre. Conte bleibt sich treu.
Verletzt ist außerdem 6 Candreva. Auf der Bank bleiben 4 Darmian, 22 El Shaarwy, 7 Zaza, 20 Insigne.
Sturaro ist insofern keine schlechter de Rossi-Ersatz weil er gemeinsam mit Buffon und den drei Innenverteidigern agiert - und sie alle fünf täglich bei Juventus zusammen trainieren. Allerdings spielt Sturaro eher halbrechts und Parolo im Zentrum
Spiel ohne Ausreden: Deutschland und Italien wissen nach ihrem Test Ende März alles übereinander
Ich hab's mir grade angesehen, Deutschland - Italien. Nein, nicht mittels Zeitmaschine, die einen ein paar Stunden in die Zukunft bringt, sondern mittels Aufzeichnung: und zwar der Partie vom 29. 3. des Jahres, einem Test, in dem Deutschland 4:1 gewann, was knapp nach der (verdienten) Testspiel-Niederlage gegen ein aufgedrehtes England (das wohl diesem guten Spiel seine Co-Favoritenrolle verdankte) wichtig war fürs DFB-Seölbstvertrauen. Antonio Conte und Italien zeigte es, dass die bis dorthin entwickelte Idee nur partiell aufging (Spanien wurde ein paar Tage davor dominiert, wiewohl da auch nur ein 1:1 herausgeschaut hatte) und man sich was Neues überlegen muss.
Conte drehte an ein paar Stellschrauben und bekam seine Mannschaft noch rechtzeitig hin und eine satt-fabulöse Euro abzuliefern, bei der alle ihre Hüte vor den taktischen und strategischen Fähigkeiten zog, die einer personell gebeutelten Mannschaft ein derartig tolle Spielanlage samt zugehörigen Erfolgen einbrachte.
Jogi Löw seinerseits nutzte den Test um - wieder einmal - seine alternativ-Idee mit der Dreier-Kette zu testen; erfolgreich. Dass er bisher in Verlauf der Euro nicht darauf zurückgegriffen hat, ist damitr zu erklären, dass die Gegner allesamt als in jeder Hinsicht unterlegen eingestuft wurden, man sich also nicht nach ihnen richten musste. Italien ist nun das erste echte Kaliber, dass Deutschland vor der Flinte hat. Insofern ist es legitim, die damaligen Überlegungen Löws zu recyclen, vor allem weil sie (4:1!) ja gegriffen hatten.
Am 29.3. war das also so:
Deutschland spielte in einem 5-2-3 mit Ter Stegen; Rudy, Rüdiger, Mustafi, Hummels, Hector; Kroos, Özil; Müller, Göttze, Draxler. Also ein Innenverteidiger mehr auf Kosten eines zweiten Sechsers, den Özil in einer freigespielteren Rolle quasi miterledigt. Boateng war damals verletzt, Rüdiger ist es heute, Rudy hat den Cut nicht geschafft.
Österreichs Aufstellung gegen Island war übrigens eine vorsichtige Kopie dieser Formation.
Italien spielte in einem 3-4-3 mit Buffon; Darmian, Bonucci, Acerbi; Florenzi, Montolivo, Motta, Gaiccherinin; Bernadeschi, Zaza, Insigne. Barzagli und Chiellini waren noch verletzt, Verratti und Marchisio schon. Im Angriff wurde die B-Formation ausprobiert.
Der entscheidende Unterschied zur Euro-Stategie von Conte kam durch eine nur leichte Justierung zustande: Statt zweier Sechser (damals der danach verletzte Montolivi und Motta) setzt er jetzt auf zwei Spitzen (Pelle und Eder; Zaza ist erstes Backup). Die beiden Halbstürmer des alten 3-4-3 wurden zu Achtern umfunktioniert, die außerdem auch noch fürs Einrücken in die Fünfer-Abwehr zuständig sind, während die Außenspieler alle offensiven Freiheiten haben.
Mm damaligen Spiel glänzte Deutschland keineswegs, zeigte sich aber sehr stabil und gut organisiert, und kam durch leichtfertige Fehler, die das durchaus nur knirschend funktionierende italienische System produzierte zu zwei leichten Führungstoren und konnte auf dieser Führung dann ideal sein Spiel aufbauen.
Italien hat seine Lehren auch aus diesem Test (und es war einer auf höchstem Niveau und er wurde mit beidseitiger Ernsthaftigkeit bestritten - das nur als Fingerzeig für den ÖFB und seine Mannschaft) gezogen.
Für das Löw-Team gibt es jetzt zwei Optionen: entweder den Flow (etwa mit Kimmich) mitnehmen, die eingeschlagene Richtung beibehalten, im System bleiben und vielleicht nur so weit justieren, dass ein Götze vornedrin rein prinzipiell mehr Sinn macht als ein Gomez, wenn es gegen luftsichere, aber ältere und am Boden weniger wuselige Verteidiger geht.
Oder sich total auf den Gegner einlassen, seinerseits das 5-2-3 von damals neu und feiner justieren und den Gegner damit wieder schnell einsperren, verunsichern und abschütteln wie eine lästige Fliege.
Bei keinem anderen Gegner stellt sich diese Frage so drängend wie bei Italien. An Italien ist Joachim Löw vor vier Jahren dramatisch gescheitert, hat sein wichtigstes Spiel bis dorthin glatt vercoacht. Es geht nicht um Banalitäten wie offene Rechnungen, sondern um Selbstbestätigung. Ich fürchte Löw stellt den Wunsch dass er es ist, der mit seinen Ideen Italien schlägt, über den Gedanken einfach #DieMannschaft so wie sie gerade eingestellt ist, machen zu lassen. Sollte er dieser Lockung widerstehen, ist er also ein wahrhaft großer Mann.
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Deutschland (Jogi Löw): 1 Manuel Neuer (Bayern München), 22 Marc-André ter Stegen (Barcelona/ SPA), 12 Bernd Leno (Bayer Leverkusen); 17 Jérôme Boateng (Bayern München), 5 Mats Hummels (Borussia Dortmund), 4 Benedikt Höwedes (Schalke 04), 2 Shkodran Mustafi (Valencia/SPA), 14 Emre Can (Liverpool/ENG), 3 Jonas Hector (FC Köln), 16 Jonathan Tah (Leverkusen); 6 Sami Khedira (Juventus/ITA), 7 Bastian Schweinsteiger (Manchester United/ENG), 21 Joshua Kimmich (Bayern München), 15 Julian Weigl (Borussia Dortmund), 18 Toni Kroos (Real Madrid/SPA), 8 Mesut Özil (Arsenal/ENG), 11 Julian Draxler, 9 André Schürrle (VfL Wolfsburg), 20 Leroy Sané (Schalke 04), 10 Lukas Podolski (Galatasaray/TUR), 19 Mario Götze, 13 Thomas Müller (Bayern München), 23 Mario Gomez (Beşiktaş/TUR).
Italia (Antonio Conte): 1 Gianluigi Buffon (Juventus), 12 Salvatore Sirigu (Paris St.Germain/FRA), 13 Federico Marchetti (Lazio); 15 Andrea Barzagli. 19 Leonardo Bonucci, 3 Giorgio Chiellini (Juventus), 4 Matteo Darmian (Manchester United/ENG), 2 Mattia De Sciglio (Milan), 5 Angelo Ogbonna (West Ham/ ENG); 6 Antonio Candreva, 18 Marco Parolo (Lazio), 16 Daniele De Rossi, 8 Alessandro Florenzi, 22 Stephan El Shaarwy (Roma), 10 Tiago Motta (Paris St.Germain/FRA), 14 Stefano Sturaro (Juventus), 21 Federico Bernadeschi (Fiorentina), 23 Emanuele Giaccherini (Bologna); 7 Simone Zaza (Juventus), 9 Graziano Pellè (Southampton/ENG), 11 Ciro Immobile (Torino), 17 Éder Citadin Martins = Éder (Internazionale), 20 Lorenzo Insigne (Napoli)