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2. 7. 2016 - 10:30

Die Welle auf Knopfdruck

In der Wiener Innenstadt, am Schwarzenbergplatz, gibt es einen Innercity Surfing Spot - auf einer künstlich erzeugten Welle. Vor allem, wenn man noch nie gesurft ist, wird der Sprung ins Wasser öfter passieren. FM4 Draußen hat's ausprobiert.

von Veronika Fillitz

FM4 Draußen

Alles außer Langlaufen auf

Mitten am Schwarzenbergplatz, direkt vor dem Russendenkmal - eine 20 mal 50 Meter große Anlage. Das ist die City Wave, der Pool, in dem acht Pumpen die künstliche Welle erzeugen. Auf der sich Anfänger und Profis auf einem Surfbrett hin und her schlängeln können.

Wenn sie es können. Anfänger bekommen eine Haltestange über dem Pool montiert, zum Festhalten auf der Suche nach dem Gleichgewicht. Hilft manchen, manche brauchen die auch gar nicht. Babsi aus Oberösterreich, zum Beispiel. Sie ist schon mal am Surfbrett gestanden und ist von der künstlichen Welle begeistert - super lustig findet sie’s, vor allem die Gesichtsausdrücke der Mit-Surfer, kurz bevor sie in den Pool fallen.

Citywave

Veronika Fillitz

Wer stürzt, wird an den künstlichen Strand gespült und muss sich wieder hinten anstellen. Herbert findet das voll OK, so hat man ein bisschen Pause, ist gut zum Erholen. Und man kann zuschauen, eben auch beim Reinfallen.

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Es geht aber überraschend schnell, dass die Surfer aus der Anfängergruppe länger und länger am Board bleiben. Auch ohne Stange - denn die wird dann irgendwann abmontiert.

Surfer teilen sich ihre Einheiten mit bis zu 10 anderen. 6 oder 7 Mal kommen die Anfänger aber nicht dran. Und die Einheit - 50 Minuten - kostet 39 Euro, kein ganz billiger Spaß, finden so einige hier. Zuschauen vom Sonnendeck ist gratis.

City Wave

Veronika Fillitz

Der Fun-Factor ist groß. Selbst Surf-Profis sehen das so. Nach den Anfängern sind nämlich die Advanced People dran, die, die keine Stange und keine Erklärungen des Instructors mehr brauchen. Paul ist einer von ihnen. "Von der Bewegung her ist es ganz was anderes", erklärt er. Er hat geglaubt, das wär viel einfacher, da hat er sich getäuscht, "Man muss vom Gewicht her wesentlich weiter hinten sein." Auch jemand, der normalerweise ganz gut surft, hat also Spaß an der City Wave.

Online-Reservierungen für Surf-Einheiten sind hier möglich. Die Anlage ist täglich von 10-22 Uhr geöffnet und das noch bis Ende September.

Aber der Spaß braucht auch Energie. Grob gesagt 400 Kilowatt pro Stunde. "Wenn jemand einen Flug auf die Kanaren bucht, hin und retour fliegt, um dort zu surfen und man diesen ökologischen Fußabdruck bewertet, kann man hier 500 Stunden surfen", erklärt der Presse-Sprecher der City Wave, Thomas Krikula.

20 Magistratsstellen waren in die Freigabe eingebunden. Dass sich aber der russische Botschafter über den Standort - eben direkt vor dem Russendenkmal - beschwert habe, stimmt nicht, sagt Krikula weiter. Es sei ein angenehmes Miteinander, auch mit den Touristen, die zum Hochstrahlbrunnen wollen.

Entwickelt wurde die City Wave übrigens 2008 von Münchner Unternehmern. Die Idee ist folgende: Aus einem großen Becken wird Wasser nach oben gepumpt und fließt in ein kleineres Becken ab. Dort, wo das Fließwasser auf das stehende Wasser trifft, entsteht eine Welle, ehe das Wasser wieder in das größere Becken abfließt und der Kreislauf von vorne beginnt.