Erstellt am: 24. 6. 2016 - 14:36 Uhr
WordCamp Europe
Von den 10 Millionen beliebtesten Websites der Welt wird rund ein Viertel mit der Open-Source-Software „WordPress“ gestaltet. Grund für den riesigen Erfolg der Open-Source-Software sind nicht nur die vielen Blogger, die Artikel im Internet schreiben, sondern vor allem eine lebendige Community, die die Software ständig freiwillig weiterentwickelt und verbessert. Einmal im Jahr findet das sogenannte „WordCamp Europe“ statt – dieses Jahr im Wiener Museumsquartier.
Foto: Christoph Weiss
Es ist das bisher größte WordCamp Europe: Über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammeln sich in mehreren Hallen – die meisten von ihnen sind nicht etwa Blogger, sondern Software-Entwickler und Web-Designer: „Ich bin seit Jahren von WordPress fasziniert“, sagt eine Entwicklerin aus Polen, „und ich dachte mir, dass das WordCamp eine großartige Gelegenheit ist, andere Entwickler aus verschiedenen Ländern kennenzulernen. Ich hoffe also, hier viele interessante Menschen kennenzulernen.“ Zwei junge Frauen aus Österreich haben sich kurzfristiger zum Mitmachen entschlossen: „Erst vor drei Tagen“, sagen sie, „wir sind Einsteigerinnen in WordPress, was Entwicklung angeht, und haben großes Interesse daran, was hier passiert.“
Und es geschieht eine ganze Menge, sagt Organisator Alexander Kirk, in drei parallel laufenden Veranstaltungsschienen mit Vorträgen und Workshops: „Unzählige Sprecher aus der Community sind hier, darunter auch die beiden Gründer von WordPress, Matt Mullenweg und Mike Little. Mullenweg steht für eine Q&A-Session zur Verfügung, bei der man ihn alles fragen kann. Die Konferenz bietet viele kleinere Vorträge aus der Community. Wir haben einen ‚Unconference‘-Track, bei dem man Vorträge vorschlagen und halten kann. Wir haben ‚Tribe Meetups‘. Es ist eine sehr vielfältige Plattform für die Community, um sich auszudrücken.“
Foto: Christoph Weiss
Vor dem WordCamp Europe hat Alexander Kirk jahrelang regelmäßige WordPress-Meetups veranstaltet. Er findet es spannend, auf diese Weise hinter die Kulissen der Software-Entwicklung in einer enthusiastischen Szene zu blicken: „WordPress nutzt man schnell mal. Aber sich zu informieren, wie die Software entstanden ist und wie einfach es ist, selbst Änderungen vorzuschlagen – das hilft dem ganzen Projekt. Man tut etwas Gutes und die Änderungen sind schnell für die Community verfügbar.“
Zu den wichtigsten Beiträgen seitens der Open-Source-Community gehören nicht nur Programmierung und Design, sagt Kirk, sondern auch Übersetzungen: „WordPress ist in über einhundert Sprachen verfügbar. Die Übersetzungscommunity sorgt dafür, dass auch Nischensprachen dabei sind. Sobald sich jemand findet, der sehr begeistert ist und die Software in eine seltene Sprache übersetzen will, wird das auch ermöglicht.“
Die Eintrittskarten für die Teilnahme am WordCamp Europe 2016 sind bereits ausverkauft. Interessierte können aber Videostreams der Vorträge und Workshops aller drei Tracks im Webbrowser anschauen.