Erstellt am: 21. 6. 2016 - 17:30 Uhr
The daily Blumenau. EM-Journal '16-47, 21-06-16.
The daily blumenau hat im Oktober 2013 die Journal-Reihe (die es davor auch 2003, '05, '07, 2009 und 2011 gab) abgelöst. Und bietet Einträge zu diesen Themenfeldern.
Das ist ein Eintrag ins EM-Journal '16. Bei den Parallelspielen der 3. Runde werde ich immer nur je eines begleiten, sich auf zwei Matches aufzuteilen, ist inhaltlich nicht machbar. Nachholungen dann in der zweiten Wochenhälfte. Heute muss Ukraine - Polen hintanstehen.
Das war Runde 3 in der Frankreich-Gruppe A, das das in der England/WalesGruppe B.
Das war der Rasierklingen-Tanz von Österreich gegen Portugal, so sieht es in der Nachlese aus.
Die zweite Runde brachte bisher Rumänien vs Schweiz sowie Frankreich - Albanien weiters Russland gg Slowakei und England - Wales sowie Ukraine - Nordirland und Deutschland vs Polen. Dann war Schweden gegen Italien sowie Tschechien gegen Kroatien und Spanien vs Türkei
Das war Österreich gegen Ungarn, das ist die Analyse dazu, das dann noch Portugal - Island.
Die Klick-Übersicht übers Turnier mit den weiteren Erstrunden-Spiele: Frankreich vs Rumänien sowie Albanien - Schweiz und aus der der Gruppe B Wales vs Slowakei und England - Russland. So gingen Polen gegen Nordirland und Deutschland - Ukraine. Und das war Türkei - Kroatien und Spanien - Tschechien
Und dann noch Irland vs Schweden und -Belgien - Italien.
Offizielles gibt's auf uefo.com und das ist die Info-Site von sport.orf.at.
#NIRGER #emjournal16 #fußballjournal16
Mit dem dritten Match ist #DieMannschaft im Turnier abgekommen. Sicherer Gruppensieger, hohes Selbstvertrauen, taktische Diversität, alle relevanten Spieler in Stellung gebracht, allerorten Selbstvertrauen abgeholt: so sehen Favoriten aus. Ich würde die DFB-Elf nach dem 3. Auftritt über Frankreich (und England sowieso) stellen. Polen ist sicherer Zweiter, Nordirland hofft mit 3 Punkten und +/- 0 Toren noch im Rennen und einer der besten vier Gruppendritten.
Halbzeit 2 wird eine klare Sache, wenn auch weniger energetisch
So, auch in Halbzeit 2 unternimmt O'Neill keine Anstrengung etwas zu ändern - man ergibt sich der deutschen Überlegenheit, hofft vielleicht auf einen lucky Punch oder darauf, dass 3 Punkte vielleicht noch reichen werden. Albanien hat man aktuell hinter sich, also könnte da schon was gehen...
Polen geht, logisch und wie erwartet, in Führung. Deutschland bleibt im Modus: tolle Chancen, wild vergeben. Dann kommt (55.) wie immer 9 Schürrle auf die linke Seite und ersetzt Götze.
Der eigentliche Nummer-1-Stürmer, 10 Lafferty kommt (59.) für Washington, auch das bleibt im System. Danach sind die Grünen ein paarmal vorne anzutreffen, letztlich geht es aber eher immer noch darum das 0:1 abzusichern, um zumindest einmal 5.bester Gruppen-Dritter zu werden.
In Minute 69 ersetzt 7 Schweinsteiger Khedira, Sekunden später kommt dann 21 Magennis für Ward, und aus dem Ukraine-Spiel weiß man, das der seine Rolle rechts außen offensiver interpretieren wird. Allerdings haben die vielen Wechsel die deutschen Chancendichte ab Minute 60 auf Null gesetzt.
Dann (76.) muss 4 Höwedes für den angeschlagenen 17 Boateng rein - der dritte Wechsel ist einer zur Vorsicht; Deutschland bleibt weiterhin im System. Bei Nordirland zieht hingegen Magennis bei jeder Möglichkeit vor in die Spitze, um so ein 4-4-2 zu aktivieren - da übernimmt dann Corry Evans die/seine rechte Seite. Bis dann 7 McGinn für ihn kommt, um auch diese Seite offensiv zu besetzen. Wenn sich jetzt auch noch Dallas links seiner Stürmer-Qualitäten besinnt, dann könnte O'Neill jetzt auch ein 4-2-4 Switchen. So gut ist sein Team strategisch vorbereitet.
Gomez beginnt wieder Chancen für Deutschland zu erarbeiten, und zieht so die Schraube an. Kimmich spielt mittlerweile einen rechten Flügel, Höwedes sichert ihn halbrechts ab. In Halbzeit 2 nach großer 1. Halbzeit abgetaucht: Müller. Wenig präsent. Kroos; vergleichsweise aktiv: Özil
Halbzeit-Fazit
Deutschland ist endgültig im Turnier. Und zwar weil sie einen perfekt ausgeklügelten Matchplan umsetzen, erstmals sowohl defensiv als auch offensiv keine Defizite erkennen lassen. Der Matchplan gegen die Nordiren lautet in etwa so: nicht über außen kommen, was der Gegner erwartet, sondern so viel Druck machen, dass in der Zentrale die Lücken aufgehen, die man dann wegen besserer Technik und Pass-Kultur nützen kann. Die Außenspieler (etwa Kimmich, vor allem aber Müller und Götze) rücken meist (mit dem Ball auf dem Fuß immer) ein und spielen die Gegner so schwindelig.
Nordirland hatte von Beginn an zu viel Respekt und ist so quasi schon aus dem Spiel.
Einziger Makel: aus zumindest 9 Top-Chancen nur ein Tor zu machen; zweimal Latte/Stange, sechsmal verschusselt. Egal: Top-Leistung.
Mehmet Scholl 0 - Deutschland 1
Was erwartet läuft: Deutschland übt seine umfassende Überlegenheit auch aus, drückt den Gegner ordentlich rein. Und: Nordirland ist sichtlich bemüht die wenigen Konterchancen auch gut auszuspielen; einen Tick zu bemüht allerdings, da ist zu viel Respekt da.
Was unerwartet läuft: das DFB-Team kommt kaum über die Flügel, sondern rückt immer ein, spielt seine gefährlichen Passes durch die zentralen Löcher, überpowert die dicht stehenden Nordiren mit technischen Skills. Das ist im übrigen exakt das Gegenteil der Scholl'schen ARD-Empfehlung (bis zur Grundlinie gehen und dann in den Rückraum passen) von vor dem Match. Kein Wunder: mit ihn und seinen Expertisen steht das DFB-Team auf Kriegsfuß. Die erarbeitete Chancenanzahl gibt Löw recht; nur verwerten sollte man endlich eine davon (fünf echt große waren es im 1. Hälfte der 1. Halbzeit).
Der Stangenkopfball von Müller in Minute 27 ist die erste gefährliche Szene, die aus einem echten Cross (allerdings aus dem Halbfeld) resultiert. Und dann kriegt Gomez endlich eine der vielen herauskombinierten und nach dem letzten Paß irgendwie ernudelten Chancen unter (Assist Müller, der sich schon aussichtlos abgedrängt sah, dann aber gut ablegt, Assist-Assist von Gomez selber). Kimmich als Rechtsverteidiger ist übrigens eine Bereicherung für das DFB-Spiel, eröffnet neue Variationsmöglichkeiten.
Der Müller Latten-Ball in Minute 34 ist dann die erste Szene, die nach einem Rückpaß von der Grundlinie kommt... Löws Mannschaft präsentiert sich sattelfest, selbstsicher und in allen Belangen überlegen.
Vor dem letzten Gruppenspiel ist vor dem letzten Gruppenspiel
oder: "Ich will die Deutschen sehn, ich will die Deutschen sehn, ich will, ich will, ich will die Deutschen sehn; nämlich wirklich diesmal."
Weil Polen die Ukraine wohl bändigen und im Griff haben wird, muss 'tschland einen klaren Sieg einfahren, auch damit der Gruppensieg ganz sicher ist. Und hat es mit einem mühsamen Gegner zu tun, der Übung im Abwarten, Draufbleiben und Umschalten hat.
Jogi Löw hat nicht nur seine Bälle umsortiert, sondern auch die Mannschaft: Es kommen Götze und Gomez, the latter als echter Neuner, the former auf links statt Draxler. Außerdem ersetzt die kleine Allzweck-Bayern-Waffe Joshua Kimmich Höwedes als rechter Außenverteidger und überflügelt so Emre Can.
Michael O'Neills Nordiren bleiben quasi vom Ukraine-Match stehen, also in einem 4-5-1, das zwischen Vorsicht und Angriffigkeit changieren kann. Es wäre auch ein Rückgriff auf das 5-4-1 aus dem ersten Spiel möglich gewesen; auch das hatte die rein spielerisch sicher schwächste Euro-Mannschaft taktisch hervorragend gespielt. Und davon leben sie; und das ist auch ihre (kleine) Chance gegen Deutschland.
#DieMannschaft muss in jedem Fall zeigen, dass sie die Lehren aus dem teilweise besinnungslos geführten Match gegen die Ukraine und dem teilweise largierend geführten Match gegen Polen gezogen hat.
Nordirland kommt in Grün-Weiß mit 1 McGovern; 18 Hughes, 4 McAuley, 20 Cathcart, 5 Johnny Evans; 19 James Ward, 13 Corry Evans, 16 Norwood, 8 (K) Steven Davis, 14 Dallas; 11 Washington.
Im Vergleich zum ersten Match gegen Polen bleiben 2 McLaughlin, 3 Ferguson, 17 McNair, 6 Baird und 10 Kyle Lafferty weiter draußen. 21 Magennis und 7 McGinn sind die Joker.
Deutschland in weiß/schwarz mit 1 Neuer (K); 21 Kimmich, 17 Jerome Boateng, 5 Hummels, 3 Hector; 6 Khedira, 18 Kroos; 13 Thomas Müller, 8 Özil, 19 Götze, 23 Gomez. Wie immer im 4-2-3-1. Oldie 7 Schweinsteiger und 9 Schürrle sind die ersten Einwechsel-Optionen. Draußen sind 2 Mustafi, 4 Höwedes und 11 Draxler.
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Northern Ireland (Michael O'Neill): 12 Roy Carroll (Notts County), 1 Michael McGovern (Hamilton/SCO), 23 Alan McManus (St Johnstone/SCO); 20 Craig Cathcart (Watford), 5 Jonny Evans, 4 Gareth McAuley (West Bromwich), 15 Luke McCullough (Doncaster Rovers), 2 Conor McLaughlin (Fleetwood Town), 18 Aaron Hughes (Melbourne City/AUS), 22 Lee Hodson (Milton Keynes Dons), 6 Chris Baird (Derby County), 17 Paddy McNair (Manchester United), 8 Steven Davis (Southampton), 16 Oliver Norwood (Reading), 13 Corry Evans (Blackburn Rovers), 19 Jamie Ward (Nottingham Forest), 14 Stuart Dallas (Leeds), 7 Niall McGinn (Aberdeen/SCO), 3 Shane Ferguson (Millwall), 9 Will Grigg (Wigan), 10 Kyle Lafferty (Birmingham), 11 Conor Washington (Queens Park Rangers), 21 Josh Magennis (Kilmarnock/SCO)
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Deutschland (Jogi Löw): 1 Manuel Neuer (Bayern München), 22 Marc-André ter Stegen (Barcelona/SPA), 12 Bernd Leno (Bayer Leverkusen); 17 Jérôme Boateng (Bayern München), 5 Mats Hummels (Borussia Dortmund), 4 Benedikt Höwedes (Schalke 04), 2 Shkodran Mustafi (Valencia/SPA), 14 Emre Can (Liverpool/ENG), 3 Jonas Hector (FC Köln), 16 Jonathan Tah (Leverkusen); 6 Sami Khedira (Juventus/ITA), 7 Bastian Schweinsteiger (Manchester United/ENG), 21 Joshua Kimmich (Bayern München), 15 Julian Weigl (Borussia Dortmund), 18 Toni Kroos (Real Madrid/SPA), 8 Mesut Özil (Arsenal/ENG), 11 Julian Draxler, 9 André Schürrle (VfL Wolfsburg), 20 Leroy Sané (Schalke 04), 10 Lukas Podolski (Galatasaray/TUR), 19 Mario Götze, Thomas Müller (Bayern München), 23 Mario Gomez (Beşiktaş/TUR).