Erstellt am: 18. 6. 2016 - 15:42 Uhr
Die Regenbogenparade 2016
Der homophob motivierte Anschlag auf einen queeren Club in Orlando gibt auch der Regenbogenparade in Wien eine neue Dringlichkeit. Gegen Gewalt, Diskriminierung und Ausgrenzung, für Vielfalt und Toleranz legen sich die fahrenden, gehenden und tanzenden TeilnehmerInnen ins Zeug. Heuriges Motto: "Grenzen überwinden".
Der fast schon traditionelle Marsch der LGBTIQ Community (lesbisch schwul, bi, trans, queer) führt auch heuer wieder rund um die Wiener Ringstraße. Weil diesmal die EURO-Fan-Zone am Wiener Rathausplatz dazwischen gekommen ist, wurde der Siegmund Freud Park vor der Votivkirche zum Start und End-Punkt der Parade gewählt. Ab 15 Uhr gehört die Ringstraße den Queerios und allen die mitfeiern wollen. Paradiert wird diesmal übrigens in Fahrtrichtung.
Erstmals mit dabei: ein Kanzler!
Für die Abschlussveranstaltung vor der Votivkirche hat sich erstmals echter Bundeskanzler angekündigt. Christian Kern will dort seiner Solidarität mit den Forderungen der LGBTIQ Community Ausdruck verleihen. Eine echte Premiere, haben sich Regierungsmitglieder, von Kanzlern ganz zu schweigen, bislang sehr zurückgehalten, im Umfeld der Regenbogenparade aufzutauchen. Für das Image-Branding könnte Kern auf die Warum-Frage auch den kanadischen Premierminister Justin Trudeau zitieren: "Because it's 2016".
15 Uhr: Die Regenbogenparade startet
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Von 130 000 TeilnehmerInnen sprechen die Veranstalter. Ein gefühltes "mehr als im letzen Jahr" kann auch der Berichterstatter bestätigen. Bei der Abschlussveranstaltung im Votivpark tritt dann auch noch Bundeskanzler Christian Kern die Bühne. Es ist das erste mal in der Geschichte der Regenbogenparade, dass ein Regierungschef dort sein Gesicht zeigt. Unter der Discokugel zitiert Kern den kanadischen Amtskollegen Trudeau: "Ich bin Bundeskanzler und auf der Regenbogenparade. Na, und? Es ist 2016."
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Aber das wichtigste an der Regenbogenparade sind nichti die (politischen) Promis, sondern die tausenden LGBTIQ Menschen, die für ein paar Stunden die Stadt für sich beanspruchen. Es ist immer wieder ein Moment, der allen TeilnehmerInnen die Kraft gibt, den Kampf wider die Ignoranz, Gewalt und Ausgrenzung und für Gleichberechtigung zu führen.
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