Erstellt am: 15. 6. 2016 - 18:58 Uhr
Feuerwerkshäuschen macht Festspiele
Ein hässlicher Platz
Ein kleines Häuschen zwischen Bahndamm und 8 Spuren Verkehr. Über der Tür ein Schild mit der bunten Aufschrift "Feuerwerk".
Das verlassene Verkaufslokal ist hin gequetscht und doch gut sichtbar am Nicht-Ort Matzleinsdorferplatz: einem Wiener Knotenpunkt von Gürtel und Bundesstraße 14. Über- und unterirdisch von Autos, Bussen, Fußgeherinnen, Zügen, Schnellbahnen und Straßenbahnen geflutet.
Oben Staub, unten Fliesen. Der Matzleinsdorfer Platz ist hässlich. Aber er hat Thomash Schoiswohl so fasziniert, dass er dort das kleine verlassene Häuschen gemietet hat und darin seine "Matzleinsdorfer Festspiele" steigen lässt: Kollektiv wird die Geschichte des Platzes erforscht. Ein Konzert von Lime Crush hat es im Häuschen gegeben, Feuerwerk und selbstgekochtes Kompott nebst chinesischen Klapphockern auf dem Gehsteig. Auch ein Narwal war dabei.
matzab.tv
Wo die Disteln blühen
Thomash Schoiswohl hat als Historiker an der Uni inskribiert und als Künstler seinen Abschluss gemacht. Die ganze Studienzeit über aber hat ihn der Matzleinsdorfer Platz fasziniert, und er hat ihn mit verschiedensten Mitteln erforscht und angeeignet. Jetzt konnte Thomash dank Shift-Förderung das Häuschen für drei Monate mieten.
Mehr über die Geschichtsbaustelle Matzleinsdorfer Platz und Termine bis Ende Juli auf matzab.tv
Fußgeherinnen reclaim the Oberfläche
Zu einer längeren Vermietung lässt sich die Besitzerin ÖBB leider nicht hinreißen - deshalb nicht gesäumt mit dem Besuch!
Nächster Feiertermin im Feuerwerkshäuschen ist am Freitag, den 17. Juni, wenn des Abends ein befreundeter Künstler einen Schönheitssalon aus dem Häuschen macht. Mit einer Algenpackung im Gesicht lässt es sich trefflich relaxen...