Erstellt am: 15. 6. 2016 - 13:46 Uhr
The daily Blumenau. EM-Journal '16-33, 15-06-16.
The daily blumenau hat im Oktober 2013 die Journal-Reihe (die es davor auch 2003, '05, '07, 2009 und 2011 gab) abgelöst. Und bietet Einträge zu diesen Themenfeldern.
Das ist ein Eintrag ins EM-Journal '16.
Das war Österreich gegen Ungarn, das ist die Analyse dazu, das dann noch Portugal - Island.
Die weiteren Erstrunden-Spiele: Frankreich vs Rumänien sowie Albanien - Schweiz und aus der der Gruppe B Wales vs Slowakei und England - Russland. So gingen Polen gegen Nordirland und Deutschland - Ukraine. Und das war Türkei - Kroatien und Spanien - Tschechien
Und dann noch Irland vs Schweden und -Belgien - Italien.
Die Klick-Übersicht übers Turnier.
Viel Nutzvolles und Offizielles gibt's auf uefo.com. Hier schreibt der ÖFB, da Previews und Analysen bei abseits.at und das ist die Info-Site von sport.orf.at.
#emjournal16 #fußballjournal16
Das ist eine durchaus zugespitzte (und trotzdem hoffentlich nicht oberflächliche) Einschätzung der 23 anderen Euro-Teilnehmer nach je einem abgelieferten Match.
Top und Uff!
Dreimal ist es gerade noch gutgegangen für die drei großen Favoriten: Frankeich hat ebenso einen last minute Sieg eingefahren wie Spanien, Deutschland stand auch deutlich zu lang an der Kippe. Es ist schwer für die Top-Gewetteten; und zwar nicht nur, weil sie sich hochdefensiven Destrukteuren gegenüber sehen (das war nur einmal der Fall), sondern weil sie sich auch von der Qualität der Gegenwehr überrascht zeigten.
Deutschland ist ein Meister im "Schwamm drüber", nimmt außer dem Resultat nichts mit und startet bei Null. Frankreich und Spanien sollten das Momentum des erfüllenden, weil gerechtes Sieges gut mitnehmen
Die Überraschung, die keine ist
Ich zitier_ mich einmal selber: Italien ist die taktisch bestpräparierteste Mannschaft der Euro. Und die übliche Unberechenbarkeit dieser Turnier-Mannschaft hat diesmal ins sehr Positive geschlagen. Sich gegen Belgien, die im übrigen eine ziemliche gute Leistung boten, so durchzusetzen, in allen Belangen, auch spielerisch, und vor allem mit einer guten Match-Idee, das ist aller Ehren wert, schürt aber jetzt die Erwartungen für den weiteren Turnierverlauf.
Gedämpfte Co-Favoriten
Dazu zählen neben Belgien noch England und Portugal. Alle drei sind (wiewohl sie zusammen nur 2 Punkte geholt haben) immer noch gut im Bewerb, keinesfalls abzuschreiben.
England hat mit seiner ersten Halbzeit die vielleicht sogar beste Performance des ganzen Turniers geboten, dann aber radikal abgebaut. Im Fall von Portugal war's ähnlich; bei Belgien haben sich die Qualitäts-Momente aufs gesamte (und bisher beste Euro-)Spiel verteilt.
Alle drei müssen den erlittenen Dämpfer jetzt verarbeiten und umsetzen; Portugal wird das leider gegen Österreich tun Belgien hat immerhin Irland, England gar Wales vor der Brust.
Geheimfavoriten-Status gelungen
Wales ist eines von zwei Teams, das die hohen Zuschreibungen des Vorfelds auch einholen konnte. Tolle Taktik, gute Moral, Sieg im richtigen Moment, und das gegen einen Kontrahenten, der anderen noch schwerfallen wird. Das stilprägende 5-2-2-1 wird noch Maßstäbe setzen. Die andere Mannschaft ist Kroatien, die das fast gleichwertig eingeschätzte türkische Team total dominieren konnte. Beide noch im Geheimfavoriten-Status verbliebenen Teams lösen ihre Probleme strategisch wie spielerisch, traten mit hohem Selbstbewusstsein auf und wurden darin auch bestärkt.
Solala
Was Polen wirklich kann, wurde gegen Nordirland nicht sichtbar. Wo die Schweiz wirklich steht, hat sich aus dem Spiel gegen Albanien, das von einem schrägen Verlauf gekennzeichnet war, nicht ersichtlich.
Tapfer/Brav(e)
Zuerst war es Rumänien, das sich dem hohen Favoriten mit spielerischen Mitteln entgegenstellte und es dort immerhin zum zwischenzeitlichen Ausgleich brachte. Dann war es Albanien, das nur minutenlang seine Qualitäten zeigen konnte, ehe dann ein - durch die Umstände bedingter - Einbruch erfolgte.
Danach war es die Slowakei, die sich als deutlich wertvoller als im Euro-Voranschlag präsentierte, und gegen Wales eine in jeder Hinsicht wertvolle Vorstellung ablieferte.
Schließlich schlugen sich sowohl die Nordiren als auch die Iren in einem Feld ganz hervorragend, das man ihnen nicht zugetraut hatte: im Bereich der Taktik und des Matchplans. Irland zogen Gegner Schweden am Nasenring durchs Stadion, verloren nur durch ein Eigentor zwei Punkte. Und Nordirland als der spielerisch vielleicht schwächste Teilnehmer brachte zum einen eine sinnvoll strukturierte Anfangsformation, und zum anderen etliche andere Varianten zustande. Deutlich mehr als der Rest des Feldes.
Dazu kommt Island, die sich gegen Portugal sowas von auf Augenhöhe aufschwangen, dass vielen - vor allem den österreichischen Zuschauern - schwindelig werden kann: exzellentes Systeming, sehr konzise Spielanlage.
Und dann wären da noch die Ungarn, die sich lange in der Rolle des Unterlegenen mühten, ehe sie dann Kapital aus den österreichischen Unzulänglichkeiten schlagen konnten.
Enttäuschend
Die Türkei. Das war sehr wenig, gegen Kroatien. Man hat die plötzliche Erkenntnis, dass man nämlich doch nicht so toll ist, wie es die nationalistische Propaganda einen glauben machen ließ, förmlich gespürt im türkischen Spiel, das lief wie eine Schockwelle durch die Mannschaft.
Und auch die Ukraine: im Arbeitsverweigerungs-Versuch, den die Deutschen in Halbzeit 2, unternahmen, als zurückliegende Mannschaft einfach so mitzumachen, zeugt davon, dass man eh nicht wirklich aufsteigen will.
Sehr enttäuschend
Tschechien wollte im Spiel gegen Spanien von Minute 1 an eigentlich nur wieder in die Kabine. Das ist dann doch ein wenig sehr wenig.
Und dann noch die beiden österreichischen Quali-Gegner.
Schweden lässt sich von Irland ein ganzes Match lang düpieren; keine Reaktion von außen oder vom ehemaligen Weltklasse-Spieler am Platz. Mies.
Russland taumelt wie auf K.O.-Tropfen über den Platz, besinnt sich erst in den letzten paar Minuten. Unwürdig. Vom von offizieller Stelle verteidigten Fan-Verhalten gar nicht erst zu reden; einen Ausschluss würde die Euro sportlich nicht bemerken.