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Conny Lee

Prokrastinative Hinterstübchen des Alltags

12. 6. 2016 - 17:14

Hupf' in Gatsch

Wie schaut der Campingplatz vom Nova Rock Festival wohl am vierten Tag der Feierei aus?

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Stehen die Zelte noch? Sind die Leute nach der regnerischen Nacht alle so vom Schlamm bedeckt, dass sie aussehen wie Golems? Haben sie langsam genug und wollen nur mehr in ihr sauberes Bettchen im ruhigen Kämmerchen?

Die Antworten lauten ja, nein und nein. Es ist erstaunlich ordentlich und sauber. Natürlich liegt Müll herum, wie bei jedem Festival, aber nicht bedeutend mehr als am ersten Tag. Obwohl es letzte Nacht lange und stark geregnet hat, hält sich der Gatsch in Grenzen und die Leute sind unfassbar sauber - die meisten zumindest, bis auf die paar Vereinzelten, die sich in die wenigen Regenlachen geworfen haben - es ist eh der letzte Tag, also was soll’s?

Die Stimmung ist gemütlich, ein bisschen müde sind wir alle, aber nicht mehr als gestern oder vorgestern. Die großen Festivals sind im Lauf der Jahre von einem Wochenende zu vier Tagen angewachsen. Für die, die einen Tag vorher anreisen und nach den letzten Konzerten noch eine Nacht hierbleiben, bedeutet das mittlerweile sechs Tage Festival. Beinahe eine Woche Ausnahmezustand. Die Meinungen, was die Dauer des Festivals betrifft, sind zweigeteilt: Die einen sagen, jetzt ist’s dann gut, vier Tage sind genau richtig. Die anderen finden, es könnte ruhig noch weitergehen. Vielleicht ein Ruhetag. Aber dann weiterfeiern, tagelang.

Im Vergleich zu anderen großen Festivals sind die Leute am Nova Rock immer ein bisschen entspannter, ruhiger, höflicher im Umgang miteinander. Auch wenn es wild zugeht im Moshpit - man schaut aufeinander und lässt jede/n in der Intensität oder Ruhe feiern, in der er oder sie will. Auf die letzten Tage zurückblickend sind sich aber alle einig, dass das Festival heuer noch ein Stück entspannter war als die Jahre zuvor. Auch die Rettungskräfte bestätigen, dass alles sehr ruhig war. Vielleicht liegt’s am Wetter (das kann man ja immer für alles verantwortlich machen), das heuer weder übermäßig heiß noch gnadenlos stürmisch war.

Ein paar Festivalbesucher haben im Gespräch auch die Vermutung angestellt, dass derzeit ohnehin so viel passiert ist gesellschaftlich - weltweit, in Europa, in Österreich - dass die Leute einfach einmal abschalten wollen. Das Festival als Ort ohne Wahlkampfdebatten, Facebook-Diskussionen, Schreckensmeldungen und besorgniserregende Schlagzeilen. Das scheinen alle gerade mehr zu brauchen als sonst.

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Was waren eure erinnernswerten Fotos der letzten Tage? Hier ein Best-Of vom Hashtagprinter