Erstellt am: 11. 6. 2016 - 14:44 Uhr
The daily Blumenau. EM-Journal '16-21, 11-06-16.
The daily blumenau hat im Oktober 2013 die Journal-Reihe (die es davor auch 2003, '05, '07, 2009 und 2011 gab) abgelöst. Und bietet Einträge zu diesen Themenfeldern.
Das ist ein Eintrag ins EM-Journal '16. Hier steht alles übers ÖFB-Team
Das war Frankreich vs Rumänien gestern abend.
Die Gegner in Gruppe F sind Island und Ungarn sowie Portugal.
Außerdem: die Gruppe A mit Frankreich, Albanien und Rumänien sowie der Schweiz. Gruppe B mit England, Wales, Russland und der Slowakei. Die Gruppe C mit Weltmeister Deutschland, Polen, der Ukraine und Nordirland. Und dann noch Gruppe D mit Titelverteidiger Spanien, Türkei und Kroatien und Tschechien sowie Gruppe E mit Belgien, Italien, Schweden und Irland.
Die Klick-Übersicht übers Turnier.
Alles über die Trikotfarben - wie vieles Nutzvolles und Offizielles auf uefo.com/uefaeuro zu finden. Hier schreibt der ÖFB, da die Previews und Analysen bei abseits.at und das ist die Info-Site von sport.orf.at.
#ALBSUI #fußballjournal16 #emjournal16
Von zwei ängstlichen Mannschaften gewinnt die, die aus Erfahrung besser damit umgehen kann. Die Schweiz hat die erwartete, von großer Verunsicherung über ihren Status geprägt Vorstellung geliefert, bekam aber alle Trümpfe in die Hand: ein frühes Tor, Selbstverstümmelung beim Gegner, der noch dazu zu wenig Glauben an sich selbst hatte. Weshalb dann ein knapper Sieg über die Zeit gerettet wurde, auch weil klar war, dass Seferovic aktuell eben kein Scheunentor trifft. Gelöst hat dieses Spiel den Knoten in den sich die Schweizer hineintheatet haben, aber (noch) nicht.
Albanien hat zwanzig Minuten gebraucht um den Respekt vor der Umgebung abzulegen, war dann eine Viertelstunde so richtig gut, nur um sich danach selber zu schwächen und danach systematisch, von Minute zu Minute mehr, einfach aufzugeben, genügsamer Zweiter im Bruder-Duell zu werden.
Beiden Teams wird dieser verkehrte Einstieg ins Turnier noch zusetzen.
Wer nicht an sich glaubt, kann nix gewinnen
In der Schlussviertelstunde lassen beide Teams (Konzentrations/Konditionsschwächen?) einiges an Halbchancen zu, inklusive je einem nicht gegebenen Elfer auf beiden Seiten.
Letztlich scheint es als würde sich Albanien fügen, seine Unterlegenheit hinnehmen. Man spielt zwar mit (ausgeglichener Ballbesitz in Halbzeit 2) dominiert sogar Teile des Spiels, glaubt aber nicht wirklich an die eigene Chance. Weshalb dann auch Gashis Remis-Matchball von Sommer abgeblockt wird.
Die Schweiz will seit Minute 36 das 1:0 absichern, selbst die Konter wirken deshalb unkonzentriert. 16 Gelson ersetzt noch 25 Shaqiri um das zu unterstreichen.
Die zweite Halbzeit, und etwas zu wenig geistige Bewegung
Also: De Biasi hat nicht getauscht, nur umgestellt. Die Innenverteidigung heßst jetzt Kukeli-Mavraj, Taulent Xhaka spielt wieder halblinks im Mittefeld, es bleibt beim 4-4-1. Jetzt muss nur noch das albanische Selbstbewusstsein angehoben werden.
In Halbzeit 2 kontrollieren jetzt die Schweizer die Albaner dabei wie sie zunehmend das Spiel kontrollieren; was ein klares Patt ergibt; was den Führenden, die auch noch einen Mann mehr haben, in die Karten spielt. Wenn es so weitergeht wird diese Spiel nichts mehr bewegen.
In Minute 62 dann zwei Positionswechsel: der erwartete Jungstar 7 Breel Embolo kommt für 18 Mehmedi und für Bruder Tauent Xhaka. Und es ist eher der Schweizer Wechsel der Gestaltungs-Wille anzeigt. Kaçe fällt nur durch Defensiv-Fouls auf, während Embolo gleich einmal Seferovic in Richtung 2:0 schickt - was der Striker außer Form aber (eher erwartungsgemäß) nicht schafft. Und Embolo bleibt weiter auffällig.
17 Minuten vor Schluss kommt 16 Cikalleshi, der eigentliche Mittelstürmer der Albaner für den enttäuschenden 21 Roshi, der Rechtsaußen wenig brachte. Dorthin übersiedelt Sadiku. in Minute 82 ersetzt ihn dort 11 Gashi. Dazwischen kam 8 Fabian Frei für 15 Dzemaili, noch mehr Vorsicht.
Albanien spielt jetzt personell völlig anders als zu Beginn: 4 Hysaj, 13 Kukeli, 15 Mavraj, 7 Agolli; 11 Gashi, 22 Abrashi, 20 Kaçe, 3 Lenjani; 16 Cikalleshi,
Halbzeit-Fazit: Erwartetes und Unerwartetes.
Zu Erwarten war, dass sich die Schweiz das Spiel krallt; und Albanien ihnen Probleme macht.
Nicht erwartet war dass es noch vor der ersten herausgespielten Chance ein Tor gibt, das Albanien aus der Reserve lockt und der Schweiz Sicherheit gibt.
Zu erwarten war, dass sich die Schweizer schwertun, wenn ihnen etwas nicht aufgeht.
Nicht zu erwarten war, dass sie sich schwertun, dem albanischen Druck nach dem 0:1 zu widerstehen.
Nicht zu erwarten war, dass der Außenseiter, der von der Premieren-Nervosität echt geschüttelt war, sich fasst und die Spielhoheit übernimmt. Und immer unerwartet sind blöde Ausschlüsse wie der von Kapitän Cana.
Danach muss Albanien froh sein in die Halbzeit zu kommen, sie agieren kopflos. Wenn Trainer De Biasi das Problem nicht mit einer gezielten Umstellung löst, dann ist das Match jetzt schon verloren. Egal was die Schweizer noch machen.
Ich erwarte das Unerwartbare.
Wie das eigentlich gedreht Spiel dann durch den Kapitän kippt
So ab Minute 20/22 hat Albanien ins Match gefunden, die Angst vor dem Turnier und der großen Bühne abgelegt, erarbeitet erste echte Torszenen und lässt die Schweiz nichts mehr unternehmen.
Dabei hat sich der Stil nicht geändert: langsamer Aufbau, direkte Passes und dann ein schneller vertikaler Ball in die Spitze oder an die Flanke (links sind Lenjani und auch Kampfschwein Agolli aktiv, rechts nimmt Hysaj Fahrt auf).
Alles ändert sich dann als in Minute 36 der albanische Kapitän wegen eines Handspiels von Bord muss. Hysaj übernimmt die Schleife und geht nach innen, man fährt kurzzeitig ein 4-4-1, Ajeti wärmt auf, Albanien droht das Spiel schnell zu verlieren. Zuerst rettet die linke Stange bei Dzemailis Freistoß, jetzt sind strategische Maßnahmen notwendig. Zunächst will man aber noch heil in die Pause kommen. Taulent Xhaka ist nach innen gegangen, Hysaj wieder rechts, Roshi wieder vor, es herrscht aber einige Verwirrung...
Schnelles Tor für die Schweiz ändert die Spielanlage beider
Idealer Start für die Schweiz, die es war, die das Heft schnell in die Hand nahm. Auch weil es Albanien eben nicht den gestrigen Rumänen gleichtat und sich in die zugedachte Rolle als abwartend-passiver Part begnügt.
Das rächt sich, weil ein Kopftor nach einem Standard (der wieder vollfitte Schär, rechtzeitig zurück) gelingt.
Albaniens Antwort ist eine gedrungene Offensive ohne große Selbstsicherheit. Über die die Schweiz jetzt verfügt. Das bisherige Seuchenjahr ist abgehakt. Jetzt ist ruhiges Stellungsspiel mit schnellem Umgeschalte angesagt.
Taktisch ist alles wie erwartet: Albanien interpretiert sein grundsätzliches 4-3-3 als 4-5-1, bei der Schweiz hat Dzemaili die Lizenz für vorne. Albanien presst nach dem Gegentor hart und hoch, kombiniert gut und sucht dann den schnellen Vertikal-Pass.
Interessant wie klar die Sympathieverteilung im Stadion ist: die Schweizer Behrami und Shaqiri werden böse ausgepfiffen.
Vor dem Spiel...
Die drängenden Fragen vor dem Ergänzungsspiel zur gestrigen Eröffnung.
Wird es wirklich das auch körperlich harte Brüder-Duell, ein Prestigekampf, auch um die Vorherrschaft, was die kosovarische Diaspora betrifft?
Wird sich Albanien so wie gestern Rumänien mit spielerischen Mitteln präsentieren beim ErstAuftrittt auf der großen europäischen Bühne und nicht - wie es einige erwarten - einigeln?
Kommt die Schweiz aus dem selbstverschuldeten und selber herbeigeredeten Tränental der Unform dieses Jahres heraus? Können sie den Euro-Fluch (bislang immer letzter der Gruppe) bannen?
Zu erwarten ist ein zunächst nervöser Abtausch, in dessen Verlauf sich dann ein Team dazu entschließt die Initiative zu übernehmen und das Spiel zu prägen. Sollte das die Schweiz sein, kommt es Albanien in seiner Spielanlage entgegen - gut organisiert umschalten/kontern können sie toll. Sollte das Albanien sein, könnten wir überrascht werden.
Hier alles über die Hoffnung Albaniens und die Probleme der Schweiz.
Die Spieldaten
Albanien mit 1 Etrit Berisha; 4 Hysaj 5 Kapitän Cana, 15 Mavraj, 7 Agolli; 21 Roshi, 22 Abrashi, 13 Kukeli, 14 Taulent Xhaka, 3 Lenjani, 10 Sadiku - in einem 4-5-1 aufgefächert und in rot-schwarz
Überraschend, weil in der Zentrale Memushaj statt Kukeli und vorne Cikalleshi erwartet war-
Die Schweiz ganz in weiß mit 1 Sommer; 2 Lichtsteiner (K), 22 Schär, 20 Djourou, 13 Rodriguez; 11 Behrami, 10 Granit Xhaka; 15 Dzemaili; 23 Shaqiri, 9 Seferovic, 18 Mehmedi. Im 4-3-3 mit Shaquiri und Mehmedi an den Flügeln und Dzemaili in der offensivstend er drei zentralen Mittelfeldrollen.
Das ist die aktuelle Bestformation - Embolo ist die erste Wechsel-Option.
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Albaniens (Giovanni De Biasi): 1 Etrit Berisha (Lazio Roma/ITA), 23 Alban Hoxha (Partizani Tirana), 12 Orges Shehi (Skënderbeu Korça); 4 Elseid Hysaj (Napoli/ITA), 5 Lorik Cana (K/Nantes/FRA), 18 Arlind Ajeti (Frosinone/ITA), 15 Mërgim Mavraj (Köln/D), 6 Frédéric Veseli (Lugano/ SUI), 17 Naser Aliji (FC Basel/SUI), 7 Ansi Agolli (Qarabağ Ağdam/AZE); 14 Taulant Xhaka (Basel/SUI), 22 Amir Abrashi (Freiburg/D), 20 Ergys Kaçe (PAOK Thessaloniki/GRE), 2 Andi Lila (Giannina/GRE), 13 Burim Kukeli (FC Zürich/ SUI), 9 Ledian Memushaj (Delfino Pescara/ITA), 8 Migjen Basha (Como/ITA), 3 Ermir Lenjani (Nantes/ FRA), 21 Odise Roshi (HNK Rijeka/CRO); 16 Sokol Cikalleshi (Istanbul Başakşehir/TUR), 10 Armando Sadiku (FC Vaduz/LIE), 19 Bekim Balaj (HNK Rijeka/CRO), 11 Shkelzen Gashi (Colorado Rapids/US).
Auf Abruf: Berat Djimsiti (Atalanta Bergamo/ITA), Amir Rrahmani (RNK Split/CRO), Herolind Shala (Slovan Liberec/TCH), Milot Rashica (Vitesse Arnhem/ NED).
Vermisst werden: Thomas Strakosha (Salernitana/ ITA); Arbnor Fejzullahu (Partizani), Sabien Lilaj (Skënderbeu Korça); Alban Meha (Konyaspor/TUR), Valdet Rama (1860 München/D), Hamdi Salihi (Skënderbeu Korça)
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Schweiz (Vladimir Petković): 1 Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach/D), 21 Roman Bürki (Borussia Dortmund/D), 12 Marwin Hitz (Augsburg/D); Kapitän 2 Stephan Lichtsteiner (Juventus/ITA), 6 Michael Lang (FC Basel), 20 Johan Djourou (Hamburger SV/D), 22 Fabian Schär (Hoffenheim/D), 5 Steve Von Bergen (BSC Young Boys), 4 Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach/D), 13 Ricardo Rodríguez (Wolfsburg/D), 3 François Moubandje (Toulouse/FRA); 11 Valon Behrami (Watford/ENG), 15 Blerim Džemaili (Genoa/ITA), 16 Gelson Fernandes (Renne/FRA), 8 Fabian Frei (Mainz/D), 10 Granit Xhaka (Borussia Mönchen-gladbach/D), 14 Denis Zakaria (BSC Young Boys); 23 Xherdan Shaqiri (Stoke City/ENG), 19 Eren Derdiyok (Kasımpaşa/ TUR), 7 Breel Embolo (FC Basel), 18 Admir Mehmedi (Bayer Leverkusen/D), 9 Haris Seferović (Eintracht Frankfurt/D), 17 Shani Tarashaj (Grasshopper Zürich/Everton/ENG).
Auf Abruf: Yvon Landry Mvogo (BSC Young Boys); Silvan Widmer (Udinese/ ITA), Philippe Senderos (Grasshopper Zürich), Luca Zuffi (FC Basel).
Verletzt Renato Steffen (FC Basel), Josip Drmic (Mönchengladbach/D).
Vermisst: Ex-Kapitän Gökhan Inler (Leicester City/ENG), Timm Klose (Norwich City /ENG), Fabian Lustenberger (Hertha BSC/D), Pajtim Kasami (Olympiakos Piräus/GRE), Valentin Stocker (Hertha BSC/D), Tranquillo Barnetta (Philadelphia/USA); Almen Abdi (Watford/ENG), François Affolter (FC Luzern), Reto Ziegler (Sion), Michael Frey (FC Luzern + Lille/FRA), Mario Gavranovic (Rijeka/CRO), Steven Zuber (Hoffenheim/ D).