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Martina Bauer

Geschriebenes und zu Beschreibendes. Literatur und andere Formate.

4. 6. 2016 - 13:48

Kirkman und die schwarzen Mächte

"Outcast" heißt der neueste TV-Serienstreich aus dem Hause Robert Kirkman. Statt "Walking Dead" gibt es diesmal Dämonisches und Besessenheit.

Grillen zirpen. Eine Kakerlake und ein starr-aufgerissenes Auge im Close Up... Ein Toter? fragt der Kopf. Aber dann knallt dieser Kinderkopf gegen die Wand - und das erste bisschen (schöne) Grausen durchläuft dich.

"Outcast" stammt aus dem Hause Robert Kirkman - und teilt ein beinahe schon klassisches Schicksal einer Schöpfung des Autors: Vor zwei Jahren als Comicbuch-Serie gestartet, kommt jetzt die TV-Adaption. Wie bei "The Walking Dead" und "Fear the Walking Dead" ist Kirkman auch in dieser Verfilmung involviert, als Drehbuchautor sowie Produzent.

Der Outcast

Mittel- wie Angelpunkt der Serie ist Kyle Barnes, heruntergekommen wie das Haus seiner Kindheit, in das er soeben zurückgekehrt ist. In Flash-Backs überrollen ihn wie uns die mit dem Ort verbundenen, grauenhaften Erinnerungen. Seine Mutter, in ihrer Verwahrlosung, Gewalttätigkeit und Motorik durchwegs zombiesk gezeichnet, war von bösen Mächten besessen. Kyle konnte sie zwar "retten", seitdem verharrt sie aber katatonisch in einer Pflegeeinrichtung.

Besessenheit scheint kein Einzelfall in dieser Gegend hier in Rome, West Virigina. "Es" hat einen kleinen Jungen erwischt, andere Nachbarn und auch Kyles Frau und Kind - von denen er getrennt und mit Kontaktsperre lebt - sind von den dunklen Mächten nicht verschont geblieben.

Quasi als Kompagnon (und irgendwie auch bisschen Lehrling) eines teufelsaustreibenden Reverend begibt sich Kyle auf die Suche - nach Antworten, Ursprung und dem Zusammenhang des Bösen mit ihm selbst.

"Outcast" von Robert Kirkman und Zeichner Paul Azaceta erscheint bei Image Comics.
Die TV-Serie "Outcast" läuft ab 6. Juni, immer Montags um 21 Uhr bei Fox und ist über Sky On Demand/Go/Online abrufbar.

Der Protagonist von "Outcast" - in Comic und Serie

Image Comics/Cinemax/Fox

Gezeichnet

"Outcast" ist Kirkman-düster. Rohheit, abgehalfterte ProtagonistInnen, Verwahrlosungen. Dazu gibt's Austreibungen á la Der Exorzist, Damien- und Friedhof der Kuscheltiere-Momente plus einen Hauch dieses gewissen Kleinstadt-Feelings, wo hinter den ach-so-schönen Fassaden noch etwas lauert. Mit Fortgang der Serie scheint zudem der Comiccharakter mehr in die Montage einzubrechen. Kleine Beschwerde: zweimal sind die Productplacements ungut ins Auge gestochen.

Nach einer Episode1-Preview via Facebook live und anderen Kanälen startet die Serie im deutschsprachigen Raum offiziell mit dem 6. Juni - interessantes Zusammentreffen von Sechsen finde ich übrigens: 6.6.16.

Zehn Folgen wird Staffel eins haben und Season 2 scheint ebenfalls vorab eingetütet. In punkto Marketing-Maschinerie gibt es außerdem eine Outcast-StreetArt Kampagne mit zwölf Kunstwerken weltweit, die zusammengesetzt eine Szene aus der Pilotfolge ergeben werden. Eine österreichische Häuserwand ist leider nicht dabei.