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Daniela Derntl

Diggin' Diversity

30. 5. 2016 - 02:57

Barfuß im Club

Das Lighthouse Festival in Kroatien hat sich dieses Wochenende wieder viele Freunde gemacht.

Schöner ging's kaum: Vier Tage strahlend blauer Himmel, Sonnenschein bei 28 Grad, kühlendem Nass und Non-Stop Musik, bevorzugt Techno und House in allen Schattierungen. Das Lighthouse Festival fand dieses Wochenende im idyllischen Feriendorf auf der kroatischen Halbinsel Laterna nahe Porec statt und spielte bereits zum vierten Mal alle Stückerl sinn- und unsinnstiftender Leichtigkeit.

Daniela Derntl

Geballter Festivalwahn traf entspannte Urlaubsstimmung. Wer wollte, fand seine Ruhe, konnte schwimmen, chillen, Beach-Volleyball spielen oder beim Yoga neue Energien tanken.

Daniela Derntl

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Wem das zu fade war, konnte sich nimmermüde wie Lautsprecher-Boxen die volle Dröhnung geben. Für die richtige Beschallung rund um die Uhr sorgten unter vielen anderen die Detroit-Techno-Instanz Kenny Larkin, die Kölner Minimal-Zauberin Ada, die Berliner House-Produzentin Mayyan Nidam oder auch zahlreiche Hobby-DJs, die in ihren Appartements privat Partys ohne Unterlass feierten.

Apropos Appartements: kein Camping am Lighthouse Festival, sondern solider Komfort mit Küche, Dusche, Bett, Balkon, einem Supermarkt ums Eck und sowieso alles in zehn Minuten erreichbar, im schattigen Wäldchen lustwandelnd, taumelnd. Dann gab's noch eine Roller-Disco, Boot-Partys, Pool-Partys, Pizza-Partys. Es war eine endlose Feierei, allesamt beschwingt, berauscht, befreundet.

Daniela Derntl

Neben dem natürlichen Insel-Idyll gab es ein weiteres Schmuckstück direkt am Strand: die neue Bühne am Lighthouse-Floor in Form eines Papierschiffchens, auf dem Dorian Concept am Donnerstag die Boxen einem Härtetest unterzogen hat und auch Jimmy Edgar und Jeremy Underground wussten den Sonnenuntergang und die sternenklare Nacht an diesem außergewöhnlichen Ort würdig zu zelebrieren.

Daniela Derntl

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Leider wurde der Lighthouse-Floor nur an zwei Tagen und einem Vormittag bespielt - am Samstag musste man gänzlich darauf verzichten. Doch es ließ sich auch am Beachfloor herrlich tanzen und in Bikini und Badehose flirten. Zur Sache ging es beim Ogris Debris Konzert, bei dem sich Sänger Gregor Ladenhauf im Eifer des Gefechts sowohl einen Sonnenbrand aufgerissen als auch die Hose zerrissen hat. Aber nicht nur deswegen wird den Beiden das Konzert in allerbester Erinnerung bleiben, das nur noch „ein Gig auf Waikiki-Beach oder am Mond toppen könnte“. Aber wer weiß, vielleicht ist es ja bald so weit!

Daniela Derntl

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Nach dem "Constant Spring" von Ogris Debris waren die Konzerte von Elektro Guzzi und Austrian Apparel die nächsten Konstanten der samstäglichen Abendgestaltung, die leider nicht mehr am Strand, sondern im sogenannten Zodiak-Areal stattgefunden haben, das sich im gleichen Gebäudekomplex wie Rezeption, Restaurant und Supermarkt befand und architektonisch wenig einladend ausfiel. Vor allem hielt sich die Lust, bei lauwarmen Nächten irgendwo drinnen zu feiern, sehr in Grenzen.

Die Zodiak-Arena war ein nicht ungefährlich betonierter, sozialistischer Zwinger, die Zodiak-Disco ein schummriges Keller-Tanzlokal mit gut abgehangener Patina und das Zodiak-Loft eine leergeräumte Automaten-Spielhalle. Aber gut, es hätte auch regnen können!

Daniela Derntl

Die ehemaligen Pratersauna-Chefs Stefan Hiess und Hennes Weiss haben in Kooperation mit DocLX alles getan, um das Lighthouse Festival zu einem der Besten in österreichischen Händen zu machen. Alles tiptop organisiert, am Samstag gab es ein Feuerwerk, am Freitag morgen eine Afterhour am „Native Playground“ mitten im Wald, am Mittwoch wurden die Gäste durch romantische Lagerfeuer am Strand gewärmt, Visuals tauchten den Leuchtturm und den Wald in surreales Licht, das Champions-League-Finale wurde übertragen, es gab Autodrom und Kettenkarussell, Rettungswägen und Securities standen dezent im Hintergrund, allseits bereit – und auch von der lästigen Konsumations-Pflicht wurde man weitgehend verschont und konnte mit seinen eigenen Getränken rund um die Insel ziehen.

Daniela Derntl

Bei so viel Engagement bleibt dann nur noch der fromme Wunsch, von uninspirierten Tech- und Deep-House-Weichspüler-DJs künftig Abstand zu nehmen, um mehreren Facetten elektronischer Musik Platz einzuräumen – denn wir kommen wieder und wollen Neues entdecken!

Daniela Derntl