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17. 5. 2016 - 18:18

Zurück in die Hölle

Vor 23 Jahren kam quasi die Mutter aller Ego-Shooter auf den Markt. "Doom" definierte die Standards für die vielen First-Person-Shooter, die folgen sollten. Jetzt gibt's eine Neuauflage.

von Sarah Kriesche

Es hat was von einem Wiedersehen mit einem liebgewonnenen Freund: "Doom" schließt ans alte Spielkonzept an: Auf dem Mars, umringt von Aliens und Zombies geht's in einer einzigen dystopischen Odyssee von Kampf zu Kampf. Sprich: Viele virtuellen Gedärme, Gliedmaßen und Blut. Unmengen von Blut, für die das Spiel ja schon in den 90ern berüchtigt war.

Screenshot aus "Doom": Höllenkreaturen und eine Waffe im Anschlag.

id Software / Bethesda

Nahkampf-Feature: Glory Kill

Alles beginnt auf einem Operationstisch in Ketten. Wir reißen uns los, töten die ersten Monster, finden Ausrüstung. Es geht in gewohnter Manier los. Sprich: Immer den Alien-Ansammlungen hinterher. Missionen erfüllt man damit quasi nebenbei. Man sucht die nächsten Schlüsselkarten um Räume freizuschalten. Denn was wäre "Doom" ohne Schlüsselkarten! Und natürlich neue Waffen.

Kettensäge und Shotgun fehlen nicht, die waren, für mich zumindest, schon beim ersten Teil unabdingbar. Neu ist der sogenannte "Glory-Kill", ein Todesstoß im Nahkampf, womit man fiesen Höllenbaronen, die man angeschossen hat, den Gar ausmachen kann. Dafür gibt's dann auch Lebensenergie. Wegen der hohen Anzahl an Feinden wird dieses ewig gleiche Sequenzchen zwar bald etwas redundant, aber hey: Spart Munition und bringt Gesundheit, ich beschwer' mich nicht. Insgesamt fühlte ich mich unfassbar in die 90er zurückversetzt, in einer schön gemachten Neuauflage des legendären Shooters.

Storyline? Wir spielen Doom!

Natürlich gibt es auch eine Storyline - oder zumindest etwas ähnliches. Dezent im Hintergrund gehalten gibt sie uns die Motivation, uns weiter durch die höllenverseuchte Landschaft des Mars-Mondes Phobos zu kämpfen. Die Kurzversion ist: Töte alle Monster, sonst gehen wir alle drauf. Ich habe ehrlicherweise nicht allzu genau aufgepasst als mich Dr. Samuel Hayden oder seine Gegenspielerin Olivia Pierce zugetextet haben. Letztendlich haben sie mir das Offensichtliche bestätigt: Die Tore zur Hölle sind offen, Monster laufen rum, und es wäre super, die mal eben alle kalt zu machen.

Wie damals, nur neuer

"Doom" ist 2016 klarerweise schneller, schöner und vorhersehbarer als anno dazumal. Super angenehm war für mich, dass auf Schnickschnack wie Deckungsgefechte oder Rumschleichen verzichtet worden ist. Im Multiplayer gibt es die bewährten Modi: Domination, Deathmatch und Freeze-Tag, wo einen der Gegner einfriert und man darauf hoffen muss, von einem Verbündeten wieder aufgetaut zu werden.

Ein Höllenbaron aus "Doom"

id Software / Bethesda

Meinen Wermutstropfen hatte ich mir selbst eingebrockt: Ich dachte mir nämlich "Spiel es doch nicht am PC sondern auf der PS4!". "Doom" läuft zwar super dort und Freundinnen und Freunden der Konsole macht das bestimmt Spaß. Ich habe aber ehrlicherweise Maus und Tastatur vermisst. EASDF. So bin ich ein paar Mal auch recht unsauber (und dankenswerter Weise auch unspektakulär) in Abgründe/Fallen und Lava gefallen und behaupte: Mit Maus und Keyboard wäre mir das so nicht passiert. Selber modden wird mit dem SnapMap-Editor leicht gemacht, denn - der Name sagt es schon - man kann sich damit selbst Maps zusammenklicken, Monster und Powerups platzieren und, wenn alles fertig ist, mit anderen Spielern teilen.