Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Realer Fake"

Elisabeth Scharang

Geschichten über besondere Menschen und Gedankenschrott, der für Freunde bestimmt ist.

15. 5. 2016 - 16:05

Realer Fake

"Ich muss immer etwas von der Person, über die ich drüber spreche, in mir selbst finden", kommentiert Robert Stachel die Arbeitsweise von maschek. Am Pfingstmontag sind die beiden von maschek zu Gast im FM4 Doppelzimmer.

FM4 Doppelzimmer

Am Pfingstmontag auf FM4, von 13 bis 15 Uhr, und danach7 Tage im FM4 Player

Doppelzimmer

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    Ein neuer Bundeskanzler und ein neuer Bundespräsident kommen. Für uns eine politisch bewegte Zeit. Für maschek ein Kreativ-Erdbeben. Dass Heinz Fischer sich verabschiedet, war klar, und auch dass Robert Stachel, der über Fischers gesamte Amtszeit diesem bei den maschek-Satiren die Stimme geliehen hat, nun an Peter Hörmanseder abgibt, war klar. Ob der aber die nächsten Jahre als Stimme von Norbert Hofer oder Alexander van der Bellen auf der Bühne und im Fernsehen leben wird, ist noch offen. Und dann geht auch noch Werner Faymann! Wie schnell kann aus "Bei Faymann" ein "Bei Kern" werden?! Wie gut, dass wir bei unserem Dreibettzimmer-Studio-Date noch nichts von Faymanns Rücktritt wussten und uns so entspannt den wirklich wichtigen Fragen widmen konnten:

    "Wie in aller Welt kam es, dass Harrison Ford dein Jugendheld wurde?!" Robert Stachel und ich schauen Peter Hörmannseder etwas fassungslos an. Es war nämlich so ... aber das soll er euch lieber selber sagen.

    Begonnen hat es für maschek im Publizistikinstitut an der Uni Wien. Dort haben sich Robert Stachel und Peter Hörmannseder getroffen und zwei Jahre später, 1998, ihr Bühnendebüt hingelegt. Die TV-Live-Synchronisation der Nationalratswahlen im Jahr 1999 hat den Startschuss für eine Tour gegeben, die maschek zur Diagonale in Graz, dem Pudelclub in Hamburg, der Stadtwerkstatt in Linz und der Volksbühne in Berlin geführt hat. Damals waren sie noch zu dritt. Ulrich Salamun war noch mit dabei. Der hat sich inzwischen auf den Anbau von Kaffee in Nicaragua konzentriert.

    Während Peter Hörmanseder immer wusste, dass er auf die Bühne will, hat Robert Stachel nie aufgehört, über ein Arbeitsleben abseits der Bühne und dem Bildschirm nachzudenken. Journalismus, also back to the roots, wäre das wohl, meint er. Und schon sind wir wieder mitten im Kernthema: Peter kritisiert die oft schlechten öffentlichen Auftritte österreichischer PolitikerInnen, die das tägliche Brot für maschek liefern. Auf der anderen Seite wollen wir auch keine durchgecoachten Marionetten am TV-Schirm sehen.

    Ich frage die beiden, wem sie ein politisches Naturtalent attestieren, worauf hin sie einem Politiker oder einer Politikerin vertrauen und ob PolitikerInnen davon lernen, wenn maschek ihnen den Spiegel vorhalten. "Ja, durchaus", erzählt Peter Hörmanseder. "Faymann hat sehr schnell kleine Marotten abgelegt, die wir zu Beginn seiner Amtszeit in unserer Satire gepackt haben."

    Im FM4 Doppelzimmer am Pfingstmontag denken maschek kurz darüber nach, ob ihnen ein Witz zum Islamischen Staat einfällt, reden über gesellschaftsfähig gemachte Rechte und darüber, wie ein Blackout bei maschek aussieht.