Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Wanda spielen ihr erstes Stadthallen Konzert"

Susi Ondrušová

Preview / Review

23. 4. 2016 - 10:43

Wanda spielen ihr erstes Stadthallen Konzert

Und es ist ausverkauft.

Vor 600 Tagen ist auf diesen Seiten die erste Lobeshymne für "Amore" erschienen. Fünf Monate darauf, im März 2015 gewinnen Wanda den FM4 Award. Im April 2015 spielen sie im ausverkauften Gasometer, im Juni stehen sie auf der FM4 Bühne am Donauinselfest.

Im Oktober 2015 erscheint ihr zweites Album "Bussi".

Anfang April 2016 holen sich Wanda gleich drei Amadeus Awards ab. Sänger Marco verliert die bandinterne Wette, er hat nämlich auf 0 Auszeichnungen getippt und fragt am Anfang seiner ersten Dankesrede, in welcher Kategorie sie denn jetzt gewonnen hätten?

Band des Jahres. Pop/Rock. Live Act des Jahres. Die letzte der drei ist die wichtigste Auszeichnung für Wanda, denn um das Live spielen geht es ihnen schließlich. Da merkt man, dass und wie eine Band funktioniert. Wenn das Publikum Songs anstimmt, bevor die Band überhaupt eine Note spielt.

Wanda auf der Bühne hinter einem tosenden Publikum

Franz Reiterer / Radio FM4

Als "Amore" im Oktober 2014 erschienen ist, hätte wohl keiner der Bandmitglieder geglaubt, wie schnell sie ihr Publikum für sich begeistern werden.

First we take Problembär, then we take Universal Records. First we take Gasometer, then we take the Stadthalle.

Vor ihrem ausverkauften Konzert in der Wiener Stadthalle haben sich Wanda beim "Walk Of Stars" im Gasometer mit Fingerabdrücken verewigt.

600 Tage sind also vergangen, seit dem die erste Lobhymne auf Wanda auf diesen Seiten erschienen ist. Das ist verdammt wenig Zeit.

"Es ist 'Ein Prozent Talent und 99 Arbeit' - wie der Beethoven gesagt hat." meinte Wanda Sänger Marco in einem Interview über den Erfolg der Band. "Wir haben sehr viel gearbeitet...Wir haben absolut alles gemacht und wir haben eine Einladung ausgesprochen und dieser Einladung sind hunderttausende Menschen gefolgt. Das war‘s." Als Noel Gallagher beim letzten Österreich Gastspiel über seinen Erfolg befragt wurde, führte er an:
"50% of me feels luck - 50 % of me feels worthy! I did write these songs!"
In einem Interview mit der Grazer Band Polkov ist erst kürzflich auf die Frage "Was braucht eine Band in Österreich um zu überleben!" ein schöner Satz gefallen, nämlich dass man es für sich selber tun muss. Die Wahrheit liegt in allen drei Antworten. Arbeit, Glück und Selbstbewusstsein. Eine Einheit bilden. Eine Welle, ein Zug, ein Wind, eine Fahne, Flaschenpost von mir aus: alle uns nach. Dort, wo wir sind, dort ist es schön.

Im Falle von Wanda ist dieser Ort ein Schwitzkasten. Es ist laut, es ist eng. Es ist aber auch vertraut und familiär. Es ist Freitag Abend. Die Band betritt überpünktlich die Bühne, spielt sich durch ihre Alben, baut "It´s been a hard day´s night" in ihr Set ein, verzichtet auf große Bühnenansagen. Hier und da ein paar Song-Signale. Überschriften, die daran erinnern, was noch kommen wird, oder warum man gekommen ist: Amore. Rufe in den Wald, also die Stadthalle in diesem Fall.

Das Lachen, die Umarmungen der Band: entspannt und ausgelassen die Stimmung auf der Bühne. Je weiter fortgeschritten der Abend, desto ausgelassener auch die Stimmung im Publikum.

True Story! Folgende Gesprächsfetzen konnte man bei der Saalwanderung auffangen:

"Muss aufs Klo!"

"Gehn wir vor?"

"Wo stehst du?"

"Ich seh nichts!"

"Hol mir auch eins!"

"Schau da ist ein Kind!"

"Die Jacke muss so stinkn"

"Ich bleib die ganze Nacht!"

"Glaubst du spielen sie was von Prince?"

Nein haben sie nicht.
Aber macht nichts.

Wanda treten am 10.6. am Nova Rock Festival auf.

Über die Energie bei Konzerten und was sie als Band antreibt, hat Wandas Sänger gemeint, dass sie vom Publikum aufgeladen werden. "Das ist wie eine Steckdose, an die man sich anstecken kann." Schon beim Debüt haben sie gemeint, dass sie eigentlich Material für drei Alben in der Schublade hätten. Wenn man das Stadteroberungsprinzip weiterverfolgen möchte, müsste der logische Schritt eigentlich ein "Third Waltz" im Happel Stadion sein.

Fast.

Davor kommt noch die Bussi Kreuzfahrt.