Erstellt am: 13. 4. 2016 - 14:02 Uhr
Tentakel erobern die Welt!
Es war einmal vor langer Zeit ... eine Computerspielfirma namens Lucasfilm Games. Deren erste Veröffentlichung war ein Adventure namens "Labyrinth" zum gleichnamigen Kinofilm mit David Bowie.
LucasArts
Darauf folgte das großartige "Maniac Mansion" und wenig später, nun unter dem neuen Namen LucasArts, die Fortsetzung "Maniac Mansion 2: Day of the Tentacle". Letztere ist bei den Fans des Point-and-Click-Adventure-Genres so beliebt, dass einer seiner Schöpfer, der Videospieldesigner Tim Schafer, vor kurzem eine Neuflage produziert hat: "Day of the Tentacle Remastered".
Double Fine
Es geht also zurück in das stattliche Wohnhaus der merkwürdigen Edison-Familie. Dr. Fred hat sich durch Genmanipulation niedliche Haustiere erschaffen - zwei Tentakel mit Intelligenz. Green Tentacle ist höflich und ein wenig ängstlich, Purple Tentacle hingegen machtgierig und böse. Einer der Helden der Geschichte, der Wissenschafts-Geek Bernard, macht den Fehler, die beiden im Keller gefesselten Tentakel zu befreien. Purple bedankt sich dafür mit den Worten: "Thank you, naive human. Now I can finish taking over the world!"
Double Fine
Purple Tentacle trinkt von flüssigem Giftmüll auf Dr. Freds Anwesen und mutiert. Ihm wachsen zwei Arme – sehr nützlich beim Welt erobern. Um die Pläne des psychopathischen Mutanten zu durchkreuzen, beschließt Dr. Fred, Bernard und seine zwei Freunde per Zeitmaschine in die Vergangenheit zu schicken. Dort sollen sie den mutagenen Giftmüll beseitigen. Kurz bevor der verrückte Erfinder den Schalter seines Zeitreise-Equipments umlegt, beruhigt er die Helden noch: Es sei bisher noch nie etwas schiefgegangen - sie seien ja die ersten Menschen, die seine Maschine benützen.
Double Fine
Die Zeitreise geht natürlich gewaltig schief. Die drei Protagonisten werden getrennt: Die Medizinstudentin Laverne wird 200 Jahre in eine von aggressiven Tentakeln beherrschte Zukunft geschickt, der begriffsstutzige Roadie Hoagie 200 Jahre in die Vergangenheit.
Die Logik, die sich aus dem Spiel auf drei verschiedenen zeitlichen Ebenen ergibt, macht viel vom Charme des Adventures aus, aber natürlich auch der schräge Humor und die Cartoongrafik, die für das Remake auf Basis der Originalzeichnungen neu gestaltet wurden. Wer will, kann jederzeit im Spiel zur pixeligen Retro-Grafik aus den achtziger Jahren umschalten.
LucasArts
Wie im Original existiert auch im Remake in einem Raum der Villa ein Computer, auf dem man den Vorgänger von "Day of the Tentacle" spielen kann - also das erste "Maniac Mansion". Ein Spiel im Spiel, komplett mit dem alten 8-Bit-Sound.
"Day of the Tentacle" ist auf den Spieleplattformen GOG und Steam erschienen.
Ein 23 Jahre altes Adventure aus der Versenkung zu holen und zu remastern hätte auch ganz schön in die Hose gehen können. Ist es aber nicht - wohl auch deshalb, weil Tim Schafer selbst mit seiner neuen Firma Double Fine (gegründet nach seinem Ausscheiden von LucasArts im Jahr 2000) an dem Remake gearbeitet hat. Dank einiger Verbesserungen im User-Interface spielt sich "Day of the Tentacle Remastered" sogar flüssiger als in den neunziger Jahren.