Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "So war die FM4 Indiekiste mit Florence & The Machine."

Susi Ondrušová

Preview / Review

13. 4. 2016 - 10:40

So war die FM4 Indiekiste mit Florence & The Machine.

Glitzer, Samt, Seide. Applaus, Blumenkränze und noch mehr Applaus. Florence Welch war in der Stadt.

FM4 Indiekiste mit Noel Gallagher's High Flying Birds

Gestern fand auch eine andere, große Indiekiste statt: Noel Gallagher und seine Band spielten im Wiener Gasometer.

"Bitte wiederkommen" würde eine Besucherin des gestrigen Konzertes in der Wiener Stadthalle gerne Flo Welch mitteilen. Aber auch "I love you" und "Danke" für einen Abend bei dem man sich wohlgefühlt hat. Das muss man als Band in einer ausverkauften Stadthalle schon mal schaffen. Da war die Glitzertapete hinter der Band und der Theatervorhang, der die Bühne umrandet hat. Wer den Abend des 12.Aprils mit Florence Welch und ihrer Band verbracht hat, hat sich für einen Weltumarmungs-Konzertabend entschieden.

Franz Reiterer

Während mir mein erstes Florence &The Machine Konzert beim finnischen Flow-Festival letztes Jahr noch als laute, sehr energetische Rock-Show in Erinnerung geblieben ist, wird der gestrige Auftritt in meinem Konzerterlebnis-Poesiealbum einen Eintrag bekommen, der auf jeden Fall die Zuschreibung "facettenreich" verdient.

Endlich mal wieder eine Harfe auf der Bühne! Ein dreiköpfiger Gesangschor, der auch Trompeten bedient und eine in rosa Jumpsuit-Seide gehüllte Sängerin, die barfuß von einem Bühnenrand zum nächsten tanzt und das Publikum auf ihre Seite zieht. Mit ihren Händen, mit denen sie wie eine Zauberin durch die Luft wirbelt. Höflich und erfreut zeigt sie sich beim näheren Anblick der Menschen mit Blumenkränzen im Haar oder Glitzer im Bart.

Während Flo Welch eine geerdete und kraftvolle, also ziemlich perfekte Singstimme hat, klingt ihre zarte Sprechstimme, wie die meiner Nachbarin, wenn sie ihre Mini-Hunde Gassi führt. Das ist aber auch schon die einzige Auffälligkeit des Abends, die man seriöserweise nicht einmal als Kritikpunkt anführen kann.

Was sie dann auf der Bühne sagt, ist nämlich sinnvoller als das, was meine Nachbarin ihren Hunden zuflüstert, wenn sie sie mit Leckerlis füttert. Sie bittet das Publikum, die Handies auszuschalten und mal "nur" die Musik zu genießen. Sie fordert ihr Publikum auf, den Sitznachbarn oder die Stehnachbarin zu umarmen. Sie fischt sich eine Regenbogen-Fahne aus dem Publikum und hüllt sich damit ein. Sie hält ein von einer Besucherin seblstgebasteltes "Queen Of Peace" Schild hoch und ist sprachlos ob der Applaus-Welle, die ihr und ihrer Band entgegenströmt.

"How Big, How Blue, How Beautiful" heißt das aktuelle Album von Florence&The Machine und nach diesem Konzert kann man auch noch die Worte "how perfect" und "how magical" hinzufügen.