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Clemens Fantur

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11. 4. 2016 - 12:07

Frühlingsgefühle mit Ogris Debris

Das Wiener Duo präsentiert auf Affine Records sein lang ersehntes Debütalbum.

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Man mag es kaum glauben, aber es ist wirklich wahr. Gefühltermaßen müsste bereits das dritte oder vielleicht gar schon vierte Album des Wiener Produzenten-Duos ins Haus stehen. Dem ist aber überhaupt nicht so, denn mit "Constant Spring" präsentieren Ogris Debris nach über 10-jähriger Bandgeschichte erstmals einen Longplayer.

Ogris Debris

Hatte man sich in den letzten Jahren auf das Veröffentlichen von 12inches und EPs konzentriert, beschlossen Gregor Ladenhauf und Daniel Kohlmeigner vor gut zwei Jahren, das Format Album für sich zu erschließen. Natürlich stellt sich für einen Electronic-Act in einer Zeit permanenter Reizüberflutung durch Soundcloudmixes, Streamingdienste und freie Downloads überhaupt die Frage: Wie sinnvoll ist ein Album überhaupt? Aber egal wie sehr sich die Musiklandschaft in den letzten Jahrzehnten geändert hat, ein Album ist und bleibt essenziell für einen Künstler. Der Nimbus des Albums wird wahrscheinlich nie verloren gehen und wird Bestand haben. Auch für einen Act wie Ogris Debris.

Aber natürlich sind Ogris Debris kein gewöhnlicher Dance-Act, der ausschließlich Tools für den Dancefloor produziert. Songstrukturen standen bei Ogris Debris immer schon im Mittelpunkt, das beweisen Songs aus dem Backkatalog wie "Miezekatze" (der es im neuen Gewand auch auf das Album geschafft hat) oder "Sexy Chair". Zugrunde liegt dem natürlich auch die Bandkonstellation mit Gregor Ladenhauf aka Zanshin als quasi Frontmann, der den Stücken die Stimme leiht und sie damit auch mit einem gewissen Popflavour ausstattet.

Die Art, wie man ein Album produziert, unterscheidet sich natürlich von der Herangehensweise an eine EP. Hier kommen Überlegungen wie Spannungsbogen, Songlängen, Artwork und natürlich auch Soundästethik hinzu. Ogris Debris war es wichtig, ein Album zu produzieren, das einen Bogen von der Darstellung einer zeitgenössischen Soundästethik bis zu einer gewissen Zeitlosigkeit spannt. Heutzutage kann man ja nicht mehr von einem Commonsense-Sound sprechen, der alle Clubs dominiert - und so ist auch das eklektische Grundverständis von Ogris Debris zu verstehen. Die beiden Produzenten mischen Techno als Grundlage genauso selbstverständlich unter Songs wie verspielte und verschleppte HipHop-Beats. Aber die wichtigste Zutat im Hause Debris ist und bleibt der gute alte House. Auf den können sie sich verlassen. Das ist ihr Zaubersalz.

Ogris Debris

"Constant Spring" ist - perfekt symbolisiert durch das von Leonhard Lass gestaltete Cover - ein sehr buntes, abwechslungsreiches und vor allem positives Album geworden. Die Songs wirken stets durchdacht, sind aber gleichzeitig frei jedweder Verkopftheit. Gregor Ladenhauf und Daniel Kohlmeigner haben es geschafft, ein extrem frisches und gleichzeitig reifes Debüt vorzulegen. Ein Kunststück, das nur in den seltensten Fällen gelingt.

Auf Frühlingsgefühle kann man sich auch am 22.4. im Café Leopold in Wien freuen, wenn Ogris Debris zusammen mit vielen Gästen aus dem Hause Affine das Album präsentieren werden.