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Dalia Ahmed

Schaut gern Sachen im Internet und Leute auf der Straße

10. 4. 2016 - 16:53

Merch Madness

Ein Best of Worst vom Merchstand.

Eigentlich dachte ich ja immer, dass Metallica 2000 Napster und damit alle Formen des illegalen Musikdownloads besiegt hätten, aber anscheinend gibt es da draußen doch ein paar Schlingel, die immer noch für nix Musik aus dem Internet laden. Viele Künstler_innen sehen das gelassen oder sogar als Chance, um sich neue Konzepte der Musikdistribution zu überlegen, andere gehen auf Tour und wieder andere sogar auf Kreuzfahrt. Und wieder andere verkaufen total überteuerten shitty Merchandise. Hier ein Best-of-Worst vom Merchstand:

Macklemore

Macklemore

Reddit

Dass der T-Shirt-Kauf nach dem Konzertbesuch ein Loch ins Börserl brennt, sind die meisten eh schon gewohnt, aber wenn der dazugehörige Artist in seinem ersten Hit extra darauf hingewiesen hat, dass 50 Dollar für ein T-Shirt absurd ist, dann kommt man sich gleich doppelt verarscht vor.

Misfits

Misfits Knockoff Uggs

Hot Topic

Mittlerweile ist das einzig gruslige an den Misfits ihr Merchstand. Mein persönliches Highlight sind die © Misfits Uggs, weil sie (un)elegant Pest und Cholera in Schuhform kombinieren. Unterm Danzig hätt’s sowas nicht gegeben, sage ich da nur.

Beyoncé

Beyonce "Hot Sauce" Cap

beyonce.com

Eigentlich ist es ein Sakrileg, jemals auch nur etwas ansatzweise Negatives über Beyoncé zu denken und irgendwo hasse ich mich selbst, für das was jetzt kommt, aber die Tatsache, das Yoncé Queen von allem ist, hat irgendwie auch dazu geführt, dass sie die Königin des furchtbaren und furchtbar überteuerten Merchs ist. Kappen, Shirts und Häferl mit Designs, die nicht mal einer Michelle Williams oder Kelly Rowland würdig wären, zu absurd hohen Preisen ist einfach nicht flawless. (Wenigstens sind die Models der Merchfotos kein Griff ins Klo)

Miley Cyrus

Miley Cyrus Gold Papers

R Chiang / Splash News

2014 war ich beim Miley Cyrus-Konzert in der Stadthalle und es war eines meiner Konzerthighlights aus dem Jahr. Nichts Über-Drüber-Besonderes, aber eine solide, perfekt abgestimmte Popshow, bei der alles genau richtig gepasst hat. Dass meine Freunde und ich, die einzigen Erwachsenen, nicht in Begleitung eines Kindes waren, tat unserem Spaß keinen Abbruch. Es war sogar ziemlich lustig, den gestressten Vätern und Müttern dabei zuzusehen, als sie mit ihren Teens am Merchstand diskutierten, warum sie keinen Hoodie mit Hanfblatt drauf haben können und warum auch keine 24-Karat-Gold-Papers unterm Weihnachtsbaum liegen werden.

Money Boy

Wer hätte gedacht, dass seine Medizin trinken mal so en vogue sein würde, dass man sich den Reizhusten herbeiwünscht, um endlich an lila codeinhaltigen Hustensaft heranzukommen? Alles begann in den amerikanischen Südstaaten mit Sprite, zerstampften Bonbons, Hustensaft und Parties, die die ganze Nacht lang gingen und jetzt verkauft der Boy handbemalte Styroporbecher im Doppelpack, aus denen man stilecht das lila Säftchen sippen kann. Mary Poppins wäre stolz … oder auch nicht.

Zum Schluß noch ein Honorable Mention von Rocko Schamonis „Scheiße“ Schmuckkollektion, weil ich noch immer nicht ganz sicher bin, ob sie scheiße Scheiße oder heißer Scheiß ist.