Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Pandemie stürzt New York City ins Chaos!"

Christian Stipkovits

I used to live on Vulcan, but then Spock let it blow up.

3. 4. 2016 - 12:15

Pandemie stürzt New York City ins Chaos!

Im Game "Tom Clancy's - The Division" wird ein Terror-Szenario gezeigt, welches gar nicht so realitätsfremd scheint.

Für Schnäppchenjäger ist der Black Friday in den Vereinigten Staaten wohl der wichtigste Tag im Jahr: Mit speziellen Angeboten locken die Geschäfte, und es spielen sich unglaubliche Szenen ab: kaufwütige Menschen, die in die Geschäfte stürmen - manche dieser Szenen kennt man vielleicht von YouTube und Co.

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An einem Black Friday beginnt auch die Storysequenz des Games "The Division". An jenem Tag wird - primär über Geldscheine - ein höchst ansteckendes Virus unter die Bevölkerung gebracht. Als sich die Symptome der Krankheit bemerkbar machen, ist es für eine kontrollierte Eindämmung der Seuche schon zu spät. Panik macht sich in der Bevölkerung breit, die Behörden rufen eine Quarantäne aus, ganze Städte werden von der Umwelt abgeschottet und Staatsgrenzen dicht gemacht. Ein Systemcrash ist nahe, Städte sind von Autos verstopft, die Gesundheitsversorgung ist zusammengebrochen, und so setzt die Regierung eine der letzten Verteidigungseinheiten ein, die sie noch hat: Spezialagenten der "Division", und wir sind - wie kann es auch anders sein - Teil dieser Eliteeinheit.

Ubisoft

Wir sind "The Division"

Wir steuern unseren Agenten in der Third-Person-Sicht durch ein leeres New York. Auf den Straßen finden wir Müll, hängen gebliebene und verlassene Autos und das reinste Chaos. Die Stimmung ist getrübt, die Charaktere in einer bedrückten Stimmung - für den Spieler zeigt sich eine dystopische Welt. Nur wenige Zivilpersonen sind auf den Straßen zu sehen, einige sind schwer bewaffnet und versuchen ihren Vorteil aus der Krise zu ziehen - und dem müssen wir mit Waffen Einhalt gebieten.

"The Division" ist ein Deckungsshooter mit kooperativen Rollenspielelementen. Das bedeutet, wir suchen uns eine Deckung, visieren von dort aus die Gegner an und schießen. Ist der Gegner nicht gut sichtbar und hat keine freie Schusslinie, wechselt man die Position - manchmal wird man durch eine gegnerische Granate (oder anderen Space-Control-Mechanismen) dazu gezwungen in die nächste Deckung zu gehen. Das wiederholt man, bis man sich aller Gegner entledigt hat.

Ubisoft

Deckung - zielen - schießen! And repeat!

Genau jenes Konzept finde ich mit der Zeit eher ermüdend. Natürlich sind First-Person-Shooter da wenig anders konzipiert. Auch hier muss man zwischendurch in Deckung gehen - dann wieder seine Position verlassen, um einen Gegner zu erledigen. Subjektiv betrachtet, fühlt es sich für mich aber weniger restriktiv an, diese Aktionen aus der First-Person-Perspektive zu machen. Durch das Drücken einer Aktionstaste macht mein Charakter das vollautomatisch. Ich muss ihm nur mehr die Richtung zeigen, wohin es gehen soll.

Ubisoft

But level me up

Die Story von "The Division" beginnt gut: Ein Spieleszenario, in dem ein Virus über Geldscheine effektiv übertragen wird, ist neu. Ubisoft transportiert eine mitreißende Stimmung aus Chaos, Verwirrung und Heldentum. Ein amerikanisch-patriotisches Epos ist die Folge.

Doch im Laufe des Spiels wird die Story platt. Die Missionen sind im Groben so aufgebaut, dass man seine Fähigkeiten bis zum Levelmaximum vollständig aufgebaut hat. In unserem Hauptquartier sind anfangs noch nicht alle Bereiche einsatzfähig. Damit man sich z.B. selbst heilen kann, muss man in einer Mission eine Ärztin befreien, die von den fiesen Gegnern eingesperrt wurde. Die ist eine Art Intro des Spiels: Die Steuerung wird erklärt, die Popups halten sich im Hintergrund und nerven nicht. Hat man die Mission geschafft, wird der Medizinflügel unserer Homebase aufgebaut. Ähnlich läuft es dann mit den anderen Bereichen des Hauptquartiers.

Call me. Maybe!

Just a small Spoiler-Alert: Ein Teil der Story wird über Telefone erzählt. Diese sind Items, die man sammelt, und wenn man die Gespräche aufmerksam verfolgt, ergibt sich eine Geschichte - die allerdings wenig Überraschungen bietet. So hört man ein Gespräch, in dem ein Sohn seinen Vater anruft. Der Junge ist aufgeregt und ängstlich. In seiner Wohnung sind fremde Menschen eingedrungen. Der Vater hält den Jungen dazu an, eine versteckte Waffe zu holen und sich damit zu verteidigen. Einige Telefonate später hört man mit, wie der Junge mit der Waffe jemanden erschossen hat. Nun, besonders überraschend ist das nicht. Ebenso die (Neben)geschichte(n). Viele Abläufe wiederholen sich, und werden rasch ermüdend.

Ubisoft

Multiplayer

"The Division" macht im gemeinsamen Spielen eindeutig mehr Spaß, als allein. Auf der Übersichts-Karte sind befreundete Spieler markiert, die Spielersuche ist durch ein tolles Interface unkompliziert erledigt. Allein sollte man in die Darkzone - so nennt sich der Multiplayerbereich - nicht gehen. Erst wenn man einen Spieler anschießt, gilt man als abtrünniger Division Agent und kann Schaden austeilen und natürlich auch erhalten. Das macht im Team weitaus mehr Spaß, als allein.

Endgame: Incursion und Bugs

Das Game wird auch Raids enthalten, die wir aber noch nicht testen konnten, da der Ubisoft die Inhalte noch nicht veröffentlicht hat. Gerüchten zufolge soll es sich dabei um besonders schwierige Multiplayer Missionen handeln, die auch einen Herausforderungsmodus haben werden. Ich nehme an, dass Ubisoft im Moment noch mit Bugfixing beschäftigt ist. Mehr als nur ein Mal nervten während des Spielens Tonausfälle, sogar während gerenderten Zwischensequenzen. Pro Stunde kam mindestens ein Fehlercode. Jedoch ist die Dauer der Warteschlange, um eine Verbindung zum Server aufzubauen, recht kurz, und seit dem Patch von 22. März 2016 sind die Bugs weniger aufgetreten.

Wer gerne Deckungsshooter spielt, wird mit "The Division", welches übrigens eine gute Grafik hat, seinen Spaß haben. SpielerInnen, welche dieses Genre neu entdecken, ebenfalls. Doch wer die First-Person-Perspektive präferiert, wird wohl eine längere Gewöhnungsphase benötigen - zumindest war es bei mir so. Ich empfehle es auch dringend mit anderen SpielerInnen zu genießen. Denn wenn man alleine spielt, wirkt "The Division" etwas stumpf. Denn dann lässt man sich intensiver auf die Story ein, und die ist wie bereits erwähnt nicht berauschend.