Erstellt am: 29. 3. 2016 - 16:07 Uhr
Alle Regeln außer Kraft gesetzt
FM4 Auf Laut
Alle Regeln außer Kraft gesetzt
Elisabeth Scharang diskutiert mit Katastrophenhelferin Lidwina Dox und Anrufer/-innen. Am Dienstag, den 29. März, ab 21 Uhr auf Radio FM4 und im Anschluss für 7 Tage im FM4 Player.
In den letzten Monaten kamen täglich an die tausend Flüchtlinge mit Schlauchbooten auf der Insel Lesbos an. Von der Küste brachten Busse die meisten nach Moria zur Registrierung. Das dauerte ein paar Tage, anschließend durften sie sich ein Fährticket kaufen. Außer NordafrikanerInnen, die sich nicht registrieren dürfen, konnte damit jeder weiterreisen. Aber seit dem EU/Türkei-Deal sieht es anders aus. Die Flüchtlinge verschwinden in dem ehemaligen Gefängnis, dürfen die grauen Container nicht verlassen und die NGOs haben so gut wie keinen Zugang mehr.
APA/AFP/LOUISA GOULIAMAKI
Lidwina Dox war heuer im Jänner für einen Monat die Einsatzleiterin für das Rote Kreuz auf Lesbos. Sie erzählt von durchschnittlich 3.000 Menschen, die in dieser Zeit pro Tag angekommen sind und versorgt werden mussten. Als europäische Haupteintrittspforte für Menschen auf der Flucht kommt es häufig zu Schiffsunglücken. Wir sehen die Bilder der ertrunkenen Menschen auf der Flucht fast täglich in den Nachrichten. Kann unter diesen Bedingungen neben der humanitären Soforthilfe die psychologische Unterstützung gewährleistet werden? Wie funktioniert die Familienzusammenführung und warum ist das wichtigste Gut neben warmen Kleidern Information?
In FM4 Auf Laut berichtet die gelernte Designerin von ihrem ersten Katastropheneinsatz nach dem Tsunami in Indonesien 2006 und erzählt, was sie am meisten belastet: "Ich kann meine Psyche ganz gut schützen, wenn ich im Feld arbeite. Was mich wirklich belastet, ist zu sehen, wie lange Europa nicht auf die Flut der Flüchtlinge reagiert hat. Was wird mit all diesen Menschen passieren?"
FM4 Auf Laut: Alle Regeln außer Kraft gesetzt
Am Dienstag, den 29. März, ab 21 Uhr auf Radio FM4 und im Anschluss für 7 Tage im FM4 Player.