Erstellt am: 25. 3. 2016 - 10:51 Uhr
Gotta Smash 'Em All!
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Das Publikum von Kampfspielen ist grundsätzlich besonders divers: Da gibt es einerseits die kompetitiven eSports-Gamer, die mit Arcade-Stick-Peripheriegerät und komplexen Strategien auf hohem Niveau gegeneinander antreten. Andererseits gibt es auch die breite Masse der Gelegenheitsspieler, oft auch "Button-Masher" geschimpft, die das Kampfspiel als "Party-Game" sehen, keine Zeit für das Auswendiglernen komplizierter Spezialmoves haben und einfach nur, wenn man das schwierige Wort bedienen darf, "Casual Fun" haben wollen.
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Nintendo ist prinzipiell so eine Firma, die versucht beide dieser Märkte zum selben Grad zu erreichen. Mit Spielen wie "Super Mario Kart", "Super Smash Bros." und "Splatoon" ist es dem Unternehmen schon in der Vergangenheit gelungen, möglichst beide Zielgruppen, die zeitinvestierenden und die Nebenbei-Spieler zu bedienen. Und jetzt eben auch mit "Pokkén Tournament". Oder "Pokémon Tekken", wie sich das Spiel hierzulande aus irgendeinem Grund nennt.
Das ist zwar nicht von Nintendo, sondern von Kampfspielspezialist Bandai Namco entwickelt, das klassische "Nintendo Seal of Approval" liegt aber trotzdem drauf. Und das bemerkt man schon in den ersten Minuten des Spielens.
The Pokémon Company
"Pokémon Tekken" ist für Nintendo Wii U erschienen.
Denn obwohl das Spiel namentlich darauf hindeutet, ist es kein einfaches "Tekken"-Spiel mit "Pokémon"-Charakteren, sondern vielmehr ein eigenständiges, gut durchdachtes Beat'em'Up, das die oben erwähnten Zielgruppen mit einem klassischen Nintendo-Konzept bedient: Es ist leicht zu erlernen und schwer zu meistern.
Damit schafft es Bandai Namco ein Spiel zu veröffentlichen, das zwar helfende Tutorials anbietet, die man aber nie wirklich braucht. Die grundlegenden Elemente sind selbsterklärend, wie der erste Sprung über eine Schlucht im allerersten "Super Mario Bros.": Man erlernt einfach durch Ausprobieren, wie man am effizientesten im Spiel vorankommt. Das simple Grundkonzept hilft den Titel zugänglich zu halten: Pokémon treten in einer Arena gegen andere Pokémon an und können dabei aktiv per Buttonkombinationen kontrolliert werden. Und das war's auch schon.
The Pokémon Company
Das Ganze präsentiert sich in gewohnt verspielter Cartoon-Optik, die besonders Fans der Pokémon-Reihe erfreuen sollte. Locations aus Gameboy-Spiel und Anime-Serie wurden genauso in HD-Optik übersetzt, wie die titelgebenden Pocket Monster selbst. Mit viel Liebe zum Detail wird hier also eine Welt vorgeführt, die es nur zu schmerzhaft macht, dass bis heute noch immer kein Hauptteil der Spielereihe den Sprung auf die HD-Konsole geschafft hat.
The Pokémon Company
Letzten Endes ist "Pokémon Tekken" nicht die Neuerfindung des Genres, kein visionärer Titel der die guten, alten Beat'em'Ups von Grund auf verändert, sondern ein solides, schön präsentiertes Spiel, das sich gut in die Spielebibliothek von Nintendos Wii U einreiht.
Die nostalgiebehafteten Franchises "Pokèmon" und "Tekken" werden so passend vereint: Als Kombination altbewährter Gameplaykonzepte und neuer Ideen, die dafür sorgen, dass das Spiel einen sicheren Platz zwischen Zugänglichkeit und Komplexität findet.