Erstellt am: 19. 3. 2016 - 16:37 Uhr
I know, it’s gonna be fun
Am Freitag, dem letzten Tag des Spring Battles im Absolut Park in Flachauwinkl könnten die Rahmenbedingungen für einen Contest nicht besser sein: strahlender Sonnenschein, griffiger Schnee und als verkraftbarer Tropfen Wehmut: hin und wieder eine kleine Böe, sodass die Kicker-Pro-Line immer mal wieder kurz gesperrt werden muss. Viele der Rider und Riderinnen beim Spring Battle haben ihre Runs bereits absolviert, man freut sich auf die traditionelle Party am Abend und sieht entspannt den übrigen Fahrern auf Ski und Snowboards zu, die sich in Zweierteams bestehend aus Kameramann/frau und Profi die Kicker hinunter jagen. In den 14 Jahren seines Bestehens hat sich der Spring Battle zu einer Institution gemausert. Seit dem Eintritt in die World Snowboard Tour hat sich der Contest vom 3-Stern bis zum International-Event entwickelt und soll nächstes Jahr sogar in die Königsklasse, die Elite-Events, aufsteigen, erzählt Gründer und Veranstalter Seppi Harml.
Das Format als Alleinstellungsmerkmal
In den letzten Jahren hat der Spring Battles sein Contest-Format immer wieder verändert, war zuerst Slopestyle, dann Big Air-Contest und hat vor Jahren auch das sogenannte „Live-Video-Judging“ eingeführt. Letztes Jahr wagten die Veranstalter eine weitere Neuerung. Weniger die Tatsache, dass Freeskier wieder in den Contest geholt wurden, sondern das Einführen der „Follow-Cam-Session“ als einzigartiges Contestformat. Sieben Tage lang hatten an die hundert Rider und Riderinnen (ein internationales Teilnehmerfeld) auf Snowboards und Skiern den Absolut Park für sich, um ihren besten Run im Park auf Video aufzuzeichnen und am Ende den Judges zur Bewertung zu übergeben. Im Vergleich zu herkömmlichen Contests, in denen man maximal ein bis zwei Tage Training hat, ehe der beste Run aus zwei bis drei Versuchen bewertet wird, ist dieses Format weitaus entspannter.
ABSOLUT PARK / Sophie Krichner
Andi Lehmann, Head-Judge beim Spring Battle und auf zahlreichen anderen internationalen Contests meint dazu: „Man hat sich über die Jahre die internationalen Events angeschaut. Die Profis sind das ganze Jahr auf der ganzen Welt unterwegs, stehen unter Druck, haben vielleicht mal einen Tag frei, wo sie sich wieder fit bekommen müssen. Und da hat man sich gedacht, dass man das auch interessanter und vor allem entspannter für die Fahrer gestalten könnte."
“Ich fahre besser, wenn ich relaxed bin.“
Wer will, hat also maximal eine Woche lang Zeit seinen Run zu üben, zu perfektionieren, sich dann mit den anderen Fahrern zu vergleichen, seinen Run anzupassen und sich zu pushen. Für den persönlichen Fortschritt und das Niveau der Ergebnisse ein überaus förderliches Format. Das findet auch Jessica Rich aus Australien die zum ersten Mal beim Spring Battle dabei war: „Unter den Contest-Formaten, die ich bisher kennengelernt habe ist das beim Spring Battle wahrscheinlich mein Lieblingsformat. Es ist so relaxed und ich habe mehr Spaß und fahre besser, wenn ich entspannt bin. Da kommt einfach das Beste raus.“ Damit sollte sie dann auch Recht behalten, denn in der Kategorie Snowboard konnte sie sich den ersten Platz holen.
Ein Contest, der Spaß macht
Für Seth Hill, jahrelanger Snowboard-Profi, birgt diese Entspanntheit auch gewisse Nachteile: „Vielleicht liegt in dem Format doch ein bisschen zu wenig Druck. Der ist notwendig um fokussiert zu bleiben. Hier kann es dir passieren, dass du mit deinen Freunden abhängst und nach drei Tagen draufkommst, noch keinen richtigen Run absolviert zu haben.“ Trotzdem nimmt Hill gerne am Spring Battle teil, obwohl er seine Contest-Karriere nach einer Verletzung eigentlich schon beendet hat. Letztendlich ist der Spring Battle auch ein Contest für die Pro-Szene, bei für die Pro-Szene bei der man zusammenkommt und mal ein paar Tage gemeinsam verbringt. Um es mit Seth Hill zu sagen: „Ich weiß einfach, dass das Spaß macht!“
ABSOLUT PARK / Sophie Krichner