Erstellt am: 20. 3. 2016 - 05:30 Uhr
Nouruz: Wenn Neujahr Mitte März gefeiert wird
Das Neujahrsfest, die Zeit zwischen dem alten und dem neuen Jahr, eint weltweit ganz verschiedene Kulturen. Doch nicht alle feiern zum selben Zeitpunkt und auch nicht auf die gleiche Weise.
Das persische Neujahr "Nouruz" (zu Deutsch "Neuer Tag") wird vor allem im Iran, Nordirak, Afghanistan, bei den Kurden und vereinzelt auch im Kaukasus bis nach Indien hinein von mehr als 300 Millionen Menschen gefeiert. Das Fest dauert 13 Tage lang, im Iran haben Schulen, Unis, Geschäfte und Banken an den ersten 5 geschlossen.
CC BY 2.0 Jordi Bernabeu Farrús in flickr
Menschen haben ein Grundbedürfnis nach zeitlicher Ordnung und schon vor über 3000 Jahren wurde in Altpersien das offizielle Ende des Winters, der Frühlingsbeginn, ausgerechnet. Das Erwachen der Sonne, dem stärksten Taktgeber der gesamten Natur und aller Lebewesen. Außerdem stammt es noch aus vorislamischer Zeit und wurde mittlerweile von der UNESCO als Weltkulturerbe aufgenommen.
CC BY-SA 2.0 Amir Farshad Ebrahimi in flickr
In Österreich beginnt Nouruz am 20.März um 05:30 Morgens
Jedoch ändert sich der Tag und die Uhrzeit von Nouruz Jahr für Jahr, genauso wie es je nach Sprach- und Kulturkreis unterschiedlich geschrieben und ausgesprochen wird. Ausschließlich die Traditionen sind seit Jahrtausenden fast unverändert.
Familie und Freunde:
Familie und Freunde kommen zusammen, traditionellerweise in frischen Kleidern und speisen zusammen. Alle versuchen die eventuell schlechte Vergangenheit ruhen zu lassen und begegnen einander in Versöhnung. Es ist üblich, dass die Jüngeren die Älteren besuchen. Es finden täglich Besuche bei Freunden, Verwandten und Bekannten statt. Kinder bekommen kleine Geschenke, beispielsweise Spielzeug oder etwas Geld. Das dient zurStärkung der Beziehung zwischen jungen Heranwachsenden und Erwachsenen.
CC BY 2.0 S Pakhrin in flickr
Die sieben S:
Im Mittelpunkt steht das Schmücken des Tisches - mit sieben Dingen die unbedingt mit dem 15.Buchstaben des persischen Alphabets anfangen, nämlich dem "S". Gängig sind der Apfel (Sib), Knoblauch (Sir), Weizen (Sabzi). Alle symbolisieren Wohltuendes, das einem im neuen Jahr begegnen soll.
CC BY-SA 2.0 Quinn Dombrowski in flickr
Das Mittwochsfeuer:
In Wien springen viele über Kerzen, da das offene Feuer nicht überall erlaubt ist.
Am letzten Dienstag des alten Jahres werden kleine Lagerfeuer entfacht, über die man springt. Diese Tradition hat einen zarathustrischen Hintergrund und soll einem wegen der roten Farbe des Feuers, Gesundheit, Glück und Gutes bringen.
Der 13. Tag:
An diesem Tag endet das Fest. Familie und Freunde treffen sich zum Picknicken in Wassernähe, möglichst bei einem Fluss. Die "Sabze" (Weizen- oder Linsensprossen), die während des "Norouz“ am Tisch gewachsen sind, werden nun in den Fluss geworfen. Dieses Ritual soll den Kreislauf des Lebens darstellen.
Die Botschaft des Nouruz handelt von Humanität, im Jahre 2016 als auch im Jahre 1395 nach iranischem Kalender.
"Eyde Nouruz Mobarak!" (Frohes Neues Jahr)