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Andreas Gstettner-Brugger

Vertieft sich gern in elektronische Popmusik, Indiegeschrammel, gute Bücher und österreichische Musik.

3. 3. 2016 - 08:00

FM4 Videopremiere: Neuschnee - "Blatt im Wind"

Krawutzi Kaputzi! Das ist das neue Video von Neuschnee. Kammermusikalischer Pop, episch und melancholisch, gewürzt mit einer Prise Selbstironie.

Wenn der heimische Kaiser des kammermusikalischen Pops sich neue Kleider schneidern lässt, dann sind es prächtige, vor harmonischer Schönheit glitzernde Klamotten. Der Komponist, Multiinstrumentalist, Sänger und Songschreiber Hans Wagner weiß, wie man aus heißer Luft einen perfekten Song schreibt. So geschehen mit seiner Band Neuschnee und dem FM4 Charts-Erfolg "Des Kaisers neue Kleider". Und ja, so ein schönes, fettes Gitarrenriff hätten wohl viele Indierocker gerne geschrieben und gespielt.

Bandfoto Neuschnee

Neuschnee

Mit dem zweiten Vorboten des wahnwitzigen Konzeptalbums "Schneckenkönig" werden ruhigere, aber nicht minder intensive Töne angeschlagen. Wie ein "Blatt im Wind" beuteln die Emotionen den selbsternannten Herrscher über ein dunkles Reich durch. Aber selbst wenn man auf der Stelle tritt geht man einfach weiter und weiter und weiter...

Neuschnee Album Release Show:

  • 16.03. Radiokulturhaus, Wien, Tickets gibt's hier!

Schon wenn sich der Vorhang öffnet, kann man sich in diese kleine, visuelle Geschichte verlieben. Sie hat alles, was ein musikalisches Bühnenstück braucht. Tolle Figuren, tragische Helden, gesellschaftliche Kritik, Humor und Überraschungen. Das alles und noch mehr packen Neuschnee in einen sich ständig steigernden, extrem clever arrangierten Song, der mit Synthie-Bass und hölzernen Streichern, gebastelten Beats und organischem Klavier das Herz berührt. Wenn die traurigen Geigen erklingen und zum Abschluss der Tod mit uns tanzt, dann gibt es sowieso kein Zurück mehr. Bleibt nur die Frage, wer zuletzt lacht. Und auch das beantworten Neuschnee auf eine schöne Art und Weise.

Das alles nur als Vorspiel für das große Werk "Schneckenkönig" (Veröffentlichung 08. April auf Problembär Records) zu sehen, würde der Sache natrülich nur unzureichend Tribut zollen. Und dennoch steigert es die Vorfreude auf die vielen tiefgründigen, doppelbödigen Geschichten, die uns Hans mit gekonnter Musikhand auf dem neuen Album zusammengezimmert hat. Was das alles mit inneren Organen, dem Universum und der Liebe zur Musik zu tun hat, das wird noch nicht verraten.