Erstellt am: 29. 2. 2016 - 11:54 Uhr
Die Oscarnacht in 140 Zeichen
Gestern waren die Oscars und alle Arbeitslosen und Student/innen (same thing) sind die ganze Nacht aufgeblieben, um zu schauen, ob denn der Leo den Oscar mit nach Hause nehmen darf… Ja, er durfte. Aber von Anfang an.
Liveticker
Unseren Oscar-Liveticker 2016 könnt ihr hier nachlesen.
Noch vor der eigentlichen Show durften wir die Kleider und Tuxedos der Stars am roten Teppich entweder bewundern oder bösartig über Heidi Klums und Jared Letos Fashionunfälle lachen. Am besten lästert es sich übrigens über die Outfits der Stars, wenn man in der bas-couture-Jogginghose mit löchrigem T-Shirt vorm Fernseher sitzt und als Accessoire Chipskrümel trägt.
Mein Red-Carpet-Highlight war übrigens ein Tweet der Webseite Total Beauty, in dem Whoopi Goldberg mit Oprah Winfrey verwechselt wurde.
Is Hollywood racist?
Nachdem alle schön brav Ryan Seacrest sagten, wer ihre Kleider gemacht hat und geduldig die Fragen der Pro 7 Moderatorin über sich ergehen ließen, war es schon Zeit für Chris Rock, die Show zu starten.
Today's webtip
Chris Rocks Eröffnungs-Rede
Und wie er sie gestartet hat. Rock legte einen 10-minütigen Monolog hin, der mit einem achterbahnartigen Rhythmus mal genau auf den Punkt war, um dann aber ab und zu auch nicht so ganz ins Schwarze zu treffen.
Und das manchmal innerhalb eines Witzes. Zum Beispiel als er sein Hollywood Publikum an die Lynchmorde an Afro-Amerikanern erinnerte, aber als Set-Up dafür meinte, dass Schwarze früher größere Sorgen hatten. Was für mich ein bisschen nach der "Schätz dich glücklich, in Afrika verdursten Kinder"-Floskel klingt.
Einen Angelina Jolie-Ausfallschritt-Moment gab es dieses Jahr nicht. Und die vielen Leo-Memes in den Wochen vor der Verleihung führten vielleicht irgendwie zu einer lustige-Bilder-über-Leo-und-seinen-Oscar Inflation.
Aber vielleicht liegt das auch daran, dass die Show dieses Jahr super produziert war, alles genau getaktet war, sodass es kaum Chancen für awkwarde Pausen oder peinliche Momente gab und Jennifer Lawrence (oder andere) partout nicht hinfallen wollten.
Was bleibt sind ein genialer Clip mit Whoopi Goldberg, Tracey "these danishes are good, girl" Morgan, Leslie Jones und Chris Rock höchst selbst, ein paar "Mad Max hat so viel gewonnen"-Witze, Newsfeeds, die wohl zum letzten Mal mit Leonardo DiCaprio geflutet werden und ein verwirrender Moment mit Stacey Dash, in dem die Republikanerin, die auf Fox News vorschlug, es mit dem Black History Month sein zu lassen, irgendwie versuchte einen Witz über sich oder ihre Aussagen zu machen. So ganz habe ich es nicht verstanden.
Außerdem hat Arnold Schwarzenegger via Instagram Sly Stalone getröstet und Brie Larson jeden einzelnen der Opfer bzw Survivor sexueller Gewalt umarmt, als sie nach Lady Gagas Darbietung von „Til It Happens To You“ von der Bühne gingen.