Erstellt am: 27. 2. 2016 - 16:46 Uhr
Ziemlich Underground
88 Seiten im handlichen A5 Format. Das sind die Eckdaten des neuen Skateboard-Magazins Österreichs. Am Cover ist ein Skater beim Wallride zu sehen, der gerade von einem anderen gefilmt wird. Auf den ersten Blick wirkt das Magazin etwas schlicht, macht beim genaueren Hinsehen aber neugierig, denn die Hausfront, vor der die beiden Skater zu sehen sind, wirkt so gar nicht wie jene, die man von herkömmlichen (internationalen) Skateboard-Magazinen kennt. Eine unverputzte Ziegelmauer, eine grüne Holztür mit Milchglasfenstern. Urbane Kulisse, wie sie wahrscheinlich in fast jeder heimischen Stadt zu finden ist.
ABD Magazine
Szene zusammenrücken lassen
Stefan Lind und Jan Federer sind die beiden Herausgeber des ABD Mags. Die Inhalte des Magazins haben die beiden zum größten Teil selbst beigesteuert. Fotos von Skatesessions in Graz und Wien, wie zum Beispiel am Donaukanal, sind ebenso im Magazin, wie Interviews mit lokalen Skateboardern, Filmemachern, Bands, oder Skateparkcrews. Es gehe darum, der österreichischen Skateboard-Szene mehr mediale Aufmerksamkeit zu geben, erzählt Stefan, selbst Skateboarder, Fotograf, Student und Skate-Shop Mitarbeiter.
Daniel Grabner / FM4
„Unser Ziel ist es auch, die Szene ein bisschen näher zusammenrücken zu lassen.“. Daher fiel die Entscheidung für ein Print-Magazin und gegen die weit weniger aufwändige Variante eines Blogs: „Wir wollten den Menschen ein Magazin in die Hand geben, nicht etwas, das man wie den zehnmillionsten Skate-Clip online fünf Minuten nach dem Ansehen wieder vergessen hat, sondern, dass man ein Magazin hat, das man auch nach ein paar Wochen mal wieder durchblättert, etwas, das einen Mehrwehrt hat.“
ABD Magazine
Already been done
Die erste Ausgabe ist mit einer Auflage von 1000 Stück erschienen. Zwei weitere sollen ab Juli folgen. Finanziert wird das Magazin über Inserate und ist ausschließlich „Core(-Skate)-Shops“ (Shops, die nicht zu einer größeren Marktkette gehören) in ganz Österreich gratis erhältlich.
"Wir hatten den frommen Wunsch, den Leuten damit den Anreiz zu geben, in die Core-Shops zu gehen. Das ist ja ein essentieller Teil der Szene: in den Shop zu gehen, auf der Couch sitzen und Magazine durchblättern oder Videos anschauen und zu fachsimpeln. Wir danken jetzt schon allen, die uns dabei geholfen und mitgearbeitet haben und bei jedem, der das Magazin schon in der Hand gehabt hat und nicht als Filter benutzt."
ABD Magazine
ABD steht für „already been done“, ein Ausdruck, der verwendet wird, wenn ein bestimmter Trick an einem Spot schon einmal gestanden worden ist. Das ABD Mag ist vielleicht nichts bahnbrechend Neues, aber derzeit das einzige Skateboard Magazin Österreichs. Als Szene-Outsider hat man beim Lesen das Gefühl, einen Einblick in den florierenden Underground der heimischen Skateboard Szene zu bekommen.