Erstellt am: 26. 2. 2016 - 09:00 Uhr
Die Aufdeckerin: Emotionen in der EU
"Die Aufdeckerin" wird gesprochen und geschrieben von Antonia Stabinger. Sie ist freischaffende Autorin und Filmschaffende, außerdem schreibt und spielt sie im Theaterkabarettduo Flüsterzweieck.
Hallo! Hier bin ich wieder, eure persönliche Aufdeckerin. Diesmal melde ich mich großräumig aufgebracht aus Brüssel. Hier diskutieren nämlich Europas InnenministerInnen gerade, wie sie nun mit all den Flüchtlingen umgehen, die weiterhin in Europa ankommen.
Radio FM4
Bei diesen Diskussionen gehen die Emotionen richtig hoch! Frau Mikl-Leitner berichtet, dass sie mit den Balkanstaaten beschlossen hat, die Grenzübertritte zu erschweren. Das erklärt sie als ihre "Kettenreaktion der Vernunft". Luxemburg meint dazu, Europa würde "irgendwie in eine Anarchie hineinsteuern", Griechenland will nicht "zum Libanon Europas" werden, Mikl-Leitner redet etwas von einem "Heft des Handelns", das sie jetzt in die Hand nimmt. Was ist hier los? Die Presse muss hier irrtümlich von einem launigen Metaphern-Wettbewerb berichtet haben.
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Deshalb bin ich auf schnellen Aufdeckerinnen-Schwingen selbst nach Brüssel geflogen. Lautlos flaniere ich im Foyer des EU-Gebäudes. Aber da gibt es keine Besprechungen. Auch von großen Emotionen ist nichts zu sehen. Alle sitzen nur still herum und wischen auf ihren Smartphones. Dass das bereits der europäische Lösungsansatz ist, kann ich aber noch nicht ahnen.