Erstellt am: 16. 2. 2016 - 13:25 Uhr

FM4 Radio Session mit Jochen Distelmeyer

Zuhause angekommen. Home is where the songs are. Ein schöner Abend mit schönen Songs.

"Könnt ihr noch? Ich bin jetzt warm!", meint Jochen Distelmeyer während der Radio Session. Irgendwann vor Song Nummer 19. Also zu einem Zeitpunkt, als das Publikum spürt "Jetzt ist dann bald Schluss!" aber noch immer diese Idee im Hinterkopf hat: Vielleicht spielt er einfach die ganze Nacht? Hat er nicht, aber hätte er gekonnt. Er lebt dafür und lebt davon. Am Ende "ist es nur ein Song" und es waren viele.

Franz Reiterer

Ein Abend zum Zuhören und für manche vielleicht auch zum "Mitraten". Als Seal´s "Killer" Cover angestimmt wird, glaub ich kurz George Michael´s "Free" zu hören. Oder doch "Papa Was A Rolling Stone" von den Temptations?
Bei Al Green´s Hymne "Let´s Stay Together", diesem kitschigsten aller Songs, denk ich kurz an die Umstände, die ein "let‘s stay together" verhindern und kurze Zeit später kommt dann auch schon der flehende Song dazu: Blumfeld´s "Kommst Du Mit In Den Alltag" inklusive eingestreutem Bob Dylan Zitat. You made it there somehow. You´re a big girl now.

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Es wurde auch das im Original mir persönlich zum Hals heraushängende "Bittersweet Symphony" gespielt. Ein Lied, das ich schon fix abgeschrieben hatte - bis ich dann diese neue Version zu hören bekam. Die war nämlich lässig und ich versöhnte mich mit diesem Lied, bei dem mir eigentlich jedes mal ein Richard Ashcroft vors innere Auge springt, der gorillamässig durch die Straßen läuft und sich dabei an die Brust klopft. Distelmeyers lässiges und entspanntes Cover wurde dem manisch traurigen Text endlich gerecht!

Was die Stimme alles mit einem Song machen kann. Ich hör die ganze Zeit Stimmen. Es gibt keine Situation, die für mich nicht mit Musik untermalt ist. Es gibt keinen Ort, an dem ich nicht Musik höre. Gestern in der Ubahn, im Büro, im Fahrstuhl, in der Kantine, an der Bar, im Taxi, im Stiegenhaus, im Wohnzimmer. Und im Radiokulturhaus. Ich frage mich ob Musik so intim sein kann, dass man glaubt sie nur selber hören zu können. Ich glaube schon. Paul McCartney, Nick Lowe, Roddy Frame und Jochen Distelmeyer wissen das.
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