Erstellt am: 14. 2. 2016 - 13:20 Uhr
Tearjerkers und Ratgeber
Small Screen Stories
Musikvideo kuratiert zu einem bestimmten Thema. Heute: Valentinstag!
Biz Markie - "Just A Friend"
Biz Markie nimmt ein Sample von "You got what I need" von Freddie Scott und jammert, dass sein Mädel dauernd mit anderen rummacht, sie bezeichnet sie aber als "lediglich gute Freunde". Was der "Clown of HipHop" davon denkt, erfahren wir in einem der erfolgreichsten frühen HipHop-Singles.
LL Cool J - "I Need Love"
Das ist vielleicht die erste und wichtigste langsame Nummer des Genres und LL Cool J reiht sich ein in die großen samtenen Überreder - Tearjerker von Barry White und Isaac Hayes. Vor "I Need Love" konnten sich die meisten Menschen die damals für die breite Masse immer noch neue "Rapmusik" nur als politisch, partyorientiert oder agressiv vorstellen. LL Cool J hat sie eines Besseren belehrt, er fleht, bereut und sucht die echte Liebe.
R.E.M. - "You are the Everything"
Vom ersten Major-Album einer damals noch "Indie"-Band, mit einer Blaupause für die ganzen typischen R.E.M.-Schmachtfetzen, die kaum jemand besser beherrschte als sie. "Everybody hurts", "find the River", "strange Currencies" oder "country feedback".
Magnetic Fields - "Papa Was a Rodeo"
Ein Hobo ist er, nie niedergelassen, immer auf der Straße, immer unterwegs, unstet und flatterhaft, nicht mal für einen One Night Stand war er lange genug an einem Ort. Das sollte jeder wissen, der ihn küsst - und am Ende, nach 55 Jahren, folgt die Überraschung, "what a coincidence". Von "69 Love Songs" der Platte, die in keinem Liebesliederhaushalt fehlen darf.
Angus & Julia Stone - "You're the one that I want"
Im Original beschnuppern sich die lederbekleidete Olivia Newton-John und der Mann mit den Gummiknien zu damals schon retro Jump Up Rock'n'Roll. Sie stehen echt aufeinander. Bei Angus und Julia Stone merkt man, dass sie schon etwas älter sind, so siegessicher und unnervös wie sie uns anschnurren.
Heavenly feat. Calvin Johnston - "C Is The Heavenly Option"
Ein fröhlicher Liebesratgeber aus Oxford: ganz egal, ob man sich nicht mehr leiden kann, ob der / die andere auf jemand anderen steht, bei Liebesproblemen oder Meinungsverschiedenheiten in Beziehungen gibt es immer drei Möglichkeiten:
- ) sich selber aufgeben - und am Ende unglücklich sein
- ) cool oder stolz reagieren - aber auch der Ungute sein
- ) sich versöhnen und küssen - und am Ende ist alles gut
Nicht nur die englische Band Heavenly - also himmlisch - hält die dritte Möglichkeit für die beste, gerade am Valentinstag ist das ein guter Tipp.
Für Quellenstudenten noch useless information: die Band ist aus den damals berühmten Tallulah Gosh hervorgegangen, die tiefe Stimme im Duett ist übrigens Calvin Johnson, Sänger und Chef der Indie-Legenden-Band Beat Happening.
Majical Cloudz - "Downtown"
Das ist eine unbedingte Empfehlung am Valentinstag, die vielleicht romantischste Band derzeit. Majical Cloudz aus Montreal sind das Projekt des Sängers und Texters Devon Welsh und des promovierten Elektroakustikers Matthew Otto. Sie folgen dem Prinzip "schöne harmonische und gefühlvolle Stimme trifft auf verstörende, kühle, fast abstrakte elektronische Geräuschmusik" - und was bei Suicide oder Portishead geklappt hat, wird hier auf die Spitze getrieben und erzeugt eine sanfte wie intensive Atmosphäre. Und es ist auch nicht so einfach, einen so direkten Liebestext zu schreiben ohne peinlich zu sein. Den Satz "nichts was du sagst, wird je falsch sein, weil es sich so gut anfühlt, in deinen Armen zu liegen" muss man erst mal über die Lippen bringen. Für die, die es nicht schaffen, gibt es dieses Lied.