Erstellt am: 7. 2. 2016 - 15:50 Uhr
Beyoncé ist zurück und hat Hot Sauce mitgebracht
Eine Nacht vor ihrem Superbowl Halftime-Show Gastauftritt mit Coldplay veröffentlicht Beyoncé eine neue Single plus Video, das den Beyhive kollektiv zu Freudentränen rührt und mich davon überzeugt, dass ich unbedingt einen Afro brauche.
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What Happened at the New Orleans?
Beyoncés Ode an Black America und Louisiana ist gleichzeitig auch ein J’accuse Richtung Establishment (und Illuminati-Verschwörungstheoretiker), das im visuellen Crescendo mit erhobenen Polizistenhänden und "Stop shooting us" Graffiti endet. Um dem ganzen noch Nachdruck zu verleihen, spendet Tidal (der Streaming Service von Mr Beyoncé aka Jay Z) der Black Lives Matter-Bewegung gleich 1,5 Millionen Dollar.
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My Daddy Alabama, Momma Louisiana
Aus die Zeiten, wo man Beyoncé irgendwas von wegen "High Yellow Allüren" hätte vorwerfen können. Queen B zeigt White America den Mittelfinger und kraftvolle Bilder aus New Orleans, die Blackness in all ihren Facetten präsentiert. Bey führt uns in den Perücken- und Extensionsladen, zum Mardi Gras Umzug, zum Sonntagsgottesdienst und in alte Plantagenhäuser, wo sie mit ihrer Entourage eine Brücke zu den freien kreolischen Frauen, aus der Zeit der Sklaverei schlägt. Da verzeiht man ihr sofort, dass sie uns vor ein paar Tagen dazu gebracht hat, das grässliche "Hymn for the Weekend" von Coldplay mitzukriegen.
Das Lied selbst kommt weniger radiotauglich und mehr nach einem Remix lechzend daher. Das passiert, wenn Swae Lee von Rae Sremmrud mitschreibt, Mike WiLL Made-It uns einen weirden Beat vorlegt und alles obendrein noch ungewöhnlich strukturiert ist. Früher oder später werden wir aber trotzdem alle auf der Tanzfläche stehen und "I slay" mitgrölen. Und hoffentlich schafft es Queen B mit den Big Freeida (und Messy Mya) Vocal Samples und den kurzen Ausschnitten von kreisenden Hüften, Bounce Musik endlich Richtung Mainstream zu katapultieren.
Beyonce just made me so proud of my nose. 😭😭 #Formation
— Chance The Rapper (@chancetherapper) 6. Februar 2016
I Like My Baby Hair, with Baby Hair and Afros
Während der Text zu "Formation" eher auf Empowerment aus ist - sie lädt ihn zu Red Lobster ein und kauft ihm danach Jordans - , die Hater zu Stillschweigen verdonnert und uns was von Beyoncés gesamten Stammbaum erzählt (Vater, Mutter, Tochter, Mann), ist das Video noch politischer. Komplett schwarz besetzt (bis auf Kieberei), sind allein die Frisuren und Hauttöne von Beyoncés Tänzerinnen ein starkes Statement, das vielleicht sogar dazu führt, dass ein paar Glätteisen und Relaxer Tuben im Müll landen.
Und als hätte sie uns nicht schon genug geblessed, kann man "Formation" auch noch gratis runterladen.