Erstellt am: 20. 1. 2016 - 16:41 Uhr
SchauspielerInnen machen Musik
Small Screen Stories
Musikvideos zu bestimmten Themen, Playlists für eure Herzen, Videokunst im Kleinformat
David Duchovny kommt demnächst nach Wien, aber nicht, um einen neuen Film, einen alten Film oder eine Serie vorzustellen, sondern um mit seiner Band ein Konzert im Chaya Fuera zu spielen. Aufgeführt wird sein Letztjahres-Album "Hell or highwater", erwachsener Folk-Rock für amerikanische Diners und Autofahrten über Highways.
Dass SchauspielerInnen ins Musik-Fach wechseln, ist ja nicht nur nichts Ungewöhnliches; wenn man zu überlegen und googeln beginnt, fragt man sich überhaupt, welche oder welcher ProtagonistIn aus dem Film-Business eigentlich noch keine Platte aufgenommen hat oder zumindest ab und zu mit Gitarre um den Hals auf der Bühne steht.
Rama /Wikimedia Commons // CC BY-SA 2.0 FR
Jared Leto hat den Spagat zwischen beiden Sparten wahrscheinlich perfekt geschafft, und auch Juliette Lewis hat sich mit Juliette & The Licks ein zweites, ernstzunehmendes Musik-Standbein geschaffen. Jack Black macht Schenkelklopfer-Rock bei Tenacious D, Frankie "Malcolm" Muniz trat kurz als Schlagzeuger bei Kingsfoil in Erscheinung und auch Johnny Depp und Keanu Reeves haben Bands.
Zooey Deschanel croont bei She & Him ins Mikrophon, Shannyn Sossamon hat bei Warpaint Schlagzeug gespielt, Bruce Willis pustet bei einer Bluesband in die Mundharmonika. Untenstehend sind ein paar weitere aufgelistet, die man problemlos auch in einer Indie-Playlist unterbringen kann:
James Franco: Daddy
Auf fast schon ärgerliche Weise kann James Franco schauspielen mit oder ohne Cornrows, Regie führen, einen Master in Literatur machen, kreatives Schreiben an der Uni unterrichten, ein Buch über Lana del Rey oder einen Gedichtband herausbringen und eine Band namens Daddy gründen, die demnächst ein Tribut-Album mit dazugehörigem Art-Film an The Smiths herausbringen wird. Musikgeschmack hat er auch noch!
Scarlett Johansson
Falls Scarlett Johanssons Album "Anywhere I lay my head" aus dem Jahr 2008, eine kleine, feine Platte voll Cover-Songs von Tom Waits, an jemandem vorübergegangen ist, konnte er oder sie sich spätestens in Spike Jones' "Her" vor zwei Jahren von ihrer einnehmenden Singstimme überzeugen. Zwei Duette mit, of all people, David Bowie waren auf ihrem Album damals übrigens auch mit drauf.
Jason Schwartzman: Coconut Records, Phantom Planet
Jason Schwartzman war bereits mit seiner Band Phantom Planet, damals noch am Schlagzeug, ziemlich erfolgreich, konzentrierte sich dann aber lieber auf sein Solo-Projekt Coconut Records, dessen zwei bisher erschienene Alben "Nighttimin" und "Davy" er auch auf seinem eigenen Label mit dem schönen Namen Young Baby Records herausgebracht hat. Hier unten beispielsweise zu sehen: Ein tolles Video zu "West Coast" - ja, dem Song aus der ORF-Kampagne - featuring Mark "Gonz" Gonzales am Skateboard.
Ryan Gosling: Dead Man's Bones
In einer herzzerreißenden Szene in "Blue Valentine" behauptet Ryan Gosling, nicht singen zu können, um fünf Sekunden später das Gegenteil zu beweisen. Seine Band Dead Man's Bones, gegründet gemeinsam mit seinem Freund Zach Shields, hat bisher ein einziges Album herausgebracht, das selbstbetitelte "Dead Man's Bones" aus dem Jahr 2009, auf dem auf magische Weise verspielter DIY-Indie-Pop, ein Kinderchor und ein Konzept über Geister, Zombies und das Übersinnliche im Allgemeinen zu einer richtig guten Platte verschmelzen.
Donald Glover: Childish Gambino
Auch Donald Glover scheint mühelos zwischen seinen drei Alben und unzähligen Kollaborationen als Childish Gambino und seinen schauspielerischen Engagements von "The Martian" bis "Magic Mike XXL" und "The Lazarus Effect" hin- und her zu switchen.