Erstellt am: 14. 1. 2016 - 05:45 Uhr
Schaffe, schaffe, Raumschiff baue
Keen Software House
Der Weltraum - unendliche Weiten. Oder auch nicht: Denn in der angeblich riesigen Leere des Alls fliegt ganz schön viel Zeug herum. Planeten und Sterne natürlich, aber auch Asteroidenschwärme, Kometen, Weltraumschrott und - logisch - heldenhafte Astronautinnen und Astronauten.
In “Space Engineers” sind wir aber zur Abwechslung nicht mit dem Kämpfen gegen außerirdische Bösewichte, sondern mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Aus dem Nichts bauen wir Raumschiffe, Weltraumstationen und Fabriken, sammeln in der zufallsgenerierten Welt eine Vielzahl von Rohstoffen und verwirklichen immer ehrgeiziger werdende Bauprojekte. Ein Spielziel oder eine Handlung gibt es dabei nicht.
McGyver im Weltraum
Es ist natürlich das phänomenal erfolgreiche Grundprinzip von “Minecraft”, das hier in ein Science-Fiction-Szenario versetzt wurde - ganz ähnlich dem vor kurzem vorgestellten "Starmade". Auch die grafisch sehr hübsch gestaltete Welt von “Space Engineers” ist ein riesiger Sandkasten, in dem wir bauen können, was wir möchten.
Mit zu Beginn einfachen Werkzeugen wie Bohrern oder Schweißgeräten ausgestattet suchen wir in der Ich- oder Schulterperspektive auf Asteroiden, aber - seit einem riesigen Update Ende letzten Jahres - auch auf der Oberfläche spektakulär gestalteter fremder Planeten nach den nötigen Baumaterialien, konstruieren immer komplexer werdende Maschinen und können unserer Kreativität beim Bau von Raumschiffen und Gebäuden freien Lauf lassen. Im Unterschied zu "Minecraft" sorgt eine Physikengine dafür, dass etwa beim Zusammenkrachen von Raumschiffen mehr als nur Lackschäden zu beklagen sind.
Vorsicht, Baustelle!
Im Creative-Modus ist "Space Engineers" ein komplexer Baukasten, doch im Survival-Modus müssen wir uns auch gegen außerirdische Störenfriede oder Meteoritenschauer verteidigen - und natürlich gibt es auch PvP-Server, auf denen der Mensch des Menschen Wolf ist. Der Fokus bleibt aber immer auf dem Konstruieren und Bauen von zum Teil atemberaubend komplexen Konstruktionen.
“Space Engineers” lässt, wie im Genre üblich, seinen Spielern allein oder im Mehrspielermodus alle Freiheiten. Dabei kann sich angesichts der komplexen Systeme, Mechaniken und Herausforderungen vor allem zu Beginn leichte Überforderung einstellen - wer nach dem spartanischen Tutorial zu Beginn ratlos zurückbleibt, kann aber auf ein Wiki sowie unzählige Videos der Spielerschaft als Starthilfe zurückgreifen.
Keen Software House
“Space Engineers” ist als laufend weiterentwickelter Early-Access-Titel für Windows erschienen. Übrigens ist mit "Medieval Engineers" auch eine Mittelalter-Sandbox vom selben Entwicklerstudio erschienen.
Weil “Space Engineers” als Early-Access-Titel noch nicht fertig ist, sondern vom tschechischen Entwicklerteam noch weiterentwickelt und erweitert wird, kommen laufend neue Spielelemente dazu - nicht immer zur Freude der großen Community, mit der die Entwickler vorbildlich in Kontakt stehen. Beeindruckende 1,6 Millionen Mal hat sich das Spiel schon verkauft - und die Leser der Indie-Seite indieDB.com haben es zum "Indie of the Year 2016" gewählt.
Wer sich an der Klötzchenwelt von “Minecraft” sattgesehen hat, findet mit “Space Engineers” eine beeindruckend komplexe und hübsche neue Sandkiste, um sich lange darin auszutoben.