Erstellt am: 7. 1. 2016 - 14:05 Uhr
Schöner Scheppern durch Technologie
Die selbstgewählte Abhängigkeit von unseren schönen digitalen Freunden ist einer der ergiebigsten Themenspender der jüngeren Vergangenheit. Für Philosophie, Journalismus, Kunst. Freiwillig begeben wir uns in die Überwachung und müssen dem Rest der Welt immer unsere Essens-Fotos zeigen.
Gerade hat sich die feine, daueraufgekratzte Punkpop-Band The Thermals aus Portland, Oregon nach ihrem doch recht enttäuschenden sechsten Album "Desperate Ground" aus dem Jahr 2013 zurückgemeldet und für Ende März ihr siebtes Album namens "We Disappear" angekündigt, über weite Strecken soll sich die Platte mit genau diesem Themenkreis auseinandersetzen.
Jason Quingley
"We Disappear" – nicht gar so einfach. Gitarrist und Sänger Hutch Harris erklärt die Ausrichtung des Albums folgendermaßen:
"Technology, love and death are the three obsessions of the record. Our privacy used to be so important to us and now everything has changed - we freely offer once private information about relationships and reveal everything about our day-to-day lives.
We’re trying to preserve our life digitally so when we’re gone people won’t forget us. We’re using technology to become immortal. You can even set up Facebook and Twitter accounts to continue updating after you die! We Disappear is about how humans fight the inevitable."
"We Disappear" erscheint via Saddle Creek, produziert hat das Album Indie-Überproducer Chris Walla (Tegan and Sara, The Decemberists, Ex-Death Cab For Cutie). Man kann davon ausgehen, dass den Thermals auch zu Internet und Technologie noch so einiges Prickelndes einfallen wird, die Band schafft es ja auch irgendwie, aus einem schlichten Rezept immer wieder mitreißende kleine Songs zu zaubern.
Die Vorabsingle "Hey You" lässt es wieder mal gut scheppern und krachen, ist wie gehabt rotzig und schrottig, dabei catchy und supersüß.
So sieht "We Disappear" aus. Erscheint auch auf auf 400 Stück limitiertem durchsichtigem Vinyl.
Saddle Creek