Erstellt am: 23. 12. 2015 - 06:00 Uhr
Jedes Türchen ein Tierchen #23 – Sternnasenmaulwurf
FM4 Adventkalender
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Der Sternnasenmaulwurf, oder kurz auch einfach Sternmull genannt, sieht aus als wäre er direkt einem Science-Fiction-Mythos entsprungen. Aus seiner Nase wachsen 22 fingerförmige Fühler, die er wie die Spitzen eines Sterns ausbreiten kann.
CC-BY-2.0 / flickr.com/54397539@N06 / gordonramsaysubmissions
Er könnte für ein blutrünstiges Alien Modell gestanden haben oder für den tentakel-gesichtigen Cthulu. In einem Versuch der Aufwertung haben manche seine Nase auch mit einer hübschen rosa Seeanemone verglichen, die ungustiösen Assoziationen überwiegen allerdings: In der New York Times stand einmal, die Nase des Sternmulls sähe aus, als hätte man frisches Roastbeef nochmal durch den Fleischwolf gedreht.
Eine hypersensible Spürnase für Fast Food
Seine umstrittene Nase hat der Sternmull aber nicht nur zum Riechen, sondern vor allem zum Fühlen. Jedes der 22 Tentakel ist mit tausenden Tastzellen ausgestattet, die zusammen das so genannte Eimersche Organ bilden. Damit tastet er die Erde in seinen unterirdischen Gängen ab und kann sowohl mikroskopisch kleine Unterschiede auf diversen Oberflächen wahrnehmen, als auch schwache elektrische Felder, die durch die Muskelbewegungen seiner Beutetiere entstehen. Er bewegt sich dabei so schnell, dass das menschliche Auge ihm nicht folgen kann. Ein Sternmull kann bis zu dreizehn Beutetiere pro Sekunde abtasten, als essbar erkennen und auffressen. Fast Food in ungeahnten Dimensionen!
Auf seinem Speiseplan stehen Würmer, Insekten und kleine Fische. Ja, richtig gelesen: Fische! Der Sternmull, der in Ostkanada und dem Nordosten der USA beheimatet ist, geht gern in Bächen und Teichen auf Tauchstation und ist das einzige Säugetier, das unter Wasser riechen kann. Wiederum kommt ihm dabei seine tolle Nase zu Hilfe. Er erzeugt Luftblasen, die er gleich wieder einatmet. Die darin eingefangenen Duftmoleküle lotsen ihn direkt zu den fischelnden Leckerbissen.
Sie ist definitv ein Organ voller Wunder, diese bizarre Sternmullnase - und mit ein bisschen Fantasie hat sich auch etwas Weihnachtliches.