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24. 12. 2015 - 06:00

Jedes Türchen ein Tierchen #24: Der Seestern

Kein Gehirn, aber dafür jeder Arm alleine überlebensfähig.

FM4 Adventkalender

Jedes Türchen ein Tierchen! Alle unter fm4.orf.at/tierchen.

Weihnachtstiere gibt es derer viele: Ochs und Esel, die an der Krippe waren. In Norwegen gibt es eine Jul-Ziege und Santa Claus hat wohl das meistbesungene Rentier in seinen Diensten: Rudolph. Für das letzte Türchen des Tierchen-Adventkalenders haben wir ein Tier ausgesucht, das so weihnachtlich aussieht, dass du es auf die Spitze deines Christbaums stecken könntest: den Seestern.

Seestern am Strand

CC BY 2.0 B kimmel

Ist er nicht hübsch? CC BY 2.0 B kimmel

Es gibt 1600 Arten von ihnen. Einige von ihnen haben die klassische Sternform mit fünf Armen. Andere haben viele Arme, je nach Alter, die heißen dann auch Sonnensterne.

Der Seestern ist ein Überlebenskünstler! Falls ein Fressfeind sich über ihn hermacht, kann er den fehlenden Arm einfach nachwachsen lassen. Selbst wenn sie mehr als drei Viertel ihres Körpers verlieren, können sie noch immer überleben. Denn sie können sich auch noch aus einem einzelnen Arm wieder regenerieren, vorausgesetzt es ist auch noch etwas von der zentralen Körperscheibe übrig.

Denn Seesterne haben kein zentrales Gehirn. Technisch gesehen sind sie auch blind. Allerdings haben sie Sinneszellen auf jedem Arm, mit denen sie Hell und Dunkel wahrnehmen können. Nur weil sie kein Gehirn haben, heißt das nicht, dass sie sich nicht zielgerichtet bewegen: an der Unterseite jedes Arms haben die Seesterne kleine Füßchen, die strecken sie aus und verkürzen sie wieder und bewegen sich so über den Meeresboden. Oder holen Nahrung heran.

Seestern, Füßchen in Nahaufnahme

CC BY-SA 3.0 Rpillon

Je nach Art sind sie Räuber, Aasfresser oder Algen- und Schlammfresser. Die räuberischen Arten können ihren Magen ausstülpen und die Beute außerhalb des Körpers verdauen. Dabei spreizen sie mit ihren Beinchen z.B. Muschelschalen auf.

Und auf die Art kommt es auch an, wie sie sich fortpflanzen, das kann sexuell oder asexuell sein. Die einen schicken planktonähnliche Larven ins Meerwasser, die zweiten brüten Eier aus und die dritten trennen sich einfach einen Arm ab - aus dem dann wieder Seesterne werden.

Allerdings wird seit ein paar Jahren im Meer vor der amerikanischen Westküsten beobachtet, wie sich Seesterne massenhaft von ihren Gliedmaßen trennen. Und es hat nichts mit Gefahr oder Fortpflanzung zu tun, sondern dürfte an einem Virus liegen, der die Population dramatisch dezimiert:

In anderen Teilen der Welt ist der Seestern nicht gefährdet, im Gegenteil: in Polynesien zum Beispiel sind Seesterne, die Korallen fressen, eine Gefahr für die dortigen Korallenriffe.