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16. 12. 2015 - 06:00

Jedes Türchen ein Tierchen #16 - Die Sporngans

Das giftige Gänsevieh.

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In Sümpfen, an Flussläufen und natürlich in der Nähe von Seen begegnet man ihr: der Sporngans, die gerne Grünzeug und Samen frisst. Wegen einem Sporn pro Flügelbug trägt sie ihren Namen und zeigt sich in schwarz-weiß-braunem Gefieder, wobei sich bei Männchen im Alter nackte rote Hautstellen am Hals bilden können. Wenn die Sporngans ihr Nest verteidigt, kann's durchaus wilder zugehen - da kommt schon mal der namensgebende Sporn zum Einsatz.

Sporngans

https://commons.wikimedia.org/wiki/User:DickDaniels

Sieht süß aus, aber hat's faustdick hinter den Ohren (Bild: Dick Daniels/CC by-SA 3.0)

All das klingt klingt vielleicht ganz nett, beschaulich, man hat jetzt ein hübsches Bild vom Federvieh. Aber da habt ihr nur noch nichts vom perfiden Inneren der Sporngans gehört: Sie ist giftig, ihr Fleisch zu verzehren also nicht ratsam. Das Gift produziert die Sporngans aber nicht in aufwändigen biologischen Prozeduren - sie hält sich lieber an das urösterreichische Rezept "Maul auf - Schnitzel rein - Herzinfarkt kann sein": Sie frisst Ölkäfer; die wiederum schleusen einen Abwehrstoff durch ihre Blutbahn, der es in sich hat: Cantharidin ist für den Menschen ein aggressives Reizgift. Beim Verzehr von Ölkäfern reichert sich das Gift im Gewebe der Gans an. Dem Cantharidin wurde lange Zeit fälschlicherweise eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Zur schulmedizinischen Anwendung kommt die Substanz auch, aber in einem weniger beschaulichen Zusammenhang: bei der Entfernung von Warzen kann das Aufpinseln von Cantharidin helfen. Und die Sporngans lacht sich einen Ast über uns und flattert munter ihres Weges.

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