Erstellt am: 7. 12. 2015 - 06:00 Uhr
Jedes Türchen ein Tierchen: #7 - Bärtierchen
FM4 Adventkalender
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Sie sind überall und trotzdem nicht zu sehen. Erst unter dem Mikroskop erkennt man das Bärtierchen mit seinem halben Millimeter-Länge.
Eye of Science/Science Source
Es hat acht Beine, sieht aus wie Mini-Gummibärchen und lebt am liebsten im Meer und in feuchten Gebieten – bevorzugt auf Mooskissen, Regenrinnen, Pfützen und Tümpeln. Deshalb nennt man es auch „Wasserbär“. Wissenschaftler bezeichnen ihn als Tardigrada – was sich von den lateinischen Wörtern „tardus“ für langsam und „gradus“ für Schritt ableitet und mit seinen kurzen Stummelbeinchen ist das Bärtierchen tatsächlich ein „Langsamschreiter“. Grund zur Eile hat es auch keinen, denn sollte es in seiner Umgebung ungemütlich werden, stellt es sich einfach tot – indem es seinen Stoffwechsel komplett runterfährt. Sobald die Zeiten besser werden, kehrt er ins Leben zurück, als wäre nichts geschehen.
Diese Fähigkeit zum Scheintod – auch Kryptobiose genannt – ermöglicht das Überleben in Extremsituationen. Deshalb haben Forscher das Bärtierchen auch Temperaturen von 100 Grad Minus und Plus ausgesetzt. Nix passiert. Auch den Flug ins Weltall haben die kleinen Überlebenskünstler locker weggesteckt. Vakuum? Strahlung? Alles kein Problem für den kleinen Racker. Deshalb hat ihm der britische Sänger Cosmo Sheldrake auch einen Song gewidmet:
I live in the shrubbery for that's all I crave
I don't want these excitements to see me to my grave
I can live life in vacuums for years with no drink
And put up with hardships more than you can think.
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