Erstellt am: 5. 12. 2015 - 12:37 Uhr
Schwerkrafttraining im Park
FM4 Draußen
Es regnet und stürmt im Fitnesscenter von Serg. Der Wiener Bruno-Kreisky-Park ist seine Kraftkammer. Hier trainiert er nach dem Laufen, an den Klettergerüsten und der Klimmzugstange seine Muskeln und Ausdauer. Für Calisthenics ist das schon eine ziemliche Luxusausstattung.
Serg/Calisthenics Wien
„Calisthenics hört sich sehr exotisch an, aber es ist ja eigentlich hauptsächlich Training mit dem eigenen Körpergewicht, das man fast überall machen kann. Angefangen von Liegestützen bis zu Human Flags.“
Menschliche Flaggen
Serg hat schon vor 15 Jahren angefangen sich mit Körpergewichtübungen zu beschäftigen. Seit ein paar Jahren betreibt er intensiv Calisthenics. Auf Facebook hat er die Seite Calisthenics Wien und einen gleichnamigen Blog gegründet.
Sie bilden die Drehscheibe für die wachsende Szene in Wien. Serg postet hier neue Workouts und Trainingsplätze in Wien. „Die Leute trainieren schon seit Tausenden Jahren, aber in Wien war Calisthenics relativ unbekannt. Ich glaube, der Trend wird in Wien wachsen, und ich hoffe, dass die Stadt sich weiter damit beschäftigt“, sagt Serg.
In den USA oder auch in Osteuropa, wo das Turnen traditonell sehr beliebt ist, prägen die Calisthenics-AthletInnen schon seit Jahren das Bild der öffentlichen Parks. Inzwischen gibt es Turniere auf internationaler Ebene. Dort treten wie bei Breakdance-Battles zwei AthletInnen gegeneinander an. Dabei zählt nicht nur die Kraft, sondern auch die Kreativität.
Der Trend erinnert an die Skater. Auch sie nutzen den öffentlichen Raum und haben mit Human Flags, Muscle-Ups und Hanging Leg Raises unendlich viele Moves und Tricks. Und auch hier gibt es ein Haufen Videos im Netz von Menschen, die die Schwerkraft nicht ganz so ernstnehmen.
Für Bodybuilder und Power-Lifter ist das Körpergewichttraining meistens kein Ersatz für die Geräte und schweren Gewichte im Fitness-Studio. Für alle anderen ist Calisthenics eine gute und vor allem günstige Alternative zum Fitness-Center.