Erstellt am: 5. 12. 2015 - 17:00 Uhr

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Die FM4 Neuvorstellungen der Woche: Oscar - "Breaking My Phone" | Junior Boys - "Over It" | Scheibsta & Die Buben - "Gerda" | Lola Marsh - "You're Mine"

Oscar - "Breaking My Phone"

Die wahren Probleme der Zeit: Telefon kaputt, verloren oder geklaut, Akku leer, W-Lan spinnt. Der englische Allrounder Oscar Scheller schmeißt in seiner Musik Laptop-Pop und harmonieseligen Barbershop-Singsang zusammen, lässt gerne die Grandezza und das weihevolle Crooning eines gerade besonders entrüsteten Morrisseys sprühen. Nach seiner feinen "Beautiful Words"-EP setzt der junge Mann mit der neuen Single auch verstärkt auf Gitarre und schlecht gelaunten Rock-Appeal. Immer beliebtes Themengeflecht: Liebestroubles und Kommunikations-Elektronik. "I keep on breaking my phone, after I've spoken to you".

Junior Boys - "Over It"

Nach gut fünf Jahren Pause kommen die Junior Boys Anfang 2015 mit ihrem fünften Album zurück. Das kanadische Duo sucht und findet da wieder den Kuschelkurs zwischen melancholischem Techno und Schmusepop, zwischen Dancefloor und elektronischem Soul, sicherheitshalber trägt die Platte auch gleich den flauschigen Titel "Big Black Coat". Ist ja auch sehr eisig und desolat im Junior-Boys-Hauptquartier Hamilton, Ontario. Die Single "Over It" ist symptomatisch für das ganze Album: Ein verlorener Typ, eine seltsame Gestalt driftet hier einsam durch Nacht und Wind, Sehnsucht und Schwermut liegen in der Luft.

Scheibsta & Die Buben - "Gerda"

MC Scheibsta aus der Gang von Duzz Down San setzt mit seiner Band Die Buben auf analogen Sound. Quasi Conscious Rap auf Österreichisch, zusammengebaut an echt von Hand bedienten Instrumenten, mit viel Soul und Jazz im Tank, Bläser inklusive. Der Song "Gerda" spielt das alte Dilemma namens "Karriere vs. Leben" durch und mit seinem Titel auf die Astrologin Gerda Rogers an. Gegen Burn-Out und Leistungsdiktat hilft nämlich auch kein glücksverheißendes Horoskop. Auch keine hoffnungsvollen Sinnsprüche für eine schönere Zukunft.

Lola Marsh - "You're Mine"

Aufwachen, die Orientierung justieren, Gedanken ordnen. Wo waren wir noch einmal? Die israelische Folk-Pop-Band Lola Marsh beschreibt in wenigen knappen Zeilen Alltagsabläufe und die Momente der Sinnsuche, auch des kurzen Zweifelns. Dieses schöne kleine Liedchen schaukelt sich hoch, lässt dann mit Synthesizer-Unterbau doch die Sonne aufgehen. Da im Bett liegt ja neben uns doch noch eine andere Person, die wir umarmen können und wollen, manchmal kann es auch einfach gehen.