Erstellt am: 3. 12. 2015 - 17:12 Uhr
Humanisiert euch (gefälligst)!
Die deutsche Bundesregierung fürchtet ihre Aktionen, die österreichische wurde vor kurzem Gegenstand einer solchen. Das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) inszeniert Flüchtlingsbrücken zwischen Afrika und Europa, verpflanzt DDR-Mauerkreuze an die EU-Außengrenzen und beerdigt im Mittelmeer zu Tode gekommene Flüchtlinge in Berlin. Die Gruppe verstört die deutsche Öffentlichkeit mit Aktionskunst wie sonst niemand seit Christoph Schlingensief.
Christian Lehner
Kritiker werfen dem Kollektiv vor, die Freiheit der Kunst für billigen Aktionismus zu missbrauchen. Politische Aktivisten und NGOs hingegen schäumen, weil die Gruppe rund um den Philosophen Philipp Ruch basisdemokratische Zusammenarbeit verweigert. Nicht nur ihnen wird die Tür gewiesen. So bemühen sich namhafte Firmen vergeblich um die Ideen der Künstler.
Das ZPS tritt auf wie eine Theatergruppe, wie ein Überfallskommando, wie ein Start-Up-Unternehmen und eine hippe Medienagentur. Die Künstler setzen auf moralische Überwältigungsstrategien, sind laut, selbstgerecht und wenig zimperlich in der Wahl ihrer Methoden.
Doch viele der Aktionen eröffnen einen Blick auf Missstände, wie es Medien oder Politik nicht zu Stande bringen. Und das ist ja die größte Provokation überhaupt: Hier agieren pathetische Träumer, die der Gesellschaft schlüsselfertige Projekte, Programme und Visionen in die Hand drücken. Und jetzt hat Philipp Ruch auch noch ein in vielerlei Hinsicht umwerfendes Buch über die Hintergründe der ZPS-Aktionen geschrieben, das mit seinem schwärmerischen Unterton erst recht den Feuilleton in Aufruhr versetzt. .
Ich habe den „Chefunterhändler“ des Zentrums vor drei Wochen in Berlin getroffen. Anlass war ein TV-Portrait für den ORF. Da normalerweise 95% des Interviewmaterials der Schere zum Opfer fallen, hier ein vollständiges Transkript unseres Gesprächs.
ZPS: Die Toten kommen:Ein Grab und die Fahnen Europas.
ZPS: Der Marsch der Entschlossen und Grabkreuze vor dem Reichstag.
ZPS: Die Brücke
1. DIE TRUPPE
Christian Lehner: Wie sieht sich das Zentrum für Politische Schönheit selbst?
Philipp Ruch: Wir sind eine Art Thinktank, der aber nicht nur schöne Gedanken vordenkt, sondern diese Gedanken in Aktionen und Handlungen ummünzt. Was uns am meisten interessiert, sind Akte politischer Schönheit. Das sind Dinge, die bis in die Nachwelt hineinstrahlen können, unsere Ehre retten und unseren Anspruch auf Humanität.
Welche Akte politischer Schönheit können Sie uns nennen?
Darunter verstehen wir Akte moralischer Schönheit – wenn man sich zum Beispiel anschaut, wer im Holocaust Nein gesagt hat, wer Widerstand geleistet hat, genauso wie bei Völkermorden der jüngeren Vergangenheit in Bosnien oder Ruanda, das waren immer sehr wenige Menschen, aber es gab sie. Ein weiterer Akt politischer Schönheit ist zum Beispiel Willy Brandts Kniefall in Warschau.
Denkt man an Politik, denken viele Menschen nicht gerade an Schönheit. Ein Fehler?
Es gibt tatsächlich viele Menschen, die bei Politik an Korruption, Machtmissbrauch und Ränkespiele denken, also an Dinge, die sehr hässlich sind. Uns interessiert die innere Schönheit. Der Gedanke daran ist heute in der Politik allerdings rar gesät. Warum stellen sich Deutschland, Österreich oder die EU nicht größere Fragen, etwa jene, was das Schönste wäre, was Europa tun könnte?
Wenn man sich die Aktionen Ihrer Gruppe ansieht, geht es wohl eher weniger um eine Ästhetisierung von Politik.
Überhaupt nicht. Es kann nicht sein, hässliche Politik schöner zu verkaufen, so wie es Goebbels vielleicht getan hätte, oder wie es das Innenministerium in Deutschland gerade tut: Bis vor drei/vier Monaten gab es den Balkan. Jetzt gibt es nur noch den Westbalkan. Da erfindet jemand bestimmte Begriffe, die uns sowas wie Freiheit und Wohlstand vorgaukeln sollen, um diese Staaten als sichere Drittstaaten umzudeklarieren. Um das kann es also nicht gehen. Generell halte ich nichts von einer Trennung von Ethik und Ästhetik, einer Gegenüberstellung, die sich gegenseitig ausschließt. Das ist ein Denkfehler. Menschen, die ethisch handeln, sind immer unfassbar schön.
Neben dem Begriff der politischen Schönheit, vertritt Ihre Gruppe einen „aggressiven Humanismus“, wie Sie es nennen.
Es ist jedenfalls kein gewalttätiger Humanismus. Wir verstehen darunter eine gewisse Hartnäckigkeit, ein gewisses Beharrungsvermögen. Viele Menschen delegieren ihre Überzeugung heute an einen Click, mit dem man eine Onlinepetition unterschreiben kann. Andere gehen vielleicht noch auf eine Demonstration oder Mahnwache. Das ist aber für eine Demokratie zu wenig. Wenn zum Beispiel das österreichische Innenministerium plant, die Grenze zu befestigen und mit Stacheldraht zu umgeben, geht es genau darum, gegen diese Politik einzuschreiten und Nein zu sagen und zwar nicht mit einem Brief an die Innenministerin oder einem Facebook-Posting.
In einem Imagevideo hat das ZPS die österreichische Regierung den Bau einer Flüchtlingsbrücke von Afrika nach Europa ankündigen lassen. Das ist nicht das erste Mal, dass Sie sich als eine staatliche Institution ausgeben. Sie arbeiten viel mit Fakes, Hoaxes und Täuschungen, um so eine Reaktion zu provozieren.
Mit dem Wort Fake bin ich immer sehr unglücklich. Der Zuseher könnte sich dann beruhigen, dass das eh nicht wahr ist. Der Punkt ist, dass wir eine andere Wirklichkeit, eine Utopie oder einen Traum auslegen und so präsentieren, dass er hyperreal wird. Wir versuchen eine Realität zu zeigen, die so gestochen scharf ist, dass sie schärfer als die Wirklichkeit ist. Viele unserer Aktionen könnten jederzeit von der Politik übernommen und in die Wirklichkeit übersetzt werden.
Manche Beobachter sehen das ZPS ganz am Rande der Kunst fast schon im politischen Aktivismus. Sie aber betonen ihren Kunststatus und sprechen sehr oft vom Theater. Geht es da um eine Erweiterung des Theaterbegriffs?
Ganz bestimmt. Uns geht es nicht darum, dass Sie sich am Abend eine Karte kaufen, in einen geschlossenen Raum setzen, dort ein Stück sehen, nach zwei Stunden rausgehen und sagen können: War ja alles nur Theater! Wir benutzen zwar all die Mittel des Theaters, Schauspieler, Requisiten und so weiter, nur die Bühne ist woanders aufgestellt. Sie steht nicht in einem Haus, sondern in der Gesellschaft. Das Theater ist die Gesellschaft selbst, die Bühnen, die wir dort aufstellen, sind oft an ungewöhnlichen Orten: der Bundestag, das Kanzleramt oder jetzt auch im Mittelmeer eine Rettungsplattform. Das war eine Bühne, die im Rahmen der Wienwoche als Außenstelle im Mittelmeer verankert wurde.
ZPS-Aktionen erinnern in der Drastik und der Reaktion, auch den Skandalen an die Werke von Christoph Schlingensief. Ein Vorbild?
Ja. Wenn man so etwas macht wie wir, ist Christoph Schlingensief nicht wegzudenken. Aktionen wie „Ausländer Raus!“ in Wien oder die „Chance 2000“ hallen bis heute nach. Das sind für uns durchaus Messlatten.
Die Aktionen ihrer Gruppe starten häufig mit einem Clip im Netz und passieren offline dann oft recht schnell. Wie planen Sie?
Wir bewegen uns in großen Produktionszyklen. Das funktioniert nicht von heute auf morgen, wo man sagt, wir beerdigen jetzt Flüchtlinge, die an Europas Außengrenzen gestorben sind. Solche Unternehmungen produzieren Berge von Akten, bevor wir überhaupt in die Position kommen, etwas durchführen zu können. Die Aktion „Die Toten kommen“ geht auf eine Idee zurück, die eineinhalb Jahre alt ist. Wir arbeiten dann sehr lange im Vorlauf und werden erst sehr spät sichtbar.
Wie viele Leute werken für das ZPS?
Um es mit Schlingensief zu sagen: halb Europa!
2. DIE TOTEN KOMMEN
Keine andere Aktion hat die Gemüter mehr erregt, als „Die Toten kommen“. Dem ZPS wurde neben Pietätlosigkeit die Instrumentalisierung von Toten vorgeworfen.
Ich als Künstler kann das nicht verstehen. Was kann man kritisieren an einer würdigen Beerdigung von Menschen? Wenn uns die Flüchtlinge egal sind, die an Europas Außenmauern zerschellen, im Mittelmeer untergehen und dann anonym verscharrt werden, dann könnte ich diese Kritik verstehen. Diese Menschen sind aber durch unsere Abschottungspolitik, durch das, was unsere Politiker entscheiden, ermordet worden und natürlich gehört das an unserer Haustür als Problem deklariert.
Viele haben sich daran gestoßen, dass bei den Begräbnissen so viele Kameras dabei waren.
Das ist ein Punkt, den man den Angehörigen überlassen muss. Wollen sie, dass ihre Toten von den Augen der Welt gesehen werden oder nicht? Diese Entscheidung haben wir den Verwandten überlassen. Diese Bestattungen waren öffentlichkeitswirksam. Wir haben nicht klein beigegeben und gesagt, wir trauern im kleinen Kreis. Was man dagegen haben kann, ist mir schleierhaft.
Bleiben wir bei dieser Aktion. Viele Beobachter hielten das zunächst für einen Fake. Was können Sie uns über die Beerdigten erzählen?
Wir haben zwei Menschen aus Italien überführt. Eine Mutter, die mit ihrem zweijährigen Kind ertrunken ist und einen älteren Mann, der bei der Rettung an Erschöpfung starb.
Sie haben vor dieser Aktion intensiv in Italien und Griechenland recherchiert, was mit den zu Tode gekommenen Flüchtlingen passiert. Was haben Sie entdeckt?
Es ist furchtbar. Man kommt nicht umhin, an den EU-Außengrenzen auf Tote zu steigen, und ich meine das buchstäblich. Einer unserer Mitarbeiter ist auf Sizilien in ein Krankenhaus marschiert und hat dort in einem Kühllager 16 Tote in Müllsäcken verpackt entdeckt. Am Boden eine Riesenblutlache. Er hat das fotografiert. Daraufhin wurde der Leiter des Krankenhauses entlassen, der natürlich der vollkommen Falsche ist. Die Menschen vor Ort fühlen sich wie im Krieg ob der Opferzahlen, mit denen sie es zu tun bekommen.
Was passiert mit den Toten dort?
Sie werden nicht identifiziert. In Deutschland müsste der Staat alles daran setzen, die Angehörigen ausfindig zu machen. Er müsste ihnen die Gelegenheit bieten, an einer Beerdigung teilnehmen zu können. Das wird in Sizilien nicht gemacht. Dabei ist die Identifizierung in den meisten Fällen ganz einfach.
Wie haben Sie das gemacht?
Hast du erst einmal einen Namen, gibt man den auf Facebook ein und wird in der Regel schnell fündig. Über die Friends kann man aufgrund der muslimischen Namensgebung schnell Verwandte recherchieren. Die örtliche Polizei in Sizilien stellt sich aber auf den Standpunkt, dass es ihr unmöglich ist, diese Toten zu identifizieren und Angehörige ausfindig zu machen. Dabei ginge es so einfach.
Wie kommt das ZPS auf die Namen der Toten?
Die meisten haben Ausweise eingesteckt. Bei anderen haben Angehörige oder Freunde überlebt. Viele der Flüchtlinge sterben beim Kentern der Boote in der Spätphase, wo sie eigentlich gerettet werden. Ein großes Schiff taucht auf, die Menschen im Flüchtlingsboot drängen beim Anlegen in eine Richtung, das Boot kentert. Da gibt es dann in der Regel Überlebende. Die Frau, die wir in Berlin beerdigt haben, war Mutter von vier Kindern. Sie war mit ihrer ganzen Familie unterwegs. Das Boot kenterte und sie und ihr jüngstes Kind sind ertrunken. Der Vater und die restlichen drei Kinder haben überlebt. Sie haben die Frau sogar identifiziert, das haben wir aus den Polizeiakten. Trotzdem hielt es die Polizei nicht für nötig, diese Frau mit ihrem Namen zu beerdigen, sondern als „Unbekannte mit der Nummer 2“.
Wie ist die Geschichte des Mannes, für den das ZPS die Beerdigung organisiert hat?
Der Mann war 60 und das Oberhaupt einer fünfzehnköpfigen Familie, die sich auf den Weg gemacht hatte. Er kollabierte und war der einzige, der die Überfahrt nicht überlebte. Die Polizei nahm den Kapitän des Flüchtlingsschiffes fest und verlangte von der Familie, gegen ihn auszusagen. Die wollten sich aber nicht gegen ihren Retter stellen. Daraufhin versuchten die Behörden, die Familie zu erpressen. Sie würden den Leichnam nicht bestatten, solange keine Zeugenaussage vorliege. Der Leichnam wurde als Faustpfand in einem Kühlhaus einbehalten. Sechs Wochen hat der älteste Sohn versucht, seinen Papa zurückzubekommen. Dann sind wir auf ihn gestoßen. Es hat nochmal acht Wochen gedauert, bis wir mit der italienischen Bürokratie durch waren samt Anwälten und Bestattern. Es gab überhaupt keine rechtliche Grundlage, den Leichnam festzusetzen.
Gab es bei der Überführung der Toten nach Deutschland Schwierigkeiten?
Das war für uns auch interessant zu sehen, dass es wesentlich einfacher ist, als Flüchtling tot nach Deutschland einzureisen als lebendig.
Verlag Ludwig
3. DAS BUCH
Sie haben ein Buch geschrieben. Es heißt „Wenn nicht wir, wer dann?“ Der Titel weist ja bereits in eine Richtung.
Dieses Buch ist nicht unbedingt geschrieben für die Vorkämpfer des Humanismus, für Leute wie Rupert Neudeck, Shermin Langhoff, die Leiterin des Gorki-Theaters oder die Menschen, die beispielsweise in Österreich den Schienenersatzverkehr betreiben, also Flüchtlinge von Ungarn nach Österreich fahren. Es richtet sich vielmehr an Menschen, die sich generell so fühlen, als ob es auf sie nicht ankommt, die glauben, sie könnten eh nichts tun, Menschen, die vergessen haben, wohin sie mal aufgebrochen sind, die bestimmte Ziele aus den Augen verloren haben, die über die komplizierten Dinge des Lebens, den Beruf, das Haus und Ähnliches auf das große Ganze vergessen haben; zum Beispiel auf die Frage: Was könnte das größte und wichtigste Projekt sein, das ich in meinem Leben in Angriff nehmen will?
Und was könnte das sein?
Nichts, was ein Künstler oder Schriftsteller jemanden vorgeben kann. Da ist jeder selbst gefragt. Ich glaube fest an die Fantasie des Menschen. Die hat überhaupt keine Grenzen.
Im Untertitel steht „Ein politisches Manifest“.
Ich verstehe es als humanistische Intervention. Es ist ein Aufruf dazu, dass wir uns überlegen, wie wir den Menschen denken. Welches Bild haben wir vom Menschen? Da gibt es dramatische Sichtweisen. Es gibt Denker in unserer Gesellschaft, die erzählen, es gäbe keinen freien Willen, die erzählen, der Mensch bestünde zu 70% aus Wasser, dann noch Fleisch, Knochen, Hormone und Chemikalien usw. Das sind inhumane Sichtweisen auf uns, die uns verächtlich machen und abwerten. Das habe ich versucht, auf 200 Seiten zu elaborieren. Es bringt uns zu einer der Schlüsselfragen unserer Zeit: Wenn an unseren Außengrenzen Menschen sterben und das zu Tausenden, was sind uns diese Menschen wert? Was ist ein Menschenleben wert? Und die Antwort kann nur lauten: Diese Menschen sind genau so viel wert wie wir.
Sowohl im Buch als auch in der Arbeit des ZPS nimmt der Begriff Menschenrecht eine zentrale Stellung ein. Warum?
Wenn wir uns das 20. Jahrhundert ansehen, dann stellen wir fest, dass es ein Schlachtfeld der Ideen war. Mehr oder weniger alle großen Ideen sind gescheitert. Sie sind über das Stadium der Ideologie zu Propaganda verkommen. Eine Idee hat aber überlebt und zwar die der Menschenrechte. Das ist der Traum oder die Utopie, dass wir die Menschenrechte allen Menschen auf der Welt nicht nur zuteil werden lassen, sondern dass wir sie auch tatsächlich durchsetzen. Dieser Traum ist so aktuell wie im 18. Jahrhundert und daran muss man arbeiten und erinnern.
Glauben Sie, dass der moderne westliche Mensch verkümmert?
Ich glaube, dass er nicht dem gerecht wird, was seine Aufgabe ist. Man kann auch sagen, es wäre die Aufgabe der Politik, die Menschenrechte durchzusetzen und zwar international, nicht nur im eigenen Land. Die Politik hat die Menschenrechte aktuell an die Zivilgesellschaft wegdelegiert, die der Sorge aber als Ganzens gar nicht gerecht werden kann. Auch wir als Zentrum für Politische Schönheit versuchen dieser Sorge gerecht zu werden.
Was erhoffen Sie sich von Ihrem Buch?
Es ist keine konkrete Handlungsanleitung, es soll vielmehr dazu anregen, dass wir uns bewusst machen, was wir eigentlich wollen. Eine These ist, dass wir in einer Gesellschaft leben, die nichts mehr will. Wenn wir Platons alte Theorie verfolgen, dass der Staat so verfasst ist wie die einzelne Seele und die einzelne Seele wie der Staat, ist es natürlich wichtig, sich darüber klar zu werden: Was will man selbst, was will man als Gesellschaft und was will man als Zivilisation, was will man als Europa hinterlassen?
War Merkels Sager „Wir schaffen das“ ein Akt politischer Schönheit?
Das muss man so sagen, wobei ich mir gewünscht hätte, allein um die Negaholiker zu entkräften, wenn sie gesagt hätte: „Wir machen das!“ Denn jetzt läuft die Debatte dahingehend hinaus: „Wir schaffen das nicht!“ Politiker zitieren Überforderungsphänomene, wo es keine gibt und die Zivilgesellschaft übernimmt ja mittlerweile so gut wie fast alle staatlichen Aufgaben. Natürlich ist es ein Akt politischer Schönheit zu sagen, wir heißen diese Menschen willkommen und wir bieten ihnen Schutz. Das ist doch das mindeste, was wir tun können. Was mich aber wirklich beunruhigt, ist die Lage in Syrien und die Schutzlosigkeit der dortigen Zivilbevölkerung. Das ist sehr besorgniserregend.