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Irmi Wutscher

Gesellschaftspolitik und Gleichstellung. All Genders welcome.

19. 12. 2015 - 06:00

Jedes Türchen ein Tierchen #19: Der Pandabär

Obwohl seit Millionen Jahren Veganer, hat der putzige Bär noch immer eine Fleischfresserverdauung.

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Okay, der große Panda: China, Bambus, schwarzweiß, WWF-Maskottchen, nur mehr 1800 Exemplare in freier Wildbahn. Jajaja, kennn wir alles. Aber hast du gewusst, dass der große Panda von der genetischen Veranlagung her eigentlich ein Fleischfresser ist?

Großer Panda beim Bambusfressen

CC BY-SA 2.5 Fernando Revilla

9 bis 14 Kilogramm Bambus pro Tag. CC BY-SA 2.5 Fernando Revilla

Wir wissen alle, dass Pandas gigantische Mengen an Bambus verdrücken und dass sie unter anderem deswegen vom Aussterben bedroht sind, weil ihre Lebensräume, die Bambuswälder, schrumpfen. Aber: Sie brauchen auch deswegen so viel Bambus, weil sie eigentlich mit einem Fleischfressermagen ausgestattet sind und deswegen nur recht wenig Energie aus den Pflanzen ziehen können. Auch das Mikrobiom in ihrem Darm hat sich in Millionen von Jahren nicht angepasst - da sind immer noch "Fleischfresser-Bakterien" am Werk. Und das, wo der Bambus auch einem Pflanzenfresser mit optimalen Bedingungen nicht besonders viel Energie liefern würde!

Pflanzenfresser haben außerdem - wir erinnern uns an die Kuh - lange gewundene Därme. Während Fleischfresser - und damit auch der Panda - kürzere Därme mit weniger Schlingen haben. So ein Panda frisst also ziemlich viel und das ganze durchläuft schnell seinen Verdauungstrakt. Deswegen muss er bis zu 40 Mal am Tag, naja, scheißen.

Aber auch energiemäßig hat sich der Panda an seine vegane Diät angepasst: Er spart einfach, sein Energielevel liegt um fast 40 Prozent unter dem von anderen Landsäugetieren. Zum Beispiel indem er sich sehr wenig bewegt. Der Panda übertrifft den auch nicht gerade spritzigen Koalabären dabei um Längen, sein Stoffwechsel ist am ehesten mit dem des Dreifinger-Faultiers zu vergleichen. Außerdem spart er Energie, indem die Organe (Hirn, Niere, Leber) eher klein ausfallen. Auch die Schilddrüse ist beim Pandabären gerade einmal so aktiv, wie bei anderen Bären in der Winterschlafphase. Der Panda macht also nicht im Winter Pause – er ist immer auf Winterschlaf!

Der Panda ist also der gemütliche Typ - ob er nur Bambus frisst, weil er einfach zu faul war zum Jagen, ist übrigens nicht bestätigt. Die Forschung legt nahe, er hat den Umami-Geschmacksrezeptor verloren und ist deshalb auf Pflanzen umgestiegen.

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