Erstellt am: 27. 11. 2015 - 13:46 Uhr
Das böse F Wort
"Ich bin Feminist_in." - Für diesen Satz erntet man auch heute noch Kopfschütteln. Ja, vielleicht nicht in der wunderbar feministischen Blase, in der du oder ich leben, aber an vielen anderen Orten leider sehr wohl. Dabei ist es doch für jede_n Menschen von allerhöchster Dringlichkeit, sich zu Feminismus zu bekennen, sollte man meinen. Meine Empfehlung für alle noch immer Zweifelnden ist das Buch "Feminism Is For Everybody" von Bell Hooks, die in diesem kurzen und unkomplizierten Büchlein das untermauert, was der Titel schon sagt: Feminismus ist für alle da!
Besonders für Frauen in der männerdominierten Musikwelt ist Feminismus eine Rettungsboje. Und auch hier gibt es verschiedene Spektren, ob es nun Björk ist, die in diesem wunderbaren Interview sagt: "Everything that a guy says once, you have to say five times", oder ob es Beyoncé ist:
Screenshot - MTV VMAs
The F Word ...
Auch Charli XCX, die Songs für Gwen Stefani oder Britney Spears schreibt und ihres Zeichens selbst Musikerin ist, ist Feministin. Für die BBC hat sie nun eine Dokumentation mit dem Titel "The F Word And Me" moderiert, die gerade erst erschienen ist.
Kid Frank
Kaum veröffentlicht, wird auch schon Kritik an der Doku laut. Nicht nur von anti-feministischer Seite, sondern auch von feministischer. Die Dokumentation sei zu oberflächlich, zu selbst-gefällig.
Was dabei oft vergessen wird: Charli XCXs Rolle in dieser Doku ist weder die ausgebildete Beobachterin der Musikindustrie, noch die akademische Gender- und Feminismusforscherin. Sie repräsentiert die Frau im Rampenlicht, die die Bedeutung von Feminismus für sich selbst und für andere Frauen im Showbusiness verstehen will. Ein guter und höchst unkomplizierter Ansatz, wenn vielleicht auch nicht besonders tiefschürfend.
... And Me
In dem vierzigminütigen Film begleiten wir Charli XCX und ihre Band ein paar Monate lang auf Tour. Sowohl sie selbst, ihre Band - die ebenfalls zur Gänze aus Frauen besteht - und viele berühmte Mitstreiterinnen wie Nicki Minaj, Ibeyi, oder auch Marina and The Diamonds kommen im Laufe der Dokumentation zu Wort.
Das von Charli XCX formulierte Ziel der Doku ist: Sie will herausfinden "what feminism really means and to see if girls are finally ruling the world." Man kann sich selbst ein Bild davon machen, ob das gelungen ist, denn es gibt den Film gratis im Netz:
Charli XCX in einem FM4 Interview mit Christian Lehner.