Erstellt am: 1. 12. 2015 - 16:14 Uhr
Welt AIDS Tag
Vor ein paar Wochen hat Charlie Sheen - bekannt aus der Serie „Mein cooler Onkel Charlie“ – für Schlagzeilen gesorgt. Diesmal ging es nicht um Parties oder Drogenskandälchen, sondern er hat öffentlich gemacht, dass er HIV positiv ist. Angeblich, weil ihn mehrere Frauen, die er angesteckt hat, damit erpressen wollten.
APA/AFP/Manjunath Kiran
Termine zum www.weltaidstag.at
Das Moviemento Linz macht bis 23. Dezember spezielle Schulvorführungen, Zur Auswahl stehen die Filme „Chucks“, „Dallas Buyers Club“ und „Same Same but different“. Bei den Vorstellungen sind MitarbeiterInnen der Aids Hilfe anwesend und beantworten den SchülerInnen danach Fragen zum Thema AIDS: www.aidshilfe-ooe.at Am 5. Dezember gibt es außerdem eine Red Ribbon Club Night in der Tabakfabrik.
In Wien sind die Straßenbahnen mit dem Red Ribbon beflaggt und in Wiener Theatern und Spielstätten wird am Weltaidstag Geld gesammelt.
Abgesehen von Promi Schlagzeilen ist das Thema AIDS im Gegensatz zu der Präsenz, die es noch in den Neunziger Jahren hatte, ein wenig in den Hintergrund gerückt. Dabei wäre es noch immer wichtig, darüber zu sprechen. Denn in Europa sind die Neuinfektionen in den letzten Jahren wieder gestiegen. Hier die aktuellen Facts & Figures:
- 142.000 Neuinfektionen meldet die Weltgesundheitsorganisation WHO für das vergangene Jahr, wobei zu Europa hier auch Russland und Zentralasien gelten. Das sind mehr Neuinfektionen als in den Jahren davor. Dabei hat sich die Zahl der Neuinfektionen in Osteuropa in den letzten zehn Jahren verdoppelt. In Westeuropa hingegen bleibt die Zahl annähernd gleich oder sinkt leicht.
- In Österreich wurden heuer bisher 342 positive HIV-Befunde erstellt. Damit ist die Zahl stabil. Man kann hierzulande von mehr als einer HIV-Neuinfektion pro Tag ausgehen.
- Weltweit haben sich nach einem Bericht der Vereinten Nationen letztes Jahr zwei Millionen Menschen mit dem Aids-Virus infiziert. Das am schlimmsten betroffene Gebiet ist nach wie vor Afrika. Allein südlich der Sahara starben 2013 1,1 Millionen Menschen an Aids und seinen Krankheitsfolgen.
- Die gute Nachricht: Eine HIV-Therapie kostete vor 15 Jahren rund 10.000 US-Dollar pro Jahr. Jetzt bekommt man sie um 100 US-Dollar pro Jahr.
- Die UNO hat bis zum Jahr 2020 ein 90-90-90 Ziel ausgegeben: 90 Prozent der Infizierten sollen über ihre HIV-Infektion Bescheid wissen. Von diesen sollen wieder 90 Prozent Zugang zu einer Therapie haben. Und von den Menschen in Therapie sollen dann wieder 90 Prozent eine HI-Viruskonzentration unterhalb der Nachweisgrenze haben.
Interview mit Philipp Dirnberger
Der Geschäftsführer der Aids Hilfe Wien, Philipp Dirnberger, war am Weltaidstag in der FM4 Morning-Show zu Gast und hat dort über die Entwicklung der HI-Infektionszahlen, der Situation in Österreich und die Relevanz von Beratung und Aufklärung gesprochen.