Erstellt am: 21. 11. 2015 - 12:06 Uhr

Flimmern

Geht die Vergangenheit der Popkultur der Zukunft nie zu Ende? Der assoziative Wochenrückblick

Schön langsam reicht es mir das ewige Neuaufkochen der Sience Fiction Universen meiner Kindheit. Wir brauchen neue visuelle Metaphern und Eskapismus-Räume.

Star Wars bin ich auf alle Ewigkeit verfallen. Ich will im Moment nicht einmal mehr in den Supermarkt ums Eck gehen, weil es vom Stempelset über Bonbon-Automaten und wahrscheinlich demnächst auch Klobesen und Tampons alles im Star Wars Design gibt. Außerdem musste ich fast weinen, als ich Prinzessin Leia in meiner Imagination ewigen Teenagerdaseins, die den sie sexuell missbrauchenden Schleimwurm Jabba mit einer Kette stranguliert, plötzlich als alte Frau in den Armen ihres Gemahl Han Solos gesehen habe. Niemand will seinen Teddybär sterben sehen oder ein Rebel Girl als Großmutter. Oder vielleicht doch, wenn sie nach wie vor keine postulierten Autoritäten akzeptiert, imperialer Senat hin oder her.

Ich werde die Star Wars Merchandise Schlacht um Weihnachten überleben, verschuldet und mit viel neuem Plastikschrott, den ich mir kaufen musste, weil die dunkle Seite von Disney diesmal so clever war und die Retro Heinzelmänchen ans Entwurfsbrett zu lassen. Das Zeug versprüht den Charme und die Plastikdämpfe der 80er Jahre.

Wenn die Star Wars Aufregung dann auch endlich irgendwann Ende 2016 beendet ist, wird exakt mit Beginn 2017 die nächste Retro Lawine in unser Bewusstsein gebeamt. Star Trek!

Der Fernsehsender CBS bestätigte, dass eine Fortsetzung der Spock und Kirk-Geschichte ab Januar 2017 ausgestrahlt wird, Der Anlass (weil Grund gibt es keinen so etwas zu tun) ist das 50-jährige Jubiläum von Star Trek. 1966 begannen Kirk und Spock ihre Exkursionen im Space. Leonard Nimoy, der Darsteller der Körper gewordenen Reflexion Mr. Spock, ist im Februar dieses Jahres von uns gegangen.